Der Bergsturz hat auch 72 Hektaren landwirtschaftliche Fläche unter sich begraben.
Kanton Wallis
Einen Monat nach der Katastrophe zeichnen sich die Herausforderungen des Wiederaufbaus ab, schreibt der Schweizerische Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung. Die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe stehen vor Herkulesaufgaben: Ställe, Wohnhäuser, Landwirtschaftsflächen und Zugänge zu Alpweiden sind zerstört.
Der Schweizer Bauernverband, die Bauernvereinigung Oberwallis und die Walliser Landwirtschaftskammer rufen deshalb zur Solidarität auf und bitten um Spenden zugunsten der betroffenen Bauernfamilien in Blatten VS.
72 Hektaren LN verschüttet
Das Dorf Blatten , das vor einem Monat schwer von einem Bergsturz zugeschüttet wurde, will sich wieder aufrichten. Acht Landwirtschaftsbetriebe sind direkt betroffen, schreibt der SBV. Sie haben ihre Ställe und einen Grossteil ihrer Flächen verloren. Vier von ihnen haben auch keine Wohnhäuser mehr. Acht weitere Betriebe haben Land verloren. Insgesamt befinden sich 72 Hektaren landwirtschaftliche Fläche unter dem Schuttkegel. Hinzu kommen 100 Hektaren und vier Alpbetriebe, die aktuell nicht mehr erreichbar sind und daher nicht bewirtschaftet werden können.
Zwar seien kurzfristige logistische Notlösungen gefunden worden, doch der Wiederaufbau werde viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Bauernfamilien von Blatten sind sich dessen bewusst und zeigen bewundernswerten Mut, heisst es in der Mitteilung. Die Versicherungsleistungen würden jedoch nicht ausreichen, um alle Folgekosten dieser Tragödie bis dahin zu decken. Zusätzliche Hilfe sei nötig, um die Übergangszeit zu überbrücken und sicherzustellen, dass die Landwirtschaft weiterhin ihren Platz im Lötschental hat.
-> Was nützt Versicherung, wenn Land weg ist?
Spendenkonto eröffnet
Unter der Schirmherrschaft der Genossenschaft für die Bewirtschaftungsarrondierung Lötschental wurde ein Konto eingerichtet, um Geldspenden explizit für die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe zu sammeln. Der Schweizer Bauernverband, die Bauernvereinigung Oberwallis und die Walliser Landwirtschaftskammer rufen zur Solidarität mit den schwer betroffenen und in ihrer Existenz bedrohten Bäuerinnen und Bauern auf.
Die Spenden werden entsprechend dem Grad der Betroffenheit der Betriebe eingesetzt.
zvg
Die Spenden dienen dazu, deren Notlagen zu lindern, die Situation der betroffenen Betriebe zu stabilisieren, finanzielle Verluste auszugleichen und den langfristigen Wiederaufbau widerstandsfähiger Strukturen zu ermöglichen. Das eingezahlte Geld wird nach einem definierten Verteilschlüssel je nach Grad der Betroffenheit der Betriebe eingesetzt, so der SBV.
Kommentare (1)