Seit Jahren ist die Genossenschaft Urner Alpkäseproduzenten auf der Suche nach einem neuen Lager für ihren Alpkäse, schreibt das «Urner Wochenblatt». Ein Neubau kam jedoch zu teuer. Jetzt hat sich der Genossenschaft die Gelegenheit erschlossen, sich in einem Teil der Militärstollenanlage Ripshausen bei Erstfeld UR einzurichten.
Die Genossenschaft Urner Alpkäseproduzenten ist ein Zusammenschluss von rund 30 Urner Alpkäseproduzenten. Grösster Produzent in Uri ist die Alpkäserei Urnerboden AG mit 50 Alpmilchlieferanten. Nach der Einrichtung des Stollens werden die Lager Platz für 13'500 Käselaibe bieten. Vor 10 Jahren wurde der Stollen noch für die Pilzzucht verwendet.
Neubau war zu teuer
Vor zwei Jahren schien die Suche nach einem neuen Käselager für die Genossenschaft ein Ende gefunden zu haben, schreibt das «Urner Wochenblatt» weiter. In Amsteg UR hätte eine grosse, zweigeschossigen Halle erstellt werden sollen. Bei einer mit Gesamtinvestitionen von 2,8 Millionen Franken hätte sie Platz für rund 15’000 Käselaiben bieten können. Doch durch die damals massiv gestiegenen Materialkosten hätten sich noch weiter erhöht. Von den Mehrkosten betroffen war vor allem der Innenausbau und die technischen Anlagen.
Ein weiterer Grund für das Scheitern dieses Projekts war die ungenügende Auslastung, schreibt das Wochenblatt. Auch auf wiederholte Nachfrage bei den Alpkäsern hätte sich keine grössere einzulagernde Käsemenge ergeben. Die in das Projekt involvierten Personen und Institutionen hätten dann beschlossen, das Projekt «Käselager» neu zu überdenken.
Ideale Bedingungen
Mit dem angekündigten Bezug des Militärstollens bei Erstfeld UR scheint die Genossenschaft Urner Alpkäseproduzenten ihr Ziel jetzt erreichen zu können. «Da ein Teil der Stollenanlage nicht voll ausgelastet ist, können wir einen Teil davon übernehmen», bestätigt Othmar Zgraggen, Präsident der Genossenschaft Urner Alpkäseproduzenten dem «Urner Wochenblatt».
Klimatisch biete der Stollen betreffend Luftfeuchtigkeit und Temperatur optimale Voraussetzungen, so Zgraggen weiter. Dies wirke sich letztlich auch auf die Energiekosten aus. Trotz bestehender Räumlichkeiten müssten gemäss dem Genossenschafts-Präsidenten rund 2 Millionen Franken investiert werden.
Auf rund 350 Quadratmetern sind verschiedene Infrastrukturen geplant, wie ein Roboter-Waschraum oder ein Trocknungsraum für Käsebretter. Das eigentliche Käselager besteht aus zwei miteinander verbundenen Räumen. Rund 13'500 Käselaibe sollen darin Platz finden. Die Genossenschaft wartet jetzt die Baubewilligung ab.
-> Hier können Sie die Bauplanauflagen zum Projekt einsehen.