Die SVP-Landwirtschaftskommission (LWK) des Kantons Luzern möchten ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Bäuerinnen und Bauern zum Ausdruck bringen, wie die LWK in einer Medienmitteilung schreibt. Und sie bekundet im Schreiben auch ihre volle Unterstützung für die aktuellen Anliegen und Forderungen. Die Proteste der letzten Wochen zeigten, dass ein grosser Handlungsbedarf bestehe.
Die Landwirtschaft bilde das Rückgrat unserer Gesellschaft und sei unverzichtbar für die Sicherung unserer Ernährung, insbesondere in Krisenzeiten, schreibt die LWK des Kantons Luzern weiter. Dennoch würden sich die Bauern zunehmend mit einem unfairen Preisdruck und einer ungleichen Verteilung der Margen auf landwirtschaftlichen Produkten konfrontiert sehen.
Ignoranz und Respektlosigkeit
Das bedrohe nicht nur die Existenzgrundlage, sondern gefährde auch die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in der Schweiz. Dabei sei das Problem, dass sie sich die Bäuerinnen und Bauern am Ende der «Nahrungskette» befinden, schreibt Thomas Hodel, Vize-Präsident der LWK .
«Es ist absolut nachvollziehbar, wenn Verarbeiter und Händler aufgrund von höheren Energiekosten, gestiegenen Lohnkosten und allgemeiner Inflation die Preise anheben. Es zeugt aber von unglaublicher Ignoranz und Respektlosigkeit, wenn man diese Preissteigerung für sich allein beansprucht und so tut, als sei die Landwirtschaft nicht auch von Preissteigerungen betroffen», lässt sich Hodel im Schreiben zitieren.
Boykott gegen Digiflux ausgesprochen
Laut Hodel werden auch die administrativen Aufwände immer grösser. Als jüngstes Beispiel nennt er Digiflux, wogegen die SVP LWK den Boykott ausgesprochen hat . Auf der anderen Seite stehe das tiefe Einkommen und die vielen Arbeitsstunden: «Das es hier zu Protesten kommt ist keine Überraschung, würde doch jeder Arbeiter sofort auf die Strasse gehen, wenn er zu diesem Lohn 365 Tage bei 60 Stunden Wochen arbeiten müsste», so Hodel weiter.
Zu guter Letzt ruft die SVP dazu auf, dass die laufenden Proteste friedlich verlaufen sollen. Gewalt, Strassenblockaden und Vandalismus wie in Frankreich, Deutschland und Belgien seien keine Mittel, um Veränderungen herbeizuführen. Sie setzten auf Dialog und Zusammenarbeit, um langfristige Lösungen zu finden, die den Anliegen gerecht würden.
Nationale Vorstösse
Dazu brauche es aber die Mithilfe der Politik. «Wir hoffen, dass unsere Volksvertreter nicht dieselben Fehler machen wie das Ausland, indem Preisdruck und eine völlig verfehlte Agrarpolitik das Fass zum Überlaufen gebracht haben», so Hodel.
Und man weist darauf hin, dass mit den zwei Vorstössen der SVP-Nationalräte Thomas Knutti und Martin Haab auch auf nationaler Ebene etwas gegen die Flut von neuen bürokratischen Vorgaben vom Bund und Kanton unternommen werde.
SVP-Vorstösse von Thomas Knutti und Martin Haab
• Motion Thomas Knutti: Der Bundesrat wird beauftragt, bis zur Umsetzung der AP 2030 ein Moratorium zu erlassen und keine weiteren massgebenden Änderungen betreffend landwirtschaftliche Vorschriften zu beschliessen.
-> Hier gibt es weitere Informationen zur Motion von Herr Knutti
• Interpellation Martin Haab: Bundesrat soll darlegen, wie die Anforderungen und Auflagen an die «produzierende» Landwirtschaft seit 2014 zugenommen haben, und ob er bereit ist, ein Auflagenmoratorium zu verhängen.
-> Hier kann der Inhalt der Interpellation nachgelesen werden.
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