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15 Kälber in 16 Jahren

Der Herdbook-Award wird für langlebige Kühe vergeben. Bei den Simmentalern schwang Greenfarm’s Gabriele der Familie Grünenwald obenaus. Alle Kühe und Kälber des Betriebs bringen beachtliche Leistungen.

Mitte Januar hat Mutterkuh Schweiz die Herdbook-Awards vergeben (siehe Kasten). Bei den Simmentalern siegte die 2008 geborene Greenfarm’s Gabriele von Jürg Grünenwald und dessen Sohn Nicolas aus Matten (St. Stephan) BE. Sie hat die Auszeichnung zu Recht bekommen.

Zweimal Zwillinge

Das Leistungsblatt zeigt beeindruckende Zahlen für die FTC-Sven-Tochter: Seit ihrem Erstkalbealter mit 27 Monaten hat sie 15 Kälber abgesetzt, letztmals im Oktober 2023 Zwillinge. «Gabriele hatte zweimal Zwillinge», erzählt Jürg Grünenwald. «Und das mit einer Zwischenkalbezeit von nur 360 Tagen.» Alle erzielten Tageszunahmen zwischen 1200 und fast 1900g, im Mittel 1548g. Die 660kg schwere und 136 cm grosse Gabriele wurde 2011 als Erstlingskuh mit 88 86 90 VG 88 beschrieben und weist bei den Zuchtwerten ein Absetzgewicht direkt (AGD) von 103 und ein Absetzgewicht maternal von 101 vor.

Zur linearen Beschreibung (LB) meint ihr Besitzer: «Wir lassen die Kühe nur einmal beschreiben, bei einer zweiten LB hätte sie bestimmt einige Teilnoten über 90 erzielt, dies beim Format und bei der Bemuskelung, die bei einer jungen Kuh einfach noch nicht so ausgeprägt sind.»

Herdbook-Award

Kühe respektive die Betriebe müssen im Fleischrinderherdebuch (FLHB) eingetragen sein, damit die Daten erfasst und eine besondere Dauerleistung erkannt werden kann. Das sind langlebige, wirtschaftliche Kühe, die jährlich abkalben und deren Kälber gute Zuwachsleistungen erzielen. Die Kühe müssen zudem im Exterieur die Anforderungen an eine Stierenmutter erfüllen. Den Herdbook-Award Gold erhält die beste Kuh jeder Rasse. sum

Fokus Zuchttierverkauf

Jürg und Nicolas Grünenwald, die eine Generationengemeinschaft bilden, halten auf ihrem 59-ha-Betrieb in der Bergzone IV insgesamt 30 Kühe mit Kälbern und 12 bis 15 Stück Jungvieh. «Haupt-Einnahmequelle ist der Zuchttierverkauf», so Jürg Grünenwald. «Weibliche Tiere, vor allem trächtige Rinder, aber auch die Stiere verkaufen wir ab Betrieb, der Stierenmarkt ist zu weit weg», erklärt er.

«Wir könnten mehr Tiere verkaufen, denn unsere Simmentaler sind Bio, natürlich hornlos und haben einen sehr guten Charakter», fährt er fort. Der häufige Weidewechsel ist mitverantwortlich für die Ruhe und für die Halftertauglichkeit der Tiere. Sie werden im Sommer bis auf 2000m gealpt und von der Familie Grünenwald selber versorgt. Im Winter sind die Kühe, die beiden Stiere und die Nachzucht im Laufstall mit Tiefboxen, gefüttert wird Heu und Grassilage. «Zu 95 Prozent machen wir Natursprung», betont der Betriebsleiter, «nur zur Blutauffrischung machen wir hin und wieder KB.»

Viel Milch aus Gras

Grünenwalds haben seit 30 Jahren Mutterkühe und schlugen damals bewusst einen extensiven Weg ein. «Wir leben im Ursprungsgebiet der Simmentaler, deshalb fiel uns die Wahl der Rasse leicht. Der Simmentaler gibt viel Milch aus dem Gras, deshalb sind die Zunahmen der Kälber so hoch. Wir müssen aufpassen, dass wir diese Eigenschaft bei der Zucht auf Fleisch nicht verlieren», findet er.

Zum Zuchtziel meint Jürg Grünenwald: «Wir wollen fruchtbare Kühe mit gutem Fundament, die alptauglich sind, die einen guten Charakter haben und die leicht abkalben. Trotzdem müssen die Kälber hohe Tageszunahmen erreichen, das wirkt sich unmittelbar finanziell aus, denn alle Kälber, die nicht in die Zucht gehen, werden als Natura-Beef oder als Remonten für SwissPrimBeef verkauft.» Rund ein Drittel der Kälber werde geschlachtet, zwei Drittel seien zur Zucht vorgesehen.

Kein Sonderstatus

Zum Charakter von Gabriele meint ihr Besitzer: «Sie ist zwar die älteste Kuh im Stall, aber nicht die Leitkuh. Trotzdem hat sie einen starken Charakter und zeigt, wenn ihr etwas nicht passt. Gleichwohl lässt sie sich gut leiten.» Einen Sonderstatus habe sie nicht, lacht er, «doch solange sie gesund und gut zu Fuss ist, bleibt sie bei uns. Wir haben einige Kühe, die älter sind als zwölf Jahre», ergänzt er, «da wir viele junge Kühe verkaufen, werden die, die auf dem Betrieb bleiben, älter.»

An Ausstellungen ging Jürg Grünenwald früher, in den vergangenen Jahren weniger: «Da wir nun zwei Betriebsleiter sind und das betriebliche Zeitmanagement geteilt werden kann, könnten wir wieder vermehrt an Ausstellungen anzutreffen sein.»

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