Mitte Februar wurde eine Nutzviehauktion in Burgdorf live über Facebook übertragen. Das Streaming kam aber bei Händlern nicht gut an. Sie haben die Übertragung gestoppt. Wie denkt Ihr darüber? Sollen öffentliche Auktionen im Web übertragen werden? Abstimmen und mitdiskutieren
Die Nutzviehauktion in Burgdorf BE ist öffentlich zugänglich. Jamil Boukarabila Jaquemet ging auf Platz und begann mit seinem Handy, den Anlass auf seiner Facebook-Seite zu übertragen.
Druck von Händlern
Boukarabila Jaquemet, der über seine Plattform swisskuh.ch einen Viehhandel betreibt, wurde aber bei seinem Tun gestoppt. Das Organisationskomitee (OK) verbot ihm das weitere Filmen. Offenbar auf Druck von verschiedenen Viehhändlern. Auf dem Video ist zu sehen, wie Auktionator Andreas Aebi den Filmenden aufforderte, die Übertragung zu stoppen.
Viehhändler dürften es nicht gerne sehen, wenn ein Endkäufer weiss, dass der Händler eine Marge von 200 oder 300 Franken auf den Verkaufspreis draufschlägt. «Ich mache das als Gratisdienstleistung für die Bauern, damit sie die Marktpreise einordnen können. Es ist ja schliesslich eine öffentliche Auktion», sagte Boukarabila Jaquemet gegenüber «Schweizer Bauer».
«Junge wollen Transparenz»
Er sei nie nach Burgdorf gegangen, um die Auktion zu konkurrenzieren. «Stattdessen habe ich immer die schönen Kühe oder den Katalog präsentiert», fuhr er fort. Für ihn ist klar: «Die junge Generation will nicht, dass Sachen versteckt werden. Sie will Transparenz.»
Gemäss Recherchen von «Schweizer Bauer» haben Händler angedroht, Burgdorf künftig nicht mehr anzusteuern, sollten die Auktionen wieder übertragen werden. Für die Organisatoren ist das kein gutes Zeichen. Denn das Fehlen mehrerer oder sogar aller Viehhändler könnte das Auktionsgeschehen beeinflussen, denn die Viehhändler kaufen an jeder Burgdorfer Auktion rund 20 Tiere.
OK prüft das Thema «Filmen»
Bei den Organisatoren der Burgdorfer Auktion wird das Streaming bei der nächsten Sitzung thematisiert. Für OK-Präsident Urs Buri macht das Filmen Werbung für die Auktion. «Andererseits hat es klar einen Nutzen bei der Preisbildung auf swisskuh.ch. Zu dieser Plattform stehen wir in Konkurrenz. Unsere Auktion lebt davon, dass die Bauern vorbeikommen, um sich über die aktuellen Marktpreise zu informieren», so Buri.
Filmen im öffentlichen Raum sei aber gestattet, solange keine Leute zu erkennen seien. «Letzteres bräuchte die Einwilligung der Personen», macht Buri deutlich.
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn die Organisatoren die Auktion eigenhändig im Web übertragen. Wie denken Sie darüber? Befürworten Sie eine Übertragung im Internet? Oder sollte das Streamen untersagt werden? Uns interessiert Eure Meinung. Hier abstimmen und mitdiskutieren



Gibt mehr potenzielle Käufer, die positiv für eine Auktion sind!
Das Viehhändler etwas verdienen wollen / müssen, ist klar sie haben aufwand und bieten eine Dienstleistnug an.
Am Schluss entscheidet der Käufer ob der Handel passt oder nicht.
Mir gefallen Auktionen!
Bin Froh wenn die Auktionen noch am Platz bleiben.