Ruth und Heinz Brog aus Meiringen BE holen sich mit ihren Wollkugeln alle drei Auszeichnungen an der Agropreisverleihung. Wir konnten direkt nach der Preisverleihung mit Heinz Brog sprechen und erfahren, wie es weitergeht.
«Schweizer Bauer»: Sie haben mit ihrem Projekt soeben den Agropreis gewonnen, wie fühlen Sie sich?
Heinz Brog: Ich bin im Moment absolut überwältigt, es sind sehr viele Emotionen da. Es ist ein Riesenerlebnis, hier zu sein. Ich danke allen vielmal, die hierhin gekommen sind und für uns gevotet und das Projekt cool gefunden haben. Im Moment sind sehr viel Gefühle da. Es ist Wahnsinn, wenn man vor so einem Publikum einen solchen Preis mit nach Hause nehmen kann, vor allem sind es ja mehrere Preise. Das ist sehr, sehr emotional und sehr schön für mich.
Sie haben ja nicht nur den Agropreis, sondern auch den Saal- und den Leserpreis gewonnen, wie ist das für Sie?
Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Unser Projekt ist etwas, das ans Herz geht. Etwas, das die Leute aufweckt. Das ist der Weg, den man gehen muss: die Leute abholen.
Haben Sie damit gerechnet, dass Sie alle drei Preise mit nach Hause nehmen können?
Nein, damit gerechnet habe ich nicht. Wir haben natürlich gehofft, dass wir einen Preis bekommen. Aber es war wirklich offen. Es gab viele wirklich schöne Projekte. Wir haben ja auch gesehen, was die anderen für Vorstellungen hatten. Ihre Präsentationen waren von mir aus gesehen sehr, sehr schön. Die anderen haben alles gegeben und super Auftritte gehabt. Es sind alle vier Präsentationen aus meiner Sicht sehr gleichwertig gewesen und sehr, sehr gut. Für mich war es offen, aber wenn man bei so einem Wettbewerb mitmacht, rechnet man immer mit einem Sieg, schlussendlich nimmt man es, wie es kommt, und die Nomination allein ist schon ein Sieg. Mit Tieren hat man vielleicht manchmal einen Vorteil. Tiere wirken einfach auf Menschen und das war vielleicht der Vorteil, den wir hatten.
Wie geht es mit dem Projekt weiter?
Wir werden in diesem Winter unsere Wollkugel-Maschine umbauen und modernisieren. Da ist natürlich jetzt ein Riesenaufbau gefragt während des ganzen Winters. Danach gehen wir Vollgas hinter die Produktion, und dann können wir dann in Richtung Aussendienst gehen und weiterverkaufen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Wollkugeln?
Ich sehe dort eine sehr grosse Zukunft. Da ist noch sehr viel Potenzial. Die Leute merken, dass man auf nachhaltige Produkte setzen muss. Man kommt ein wenig weg vom Künstlichen, zum Beispiel diesen Styroporkugeln. Dort sehe ich einen sehr grossen Markt, den wir jetzt auch bewusst etwas bremsen mussten mit dem Bewerben. Wir konnten nämlich nicht genügend produzieren, überall, wo wir die Produkte präsentieren, kommen sie gut an und werden bestellt.
Was machen Sie mit dem Preisgeld?
Ein Teil des Preisgeldes werden wir sicher in die Maschine investieren, das ist ganz klar. Das ist auch etwas, das bleibend ist und uns dann immer an den Agropreis zurückdenken lässt. Und für uns ist es auch etwas vom Wichtigsten, dass wir im maschinellen Bereich vorankommen und auch eine gewisse Menge produzieren können. Wir haben natürlich auch viele Leute, die mit uns arbeiten, es braucht Geld, und Geld ist immer etwas, das man brauchen kann. Das Preisgeld wird sicherlich sehr gut eingesetzt.
Wie geht es nach der Preisverleihung weiter?
Jetzt feiern wir zuerst zusammen und geniessen den Abend in vollen Zügen. Wir haben noch ein anderes Team unterwegs an der Neuland-Ausstellung, das in Thun BE vor Ort ist, und wir werden uns sicher noch irgendwo treffen und zusammen anstossen.
Das Videointerview und die ganze Berichterstattung zur Preisübergabe gibt es hier.