Diese Planungskarte zeigt anhand des Projekts «WasserKultur Katzhof» wei eine mögliche Umsetzung von «Slow Water» aussehen könnte.
zvg
Mit dem Klimawandel nehmen sowohl lange Trockenperioden als auch Starkregen zu. Für viele Landwirtschaftsbetriebe wird die Wasserversorgung in den vermehrt niederschlagsarmen Sommermonaten zu einer Herausforderung, schreiben der Kanton Luzern und Basel-Landschaft in einer gemeinsamen Mitteilung.
Starkregenereignisse, in denen in kurzer Zeit viel Niederschlag fällt, führten zu Erosion der Böden und Schäden an Wegen oder Strassen. Entsprechend seien Lösungen gefragt, wie das vorhandene Regenwasser besser genutzt und die Ertragsfähigkeit in der Landwirtschaft gesichert werden kann.
Umsetzung Projekt «Slow Water»
Das Projekt «Slow Water» hat im Januar 2024 begonnen und dauert insgesamt sechs Jahre. Durch die Kombination einer Vielzahl an Massnahmen in einem Einzugsgebiet soll das Regenwasser im Abfluss verlangsamt sowie verstärkt im Boden versickert und gespeichert werden. Zusammen mit den Gemeinden sowie den Landwirtschaftsbetrieben sollen verschiedene bewährte, aber auch hierzulande wenig verbreitete Ansätze getestet und umgesetzt werden.
Im Projekt sollen einerseits Massnahmen gefördert werden, bei denen bauliche Anpassungen im Gelände vorgenommen werden, beispielsweise durch das Anlegen von Versickerungsgräben oder dem Bau eines Teichs. Andererseits seien Änderungen bei der Bewirtschaftung Teil des Projekts, schreiben die Kantone Luzern und Basel-Landschaft weiter. Dazu gehörte das Anlegen einer Hecke sowie der Einsatz von Untersaaten und Gründüngungen zu den Massnahmen.
Projekt «Slow Water» - Wasser in der Kulturlandschaft
Der Projektperimeter im Kanton Luzern umfasst die sechs Gemeinden Hergiswil, Luthern, Menznau, Reiden, Romoos und Willisau. Derjenige im Kanton Basel-Land umfasst die elf Gemeinden Anwil, Buckten, Känerkinden, Kilchberg, Läufelfingen, Oltingen, Rümlingen, Rünenberg, Wenslingen, Wittinsburg und Zeglingen. Des Weiteren ist das Moostal in Riehen als weiteres Lernfeld im Projekt beteiligt. Die beiden Projektperimeter unterscheiden sich primär in der jährlichen Niederschlagsmenge und der Speicherfähigkeit der Böden.
Beteiligte Partner im Ressourcenprojekt Slow Water sind neben den beiden Kantonen Luzern und Basel-Land sowie den erwähnten Gemeinden, die Universität Basel (Wirkungsmonitoring), seecon gmbh (integrales Wassermanagement), GWF (Messsysteme) und Agridea (Beratungs- und Informationstools). Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) unterstützt das Ressourcenprojekt Slow Water finanziell.
-> Ein Kurzbeschrieb des Projektes kann unter diesem Link gefunden werden.
Das Pilotprojekt
Claudia Meierhans und Markus Schwegler Meierhans haben mit ihrem Projekt «Wasserkultur Katzhof» viel Wissen zum Ressourcenprojekt Slow Water beigetragen. Wie haben darüber berichtet: « Wie ein Bauer der Trockenheit den Kampf ansagt ».
In einem Video des Kantons Luzern wird anhand des Katzhofs gezeigt, wie eine Umsetzung der Massnahmen aussehen könnte:
Der Landwirtschaftsbetrieb Naturgut Katzhof im luzernischen Wiggertal befindet sich auf einem Hügel auf etwa 650 Meter über Meer. Seit 2015 bewirtschaftet die Familie ihren Hof in Richenthal LU nach den Richtlinien von Demeter und Bio Suisse.
Auf gut 15 Hektaren betreiben Claudia Meierhans und Markus Schwegler Meierhans Acker- sowie Gemüse- und Obstbau. Zudem halten sie eine Mutterkuhherde. Den Gemüsebau bewirtschaften sie als Gemeinschaftsgarten nach den Grundsätzen der Solidarischen Landwirtschaft. Direkt ab Hof verkaufen sie Gemüse, Rindfleisch, Getreide, Pasta und Honig.