/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Mahnwache für verbrannte Schweine

Letzte Woche starben bei einem Grossbrand in Gossau SG rund 800 Schweine. Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) organisiert nun eine Mahnwache beim abgebrannten Stall. Zusammen mit anderen Tierschutzorganisationen werden griffige Brandschutzmassnahmen gefordert.

Morgen Samstag, dem 18. Mai 2024 um 13.45 Uhr, wird eine Mahnwache für die verbrannten Schweine in Gossau SG stattfinden. Die Aktion wird von der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) organisiert und wurde von der Gemeinde bewilligt. Wie die Organisation schreibt, würden sich die Teilnehmenden am Bahnhof in Gossau SG treffen. Gemeinsam wird dann in die Nähe des Hofes gegangen, um eine stille Mahnwache für die Schweine durchzuführen. Eine Person werde in einer Rede an die Schweine erinnern.

«Mit unserer Mahnwache erinnern wir an den qualvollen Tod der Schweine», sagt TIF-Mediensprecher Tobias Sennhauser in der Medienmittelung anlässlich der morgigen Mahnwache. In der Woche zuvor fanden in Gossau SG rund 800 Schweine bei einem Grossbrand den Tod. Die Brandursache konnte noch nicht geklärt werden.

Kein Einzelfall

«Für die Tiere bedeutet ein Stallbrand höllische Qualen», erklärt Sennhauser im Schreiben weiter. Die Tiere im brennenden Stall würden nämlich nicht an einer Verbrennung streben, sondern sie erstickten. Das entstehende Kohlenmonoxid komme in der Lunge in Kontakt mit roten Blutkörperchen, die daraufhin keinen Sauerstoff mehr aufnehmen würden.

Der Brand in Gossau sei kein Einzelfall. Sennhauser macht auf die Stallbrände, der vergangenn Zeit aufmerksam. «Alleine 2023 starben über 1000 Tiere bei Stallbränden», kritisiert Sennhauser im Schreiben der TIF. Zum Beispiel in Bottens VD 500 Rinder, in Richental LU 400 Schweine oder in Galgenen SZ 10 Rinder und 5 Geissen. «Die Vorschriften für den Brandschutz sind deutlich zu lasch» lässt sich Céline Schlegel, Geschäftsleiterin von Animal Rights Switzerland zitieren. «Wir bauen Ställe so, dass wir die Tiere im Brandfall verbrennen lassen müssen – ein Skandal!»

Offener Brief an Bundesrätin Baume-Schneider

Laut TIF ist nun die Politik gefordert: Nationalrätin Anna Giacometti (FDP, GR) verlangt vom Bundesrat einen Bericht (24.3030, Tierspezifische Brandschutzvorschriften für Ställe) , ob tierspezifische Brandschutzvorschriften und regelmässige Kontrollen für Tieranlagen gesetzlich zu verankern sind. Hintergrund ist eine Revision der Schweizerischen Brandschutzvorschriften durch die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), bei der dem Tierschutz kaum eine Bedeutung zugemessen wurde. Der Bundesrat empfiehlt das Postulat zur Ablehnung.

Mehrere Organisationen hätten laut TIF deshalb einen offenen Brief an Bundesrätin Baume-Schneider verschickt, in der sie den Bund zum unverzüglichen Handeln auffordern. «Es ist die Aufgabe des Bundes, im Rahmen seiner verfassungsmässigen Schutzpflicht für Tiere dafür zu sorgen, dass Tiere, die für menschliche Interessen gezüchtet und gehalten werden, vor kalkulierbaren Gefahren geschützt werden», sagt Vanessa Gerritsen von der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) gemäss Mittelung. Als nächstes befindet der Nationalrat darüber.

Über Tier im Fokus

Tier im Fokus (TIF) ist eine Schweizer Tierrechtsorganisation. Sie deckt nach eigenen Angaben Missstände in der Schweizer Massentierhaltung auf und fördert die vegane Lebensweise.

Letzte Woche hat sich bereits der Schweizer Tierschutz (STS) sich zum Stallbrand geäussert.  Es fehlten häufig die technischen Voraussetzungen für einen ausreichenden Brandschutz und Fluchtwege. Der STS äusserte den Verdacht, dass sich die Tierhalterinnen und Tierhalter oft über die Unzulänglichkeiten der technischen Einrichtungen im Klaren seien. Dennoch würden potenzielle Brände billigend und grob fahrlässig in Kauf nehmen. 

-> Hier finden Sie den entsprechenden Artikel.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Antonietta | 21.05.2024
    Jedes Jahr werden allein in Deutschland knapp 800 Millionen Landlebewesen getötet, hinzu kommen Milliarden Meeresbewohner. Die Aufzucht von Tieren in Tierfabriken ist grausam und eine ökologische Katastrophe. Das Essen von Tieren ist schlecht für unsere Gesundheit und wird mit vielen Krankheiten und Beschwerden, einschließlich Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Diabetes und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.
  • Achermann Bernhard | 20.05.2024
    nach letzten Informationen sind in Gossau wie auch in Richenthal technische Fehler als Brandursache festgestellt worden. An beiden Orten sind grossflächige Solaranlagen mit verbrannt welche sich in die Umwelt aufgelöst haben, mit den dementsprechenden Belastungen. Aber hier wird natürlich weg geschaut, oder die Folgen unter den tisch gewischt. Das wird von den entsprechenden stellen dann als höhere Gewalt abgebucht.
  • Realist | 17.05.2024

    Wir haben auch schon ein Stall gebaut. Dabei wurden sehr wohl kurze Fluchtwege und Türen von der Brandversicherung verlangt. Es stimmt also nicht, dass das Tierwohl nicht berücksichtigt wird. Im Übrigen sind gerade in letzter Zeit Menschen in Wohnhäusern verbrannt, weil der Brand in der Nacht in deren Schlaf ausgebrochen war. Ich habe aber nichts gesehen, wonach diese Organisationen Mahnwachen für diese Menschen organisiert hätten.

  • Urs Wälchli | 17.05.2024

    Klar und diese Tierschutzorganisationen bezahlen uns Bauern natürlich auch die Mehrkosten der von ihnen geforderten Brandschutzmassnahmen!

×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Habt Ihr eure Tiere abgealpt?

  • Ja, alle Tiere:
    24%
  • Nein, erst nächste Woche:
    28.63%
  • Nein, in der letzten Septemberwoche:
    14.11%
  • Nein, erst im Oktober:
    8%
  • Noch nicht alle Tiere:
    17.68%
  • Habe keine Tiere auf der Alp:
    7.58%

Teilnehmer insgesamt: 475

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?