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Neue Tierseuche in Savoyen: Bund will Rinder impfen

In Frankreich ist die Rinderseuche Lumpy-Skin-Disease in einem Rinderbetrieb in Savoyen bestätigt worden. Wegen der geografischen Nähe gehört der Kanton Genf zur Überwachungszone. Die Schweiz will alle Rinder im Kanton impfen. Doch es fehlt noch die Zulassung.

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Eine weitere Tierseuche nähert sich der Schweiz: die Lumpy-Skin-Disease, auch Beulenpest genannt. Es handelt sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Büffel und Bisons befällt. Sie wird hauptsächlich durch Stiche von Fliegen und Stechmücken übertragen und führt zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Für den Menschen stellt sie kein Risiko dar. Sie ist weder direkt noch über Lebensmittel übertragbar.

Tierverkehr eingeschränkt

Bisher gab es in der Schweiz noch nie einen Infektionsfall. Aber die Wahrscheinlichkeit steigt nun massiv an. Denn am 29. Juni 2025 wurde im Departement Savoyen, das nur 40 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt ist, erstmals ein Fall von Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) in einem Rindviehbetrieb bestätigt. Die Behörden haben um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von 20 km sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von 50 km eingerichtet, die auch den Kanton Genf einschliesst.

Innerhalb der Überwachungszone ist der Tierverkehr eingeschränkt und es werden vermehrt tierärztliche Kontrollen durchgeführt, teilt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Freitagnachmittag mit. Betroffen davon sind auch Tierhalter im Kanton Genf.

Impfstoff nicht zugelassen

Um die Tiere in diesen Zonen weiter zu schützen und die Verbreitung der Krankheit einzudämmen, beabsichtigen sowohl Frankreich als auch die Schweiz, Rinder innerhalb dieser Zonen zu impfen. In der Schweiz betrifft dies derzeit das Gebiet des Kantons Genf. «Das BLV hat daher in Absprache mit dem Kanton Genf alle Schritte eingeleitet, um so rasch wie möglich Impfstoff zum Schutz der Rinder zu beschaffen», heisst es in der Mitteilung weiter. 

Es gibt jedoch noch ein Hindernis: Zurzeit ist in der Schweiz kein Impfstoff gegen diese Tierseuche zugelassen. «Das BLV arbeitet jedoch daran, um die geplante Impfung im Kanton Genf so rasch wie möglich durchführen zu können», versichert die Behörde.

Vollständiger Schutz nicht möglich

Man werde in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Veterinärdiensten alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern und die Tiergesundheit in der Schweiz zu schützen, versichert die Bundesbehörde. Tierhaltende sind verpflichtet, Verdachtsfälle umgehend der Tierärztin oder dem Tierarzt zu melden.

«Tiere vollständig vor Fliegen und Mücken zu schützen, ist kaum möglich», schreibt das BLV. Physische Barrieren und der Einsatz von Insektiziden und Repellentien helfen, die Anzahl der Fliegen und Mücken im Stall und in der Umgebung der Tiere zu reduzieren. Zudem wird empfohlen, stehendes Wasser zu entfernen, da dies ein idealer Brutplatz für Mücken ist.

Zuerst in Südosteuropa

Seit 2015 kam es wiederholt zu Ausbrüchen in Südosteuropa. Im August 2015 wurde die Tierseuche erstmals in Griechenland festgestellt. Im Frühjahr 2016 meldeten Bulgarien, Mazedonien und Serbien erste Ausbrüche. Ende Juni 2016 meldete auch Kosovo einen ersten Fall von LSD.  Am 21. Juni 2025 wurde auf der Insel Sardinen (I) in einem Rinderbetrieb Lumpy Skin Disease (131 Rinder, 7 Tiere erkrankt) festgestellt. Zwei weitere Fälle wurden am 25. und 26. Juni gemeldet. Es wird davon ausgegangen, dass infizierte Vektoren aus Nord-Afrika, wo die Seuche präsent ist, über Windvertragung nach Sardinien gelangt sind.

Am 25. Juni wurden zudem in Italien weitere Ausbrüche gemeldet. Betroffen war ein Rinderbetrieb mit 291 Rindern, der aus dem ersten Seuchenbetrieb in Sardinien Tiere in den eigenen Betrieb verbracht hat. Ein Tier ist erkrankt und verendet. Der zweite Ausbruchsort liegt im Norden Italiens in Mantua südlich von Verona. Der Ort ist nur 160 km von der schweizerischen Grenze entfernt. 29. Juni 2025 wurde schliesslich in einem Rinderbetrieb in Savoyen die Seuche nachgewiesen. 

Was ist die Lumpy-Skin-Krankheit

Lumpy-Skin-Krankheit ist eine Viruskrankheit des Rindes. Die wichtigste Rolle für die Verbreitung spielt die indirekte Erregerverbreitung durch Insekten und Milben, beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken. Die Übertragung ist auch durch direkten Kontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle und deren Produkte (z.B. Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und durch daraus gewonnenes Tierfutter inkl. Kolostrum möglich.

Die Krankheit verursacht zunächst Fieber, das über 41 °C steigen kann. Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 20 Tagen treten schmerzhafte Knoten am ganzen Körper auf. Die Knoten haben einen Durchmesser von 0,5 bis 5 cm Durchmesser. Die Haut über den Knoten stirbt nach fünf bis sieben Wochen ab. Häufig sind die Knoten mit unspezifischen Symptomen wie Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Nasen- und Augenausfluss, seltener mit Ödemen sowie einer Vergrösserung der Lymphknoten verbunden. Aborte können ebenfalls vorkommen. Die Krankheit ist aber nur in sehr seltenen Fällen tödlich.

Wirtschaftliche Verluste entstehen durch Milchleistungsabfall, Fruchtbarkeitsstörungen, Aborte und Hautschäden. Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.

-> Mehr Informationen zur Krankheit gibt es hier

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Gesunder Menschenverstand | 05.07.2025
    Hoffentlich keine ungeprüfte mRNA- Impfung.
  • Alpöhi | 05.07.2025
    Es reicht langsam mit dem Impfwahn man will mit aller Kraft den Fleischkonsum drosseln.will man jetzt wegen jedem Scheiss dem Rindvieh eine Impfung verpassen und dem Konsumenten solches Fleisch anbieten,na dann viel vergnügen.
  • Fūrst Gottlieb | 05.07.2025
    Was wei sie no aues erfinge fūr ūser gsunge Viehbeständ krank zmache u das gift aues i ūsi nahrigskette tue äs scholang gnue heu dunger u au wis u wåg wei die Vagante ūs kaput mache
    • Ruedi Müller | 05.07.2025
      Wen meint Herr Fürst mit dem „sie“ als Erfinder der neu auftauchenden Krankheit? Eigentlich ist es klar. Es handelt sich nicht um eine Erfindung sondern um einen Virus, den es schon lange gibt. Durch die höheren Temperaturen überleben die Überträgermücken halt auch bei uns. Man nennt das Phänomen Klimawandel, aber den gibt es ja gemäss Herr Dettling nicht.
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