Bereits zum siebten Mal ging am 4. und 5. Mai 2024 in Bellelay das «Tête de Moine Fest» über die Bühne. Es wurde von der Sortenorganisation Tête de Moine, den Landwirtschaftskammern Jura und Berner Jura, der Fondation Rurale Interjurassienne, Jura bernois Tourisme, sowie der Gemeinde Saicourt-Bellelay organisiert.
Über das ganze Wochenende wurden nach Angaben der Organisatoren mehr als 10'000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Wie die Vereinigung der Tête de Moine Produzenten schreibt, habe man zur diesjährigen Ausgabe überdimensionalen Heuskulpturen gebaut. Sie zeigten vier Alphornspieler und ihre acht Meter langen Alphörner, eine Mönchsbüste und eine Freiberger Stute mit ihrem Fohlen. Die Skulpturen blieben die nächsten Monate vor dem Maison de la Tête de Moine aufgestellt.
Der Tête de Moine
Die Bezeichnung «Tête de Moine» wird seit ca. 1790 verwendet. Schon die Mönche schabten ihren Tête de Moine mit einem hochgestellten Messer. Produziert wird der Rohmilchkäse im Kanton Jura und im Berner Jura. Das geografische Gebiet umfasst das Berggebiet und das darin eingeschlossene Sömmerungsgebiet der Bezirke Freiberge, Pruntrut, der Gemeinde Saulcy sowie des Verwaltungskreises Berner Jura mit Ausnahme der Gemeinden Nods, Diesse, Lamboing, Prêles und La Neuveville.
Der Tête de Moine AOP ist ein zylinderförmiger, geschmierter Halbhartkäse mit einem Gewicht von 700 bis 900 g. Der Geschmack des Tête de Moine AOP ist nach Angaben der Sortenorganisation rein, aromatisch und mit zunehmender Reifung ausgeprägter.
3'000 Tonnen Jahresproduktion übertroffen
An der offizielle Eröffnungsfeier am Samstagmorgen waren auch Vertreter der Politik zugegen, heisst es in der Mitteilung. Darunter Jacques Gerber (FDP), Regierungsrat vom Kanton Jura, Pierre Alain Schnegg (SVP), Regierungsrat vom Kanton Bern sowie Peter Hegglin, Ständerat (Mitte/ZG) und Präsident der Branchenorganisation Milch und von der Sortenorganisation Sbrinz AOP. Hegglin hob in seiner Rede die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede der beiden AOP-Käse hervor.
Jacques Gygax, der Präsident der Sortenorganisation Tête de Moine AOP wiederum habe an ein gutes Jahr 2023 in einem herausfordernden Umfeld erinnert. Wie die Organisation schreibt, sei bereits zum dritten Mal in Folge die Marke von 3'000 Tonnen Jahresproduktion übertroffen werden konnte. Dies obwohl der Absatz und die Produktion 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind (der «Schweizer Bauer» hat berichtet).
Gygax hat auch den neuen Affineur und Händler Status angesprochen. Dieser wurde im letztes Jahr verabschiedet und soll langfristig für die Erhaltung der Wertschöpfung vom Tête de Moine AOP sorgen. Auch sprach der Sortenorganisation-Präsident vom Kampf gegen Kopien im In- und Ausland. Dieser sei wichtig, um die Einzigartigkeit vom Produkt zu verteidigen, so Gygax gemäss dem Schreiben.