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Aktionstag gegen Geflügel-Schlachthof

Die Migros will in Saint-Aubin FR einen neuen Geflügelschlachthof bauen. Der bestehende Schlachthof in Courtepin FR soll ersetzt werden. Gegen dieses Vorhaben mobilisieren sich jetzt Tier- und Umweltschützer. Um die Bevölkerung auch über das Einsprache-Verfahren zu informieren, organisieren sie am Samstag einen Sensibilisierungstag. Die Einsprachefrist läuft Ende Juli ab.

Rund 60 Jahre ist er alt, der Migros-Geflügelschlachthof im freiburgischen Courtepin FR. Die Detailhändlerin verwies darauf, dass dieser bestehende Schlachthof nicht mehr saniert werden könne. Deshalb plante sie den Bau eines neuen CO2-neutralen Schlachthofes in St.-Aubin FR.

Migros reicht Baugesuch ein

Der Widerstand gegen diesen Neubau hält seit längerer Zeit an (-> Widerstand gegen Geflügelschlachthof). Am Freitag, 5. Juli, wird die Migros nun das Baugesuch einreichen. Die Einsprachefrist beträgt 14 Tage, wie die «Freiburger Nachrichten» berichten. Am Samstag werden Tier- und Umweltschützer gegen diesen Neubau an Bahnhöfen und Wochenmärkten mobilisieren. 

Die Tier- und Umweltschutzorganisationen kritisieren den übermässigen Konsum tierischer Produkte und die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Tierrechte (-> Weniger Fleisch essen: Greenpeace spannt riesige Banner auf).  Die Migros betont, dass der neue Schlachthof nachhaltig und CO2-neutral sein wird und dass der Rückgang des Fleischkonsums berücksichtigt werde. Auch sei das Wohl der Tiere ein sehr zentraler Punkt in der Micarna-Gruppe (-> Tierwohl der Micarna-Gruppe).  

Über Rechte informieren

Elf Tier- und Umweltverbände scheinen diese Einsprachefrist nicht ungenutzt verstreichen lassen zu wollen und organisieren dazu am Samstagmorgen, 6. Juli, einen Aktionstag. In Freiburg, Avenches, Domdidier und Payerne wollen die Organisationen die Bevölkerung über ihre Rechte und das Einsprache-Verfahren informieren. 

In der Schweiz kann jede Person Einsprache gegen ein Baugesuch einlegen, sobald das Gesuch öffentlich aufgelegt wird. In der Regel muss diese Einsprache jedoch begründet sein. Es ist wichtig, dass die Einwände klar und nachvollziehbar dargelegt werden, um eine fundierte Prüfung durch die zuständigen Behörden zu ermöglichen.

Auch über diese Rechte wollen elf Tier- und Umweltverbände am Samstagmorgen informieren. Dazu werden sie an einigen Märkten und Bahnhöfen in der Region um den geplanten Schlachthof präsent sein, heisst es im Bericht weiter.

Täglich rund 580'000 Hühner

Der neue Schlachthof der Migros soll auf dem Agrico-Campus des Kantons zu stehen kommen. Der Agrico-Campus gilt als strategischer Standort für Firmen, die sich mit Landwirtschaft, Ernährung und Biomasse befassen. Geplant ist, dass in neuem Schlachthof täglich durchschnittlich rund 580'000 Hühner geschlachtet werden sollen.

Aktionstag «MicarNo» vom Samstag, 6. Juli von 9 bis 12 Uhr

Freiburg: Bahnhofplatz und Place de l'Hôtel de Ville

Avenches : Place du Château (Handwerkermarkt)

Domdidier : Hof der Primarschule (Wochenmarkt)

Payerne : Place du marché (Sommermarkt)

Dies sei ein Projekt, das weder ethisch, ökologisch, noch im Interesse der lokalen Bevölkerung sei, sagen die Tier- und Umweltschützer. Die Wissenschaft weise «seit Jahren darauf hin, dass der Konsum von Tierprodukten zur globalen Erhitzung, Entwaldung, Wasser- und Luftverschmutzung beiträgt», heisst es in einer Medienmitteilung von Greenpeace vom November 2022.

Migros folgt demokratischem Prozess

Die Migros habe nichts gegen diesen Aktionstag einzuwenden. Sie begrüsse diese Auseinandersetzung sogar, erinnere aber daran, dass der demokratische Prozess eingehalten werden müsse, teilt die Migros den «Freiburger Nachrichten» auf Anfrage mit. Es gehe mit dem Schlachthof auch darum, die Verarbeitung in der Schweiz zu halten und also Importe aus dem Ausland zu verhindern. Auch werde die Anlage CO2-neutral sein und vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben. Der Wasserbedarf pro geschlachtetes Huhn werde von 16 auf unter 9 Liter gesenkt.

Auf den Futtermittelimport angesprochen, verweist die Migros auf ihre Mitgliedschaft beim Schweizer Soja-Netzwerk.  Dieses Netzwerk setzt sich für den Anbau sowie die Beschaffung, Vermarktung und Verwendung von verantwortungsbewusst produzierter Soja und anderen Futtermittelkomponenten ein. Seit 2016 werde nur noch zertifiziertes europäisches Soja verwendet. Der Hühnermist werde von einer Walliser Fabrik zu Düngemittel aufbereitet. Das Wohl der Tiere sei ein sehr zentraler Punkt in der Micarna-Gruppe, heisst es weiter.

Aktivisten blockieren Produktionslinie der Micarna in Courtepin

Mehr als 70 Tierschutzaktivisten haben am Montagmorgen eine Produktionslinie der Micarna in Courtepin FR blockiert. Nachdem eine Verhandlungsphase ergebnislos verlief, leisteten die Aktivisten starken Widerstand gegen ihre Festnahme, sodass die Polizei Gewalt anwenden musste. Zur Unterstützung wurden fünf Ambulanzen eingesetzt. Auch die Feuerwehr kam zum Einsatz. Insgesamt wurden rund 200 Einsatzkräfte mobilisiert. Der Schaden dieser Blockadeaktion wird auf mehrere hunderttausend Franken geschätzt.

-> Mehr dazu hier

«In einer Zeit und in einem Land, in dem das Schlachten von Tieren hinter dicken Betonmauern unsichtbar gemacht wird, verdient der Mut dieser Aktivisten Respekt. Den Mut, sich ihrem schlimmsten Albtraum und der fatalen Realität von Milliarden von Lebewesen auf der ganzen Welt zu stellen», schreiben die Aktivisten dazu auf einem Facebook-Post.

Kommentare (1)

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  • Filax | 15.08.2024

    Diese Aktivisten sollten einmal eine zeitlang hungern müssen. Für die fällt ja das geld vom Himmel. Die Kosten der ganzen Aktion sollen von de Aktivisten bezahlt werden

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