Die Keulung der Herden wurde von den französischen Behörden angeordnet.
GAEC DOCHE ET FILS
Die ansteckende Tierseuche Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) hat in den französischen Regionen Savoyen und Haute-Savoie verheerende Auswirkungen auf die Rinderhaltung. Zahlreiche Herden wurden bereits vollständig gekeult, berichten verschiedene französische Medien.
Trotz juristischer Einsprüche und der Unterstützung durch landwirtschaftliche Gewerkschaften, darunter die Coordination Rurale, wurde die Tötung der Tiere von den Gesundheitsbehörden angeordnet, schreibt «Agrihebdo», die Fachzeitung für die Landwirtschaft in der Romandie und im Wallis.
«Vierzig Jahre Arbeit ausgelöscht»
André Roupioz, ein 63-jähriger Landwirt aus Haute-Savoie, ist einer der betroffenen Züchter. In seinem Betrieb «La Mésange Bleue» in Massingy, zwischen Chambéry und Annecy, wurden 36 Milchkühe sowie 15 Jungrinder von der LSD befallen, teilt die französische Regionalzeitung «ICI Pays de Savoie» mit. Am 18. Juli wurde durch die Confédération paysanne eine Blockade organisiert, um die Keulung zu verhindern. Es gab aber kein zurück. Am 21. Juli musste sich Roupioz von seinem gesamten Bestand verabschieden.
«Es gibt kein Leben mehr, nichts bewegt sich. Keine Tiere mehr um uns, obwohl wir sie unser ganzes Leben lang gesehen haben», sagt er gegenüber «ICI Pays de Savoie». Vierzig Jahre Arbeit seien innerhalb weniger Stunden ausgelöscht worden.
Wie sich die Seuche ausbreitete
Am 21. Juni wurde auf der Insel Sardinen (I) in einem Rinderbetrieb Lumpy Skin Disease (131 Rinder, 7 Tiere erkrankt) festgestellt. Zwei weitere Fälle wurden am 25. und 26. Juni gemeldet. Es wird davon ausgegangen, dass infizierte Vektoren aus Nord-Afrika, wo die Seuche präsent ist, über Windvertragung nach Sardinien gelangt sind.
Am 25. Juni wurden zudem in Italien weitere Ausbrüche gemeldet. Betroffen war ein Rinderbetrieb mit 291 Rindern, der aus dem ersten Seuchenbetrieb in Sardinien Tiere in den eigenen Betrieb verbracht hat. Ein Tier war erkrankt und verendete. Der zweite Ausbruchsort liegt im Norden Italiens in Mantua südlich von Verona. Der Ort ist nur 160 km von der schweizerischen Grenze entfernt. Am 29. Juni 2025 wurde schliesslich im Departement Savoyen, das nur 40 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt ist , erstmals ein Fall von Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) in einem Rindviehbetrieb bestätigt. Die Behörden richteten um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von 20 km sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von 50 km ein, die auch den Kanton Genf einschliesst. blu
«Lebt wohl, meine Kühe»
Die emotionale Belastung dieses Verlusts sei unbeschreiblich. In einem bewegenden Facebook-Post beschreibt der Landwirt am 29. Juli seine Gefühle: «Man muss sich von seinen Kühen verabschieden, ihnen Danke sagen, ihnen sagen, dass man sie liebt. Ich liebe euch, aber die Totengräber sind schon im Hof. Ich werde gehen. Ich habe nicht den Mut, euch zu begleiten. Lebt wohl, meine Kühe.»
Auf die jüngsten Äusserungen der Ministerin für Landwirtschaft, Annie Genevard, reagiert der betroffene Landwirt mit Zorn. Während ihres Besuchs in Savoyen zur Bekämpfung der Seuche sprach Genevard von «Heldenmut» der Landwirte, deren Herden gekeult wurden.
