Das Parlament hat 2021 eine Mitteilungspflicht für den Handel und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln beschlossen. Dazu wurde unter der Leitung des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) die digitale Anwendung Digiflux entwickelt. Landwirtinnen und Landwirte sind ab dem 1. Januar 2026 dazu verpflichtet, die Anwendung von Pflanzenschutz-, Dünge- und Futtermitteln digital zu erfassen. Dies gilt auch für Firmen und Institutionen, die Grünanlagen betreiben, so für die öffentliche Hand, die SBB oder Golfplatzbetreiber.
Die Landwirtschaftskommission der Luzerner SVP lehnt diese Erfassungsmethode jedoch ab, heisst es in einem Bericht der «Luzerner Zeitung». Sie befürchte einen Mehraufwand für Bäuerinnen und Bauern und habe Bedenken wegen des Datenschutzes. Die Kommission hätte sich deshalb für einen Boykott dieses Projekts ausgesprochen.
Mehraufwand oder nicht?
Thomas Hodel, Vizepräsident der SVP-Landwirtschaftskommission, vermute, dass statt einer versprochenen administrativen Erleichterung eine Mehrarbeit auf die Bäuerinnen und Bauern zukommen würde. Auf Verständnis stösst das Anliegen der SVP bei Kantonsrat und Landwirt Martin Birrer (FDP). Auch er meine, dass Digiflux nicht entlasten, sondern belasten würde.
Anders jedoch sieht es Johannes Hunkeler, Projektleiter Digiflux beim BLW. Er erklärte dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst, dass es gegenteilig keinen Mehraufwand, ja gar eine Entlastung für die Landwirtschaft gebe.
Mitwirkung sinnvoller als Boykott
Hodel befürchte jedoch auch höhere Kosten, weil ein Mehraufwand für den Handel auf die Bauern überwälzt werden könnte. Der Boykott dieses Projekts sei auch ein Ausdruck des Widerstands, heisst es von Seiten der SVP Luzern. Bauer Birrer erkenne jedoch die Gefahr, dass sich die Landwirtschaft mit einem Boykott viele Pluspunkte verspielen könnte.
Auch Marlis Krummenacher-Feer (Mitte) vom Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband (LBV) und neue Präsidentin der Landwirtschaftskommission der Mitte, würde sich gegen ein Boykott aussprechen. Da für sie eine Einführung von Digiflux unabwendbar scheint, sei es sinnvoller, sich jetzt in die Projektphase einzubringen, um die Plattform möglichst bedienerfreundlich zu gestalten. Damit könne allenfalls auch ein allfälliger Mehraufwand auf ein Minimum reduziert werden. Krummenacher-Feer verweise auch darauf, dass viele Aspekte des Projekts noch nicht klar seien, so beispielsweise der Umgang mit Direktimporten.
Bezüglich der Erfassung von Pflanzenschutzmitteln gilt es unterschiedliche Termine einzuhalten. Unterschieden wird zwischen Handel und Anwendung.
digiflux.info
SBV in Arbeitsgruppen integriert
Markus Kretz, Präsident des LBV, könne die Kritik der Landwirtinnen und Landwirte dem Projekt gegenüber verstehen. Er verweist auf den Schweizer Bauernverband (SBV), der in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv.
Der SBV würde sich bemühen, dass Digiflux einfach zu bedienen sei, den Datenschutz respektiere und auch der Landwirtschaft Vorteile bringen könne. Kretz nimmt dabei auch die anderen Akteure in die Pflicht, die von der neuen Regelung betroffen sein werden. Es dürfe nicht sein, dass nur die Landwirtschaft zur Verantwortung gezogen würde, s agt Kretz der «Luzerner Zeitung» abschliessend.
Der «Schweizer Bauer» hat über die Einführung von Digiflux berichtet.
So geht das!
Wenn wir uns nicht wehren, werden wir zum gläsernen Bürger (Landwirt).
Digitales Zentralbankgeld wird in allen Staaten vorangetrieben (Abschaffung des Bargeldes). Totale Kontrolle, jeder kauf eines Produktes wird einem CO2 Konto belastet. Ungehorsamen Bürgern kann das Konto gesperrt werden...etc.
BLW ist eine stalinistische Organisation geworden. Gleich wie damals Joseph Stalin in der UdSSR wollen diese Leute ALLES kontrollieren. Jeder wird grundsätzlich als verdächtig angeschaut, wie damals auch der Nachbar oder in der Familie. Es ist keinen Nahrungsmittelproduzent mehr, sondern vor allem einen potentialer Krimineller. Die Folgen sind bekannt. Eine schreckliche und gnadenlose Jagd auf das Volk dort und auf die Bauern hier. Bei uns wird es der sichere Tod von Tausenden kleinen Bauernhöfen sein. Sie werden vom System stranguliert weil Sie nicht mehr mit der Burokratie mithalten können. Es ist gewollt. Weniger Bauern heisst bessere Kontrolle auf die Verbleibenden.
Wann endlich hört dieser Schwachsinn auf?
Den einzigen Bürokratie Abbau den ich kenne ist die Milchkontingentierung bzw. Milch-Kontingentshandel. Alles andere wird aufgebläht bis die Branche auf die Strasse geht oder alles an den Nagel hängt (Deutschland) Früher als wir noch Schreibmaschinen hatten überlegte man sich noch, ob es nötig ist oder nicht. Heute wird alles 1000fach registriert und wehe dem der einen Fehler macht. Dem werden die politischen "Lenkungsbeiträge" und "Nahrungsmittelverbilligungsprämien" (oder man könnte auch sagen "Schweigegelder") drastisch gekürzt.
und der psychische Druck wo immer mehr ansteigt, jeden Abend müssen wir uns fragen ob wir alles notiert und keinen Fehler
gemacht haben. Wie lange wollen sich die Schweizerbauern diese unnötige, hirnlose Bürokratie noch gefallen lassen ?
Zuerst endlich die jahrelangen Versprechungen (Bürokratieabbau) umsetzen.