
Nur rund 50 Prozent aller Schweine in der Schweiz dürfen ins Freie.
zvg
Das Komitee rund um Sentience Politics, KAG‑Freiland, Stiftung für das Tier im Recht und Vier Pfoten lanciert eine neue Volksinitiative: «Alle landwirtschaftlich gehaltenen Tiere sollen regelmässigen Auslauf ins Freie erhalten». Die Unterschriftensammlung startet im Frühjahr.
Worum geht es?
Gemäss den Initianten leben in der Schweiz über 80 Millionen Nutztiere, von denen viele nie das Tageslicht sehen – einzig beim Transport zum Schlachthof. Sie fordern deshalb ein garantiertes Recht auf Auslauf für alle Tiere. Der vorgeschlagene Wortlaut der Initiative verlangt, dass der Bund die nötigen Voraussetzungen schafft und gleichzeitig sozialverträglich vorgeht sowie Regularien für den Import von Tieren und Tierprodukten erlässt.
Stellungnahmen aus der Landwirtschaft
Der Schweizer Bauernverband (SBV) zeigt sich überrascht: «Drei Jahre nach der deutlichen Ablehnung der Massentierhaltungsinitiative von Volk und Kantonen wird bereits wieder eine neue Initiative lanciert.»
Man verweist zudem auf bestehende freiwillige Programme wie «RAUS», welche Landwirtinnen und Landwirte für Auslauf und gute Tierhaltung entlohnen.
Bedeutung und Herausforderungen
Die Initiative könnte weitreichende Konsequenzen für die Nutztierhaltung haben – vom Stallbau über Weideflächen bis zur Zertifizierung. Insbesondere in Systemen mit hoher Tierdichte oder spezialisierten Ställen stellt sich die Frage nach Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Initianten sehen darin zugleich eine Chance: Mehr Tierwohl, höhere Transparenz und eine Agrarproduktion, die stärker auf Nachhaltigkeit setzt.
Die Initiative lädt ein zum Diskurs über die Zukunft der Tierhaltung in der Schweiz: Wie viel Auslauf ist möglich? Und welche Rolle spielt er in einer modernen Landwirtschaft?


Dann kommt vielleicht der Verstand