Gemäss einer Mitteilung des Schwyzer Umweltdepartements wurde der Luchs am Dienstag um 0:25 Uhr im Gebiet Chupferberg getötet. Die Wildhüter waren demnach mit moderner Nachtsichttechnik ausgerüstet.
Der Luchs hatte am 11. August damit begonnen, Schafe zu reissen. Er riss innerhalb von drei Nächten neun Tiere, ohne diese zu nutzen. «Der Luchs scheint sich auf Schafe spezialisiert zu haben», schrieb der Kanton Schwyz vor einigen Tagen. Weil ein solches Verhalten eher atypisch sei, könne nicht länger zugewartet werden, bis er weitere Schafe reisse. Diese Ansicht teilte auch die Stiftung KORA, die für die wissenschaftliche Überwachung der Luchse zuständig ist.
Am 16. August gab das Bundesamt für Umwelt das Tier zum Abschuss frei. Die Wetterverhältnisse und das anspruchsvolle Gelände hätten den Abschuss des scheuen Tiers erschwert, teilte das Umweltdepartement mit. «Die Wildhüter haben einen schwierigen Auftrag mit grossem persönlichen Einsatz ausgeführt und somit die Gefahr für die Schafe beim Chupferberg gebannt», sagt der Vorsteher des zuständigen Umweltdepartements, Landesstatthalter Sandro Patiern (Mitte).
Beim Luchs handelt es sich um ein junges, männliches Tier mit einer besonderen Geschichte. Er war im Oktober 2023 als Waise aufgegriffen worden. Nachdem er im Natur- und Tierpark Goldau aufgepäppelt worden war, wurde er im letzten Mai wieder freigelassen. Das Tier war mit einem GPS-Sender ausgestattet, der alle sechs Stunden den Standort meldete. Anfang August 2024 zeigten die GPS-Daten, dass einer der Luchse zum Chupferberg abwanderte. Dort tötete er anschliessend die Schafe.