«Grausames Ende»
«Diese Worte haben uns erschüttert», wird Roupioz von «ICI Pays de Savoie» zitiert. «Wir brauchen keine Medaille, wir fühlen uns nicht wie Helden. Wir müssen das durchmachen und sind immer noch fassungslos. Ich hätte mir nicht vorgestellt, meine Karriere mit einem so bitteren Beigeschmack zu beenden.»
Für den 63-Jährigen, der weiss, dass die Wiederaufstockung seines Bestands unrealistisch ist, fühlt sich die Aussicht auf eine Zukunft ohne seine Tiere wie ein «grausames Ende» seiner jahrzehntelangen Arbeit an.
Werden bei einem Tier Symptome festgestellt, werden Laboruntersuchungen durchgeführt. Ist der Fall positiv, werden das Tier und die anderen Rinder getötet, mit denen es in Kontakt gekommen ist.
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Weitere Keulungen trotz Widerstand
Pierre-Jean Duchêne ist ein weiterer betroffener Landwirt aus Savoyen. Trotz seiner juristischen Bemühungen und der Unterstützung durch landwirtschaftliche Gewerkschaften wie die Coordination Rurale wurde die vollständige Tötung seiner Herde angeordnet, berichtet der französische Fernsehsender «le20hfrancetelevisions».
Am 22. Juli wollte Duchêne nicht anwesend sein, als die Veterinärdienste seine Tiere töteten. Gewerkschafter, die ihn in den letzten Tagen unterstützt hatten, waren stellvertretend vor Ort. «Es ist unmenschlich, was hier passiert. Die Landwirte weinen, während ein Tier nach dem anderen fällt», beschreibt Christian Convers von der Coordination Rurale, einer französischen landwirtschaftlichen Gewerkschaft, die Situation in Entrelacs, wo die Keulung der mehr als 100 Milchkühe des Betriebs «GAEC» von Pierre-Jean Duchêne stattfand.
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Impfpflicht auch in der Schweiz
Die Tierseuche grassiert seit einigen Wochen im benachbarten Frankreich. Die Schweiz ist derzeit frei von LSD, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bestätigt. Am 18. Juli hat das BLV eine Impfpflicht für Rinder, Büffel und Bisons in den Überwachungszonen des Kantons Genf und der Waadtländer Region Terre Sainte VD erlassen.
Nach Bekanntwerden des Seuchenausbruchs in Frankreich wurden gemeinsame Überwachungszonen definiert, die in einem Radius von 50 Kilometern um die betroffenen französischen Betriebe eingerichtet wurden und sich teilweise auf Schweizer Gebiet erstrecken. Am 25. Juli wurde das Gebiet auf das Unterwallis ausgeweitet. 2000 Rinder in den Regionen Champéry, Finhaut und Ferret wurden ebenfalls geimpft.
Die Impfpflicht in den Überwachungszonen soll die Ausbreitung der Krankheit stoppen. Die Lumpy-Skin-Krankheit betrifft nur Rinder. Ziegen und Schafe sind von der Krankheit nicht betroffen. Für den Menschen ist die Krankheit harmlos. Auch der Verzehr von Produkten infizierter oder geimpfter Tiere stellt für die menschliche Gesundheit kein Risiko dar.
So erfolgt die Ansteckung
Die wichtigste Rolle für die Verbreitung spielt die indirekte Erregerverbreitung durch stechende Insekten (beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken), Milben und Zecken.
Die Übertragung ist auch durch direkten Tierkontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle und deren Produkte (zum Beispiel Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und durch daraus gewonnenes Tierfutter inklusive Kolostrum möglich. ats
Auch in der Schweiz wären Keulungen möglich
Werden bei einem Tier Symptome festgestellt, werden Laboruntersuchungen durchgeführt. Ist der Fall positiv, werden das Tier und die anderen Rinder getötet, mit denen es in Kontakt gekommen ist. «Das ist die europäische Richtlinie», sagt Jérémy Wittorski, einer der beiden vom Kanton Wallis beauftragten Tierärzte, welcher die LSD-Impfungen durchgeführt hat, gegenüber der Nachrichtenagentur «sda».
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen bestätigt auf Anfrage, dass in einem Seuchenfall auch in der Schweiz eine Keulung angeordnet wird. Das BLV erklärte, dass die Lumpy-Skin-Krankheit in der Schweiz als hochansteckende Tierseuche eingestuft ist.
«Im Seuchenfall wird der betroffene Bestand unter verschärfte Sperre gestellt, und alle empfänglichen Tiere müssen unverzüglich getötet werden, um eine Weiterverbreitung zu verhindern», so Tiziana Boebner, Mediensprecherin des BLV.
Flexible Reaktion auf Seuchenentwicklung
Obwohl die Krankheit für Menschen ungefährlich ist, wird eine Keulung angeordnet, um andere Tiere und Betriebe zu schützen. Wurden jedoch alle Tiere eines Betriebs vorgängig geimpft, kann in bestimmten Fällen auch nur die Tötung der erkrankten Tiere angeordnet werden.
Wichtig: Es sind keine präventiven Impfungen von Tierbeständen ausserhalb der Überwachungszonen oder gar schweizweit geplant. Das Impfen ausserhalb der Überwachungszonen ist verboten. «Sollte sich die Überwachungszone ausdehnen, werden auch dann nur die Tiere innerhalb dieser Zone geimpft», erläutert Boebner. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat zusätzliche Impfdosen beschafft, um die Versorgung sicherzustellen und flexibel auf die Entwicklung der Lage reagieren zu können.
Das sind die Symptome der Lumpy-Skin-Disease (LSD)
Der Verlauf der Erkrankung bei Rindern ist akut bis subakut. Die Inkubationszeit beträgt 4 bis 28 Tage. Folgende Symptome können auftreten:
- Fieber von bis über 40 °C
- Leistungsrückgang
- Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
- erhöhter Speichel- und Tränenfluss
- eitriger Nasenausfluss
- Euterentzündungen
- Bindehautentzündung (kann bis zur Erblindung führen)
- geschwollene Lymphknoten
- Schwellungen und Abszesse (vor allem an Kopf und Gliedmassen)
- Aborte
- Hautausschlag, in Form von 0,5–5 cm grossen Hautknoten, bevorzugt an Kopf, Hals, im Schwanzbereich, auf den äusseren Genitalorganen und den Extremitäten. Nur 40-50 % der Rinder entwickeln generalisierte Hautschwellungen. Die Haut über den Knoten stirbt nach fünf bis sieben Wochen ab und hinterlassen Krusten.
Heftige Kritik an Massnahmen
In Frankreich bleibt derweil der dramatische Verlust der Tiere für die betroffenen Landwirte eine bittere Realität, und die Frage nach einer gerechteren Handhabung der Tierseuchenbekämpfung bleibt offen.
Die Keulung der gesamten Bestände als Massnahme zur Bekämpfung der LSD stösst weiterhin auf heftige Kritik und hinterlässt bei den betroffenen Landwirten nicht nur tiefe Trauer, sondern auch das Gefühl der Ungerechtigkeit.
Die Kritik an den Massnahmen der französischen Regierung bewegt die Bäuerinnen und Bauern.
Didier Burfin/FB
Da stellen Die Todesurteile fürnunzählige, gesunde Kühe aus und sind noch zu feige um zur Urteilsvollstreckung zu erscheinen, während der arme Bauer diesen Bürokraten schutzlos ausgeliefert ist und hilflos zusehn muss wie sein Lebenswerk zerstörrt und seine geliebten Tiere
Getötet werden.
Warum hat noch Keiner getestet ob einige Kühe natürliche Abwehrkräfte haben?
Immer wieder gibt es Ställe, in Denen einzelne Tiere krank sind, während Andere keine Symptome haben.
Aber mit Gesunden verdient der Impfhersteller halt Nichts.
Der Tierbesitzer wird quasi enteignet
und ein Teil der Tiere hätte ganz sicherlich überlebt!