In vielen europäischen Ländern, auch in der Schweiz, hatten Landwirtinnen und Landwirte im Frühjahr mit verschiedenen, teils gewalttätigen Aktionen auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage hingewiesen. Doch die Schweizer Protestaktionen – wie Sternfahrten und Mahnmärsche – blieben stets friedlich.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, organisierte die Bewegung «Weckruf Bauern» die Aktion «Dialog Bauern Schweiz», bei der sich vom 22. bis 25. März 2024 Bauernfamilien auf organisierten Plätzen versammeln werden. Doch in den vergangenen Monaten sei wenig geschehen, kritisierten die Initiatoren.
«Ich bin enttäuscht. Gerade auch politisch ist wenig gegangen», sagte Urs Haslebacher. Besonders die Bürokratie belaste die Bauern stark, doch der Bundesrat habe nur zu einem runden Tisch eingeladen und die Landwirte auf die Agrarpolitik 2030+ vertröstet. «Es brennt den Bauern viel mehr unter den Nägeln, als sie meinen» , machte Haslebacher deutlich.
Die Forderungen der Gruppe «Dialog»
Die Bewegung hat im vergangenen Frühling folgende vier Kernforderungen an die Verwaltung, die Politik, Gesellschaft und die Marktakteure:
- Stabilität und Planungssicherheit (Politik, Verwaltung)
- Gerechte und angemessene Entschädigung der Produkte (Handel)
- Verringerung des administrativen Aufwandes (Verwaltung)
- Wertschätzung der Arbeit und der Produkte (Gesellschaft)
Es fehlt an Lösungen
Die rund 1000 Teilnehmer forderten eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft. Haslebacher betonte, dass die Schweiz fast 60 Prozent ihrer Nahrungsmittel importiere. «Sind wir sicher, dass bei einer Krise und geschlossenen Grenzen diese 60 Prozent noch eingeführt werden können?», fragte er.
Die Politik habe bei der Energie- und Armeeversorgung gehandelt, aber für die Landwirtschaft fehle es an Lösungen. «Was nützt uns ein Schutzschirm, wenn wir nichts zu essen haben», so Haslebacher weiter.
«Betrieb mit Bedingungen weitergeben, für die es sich zu arbeiten lohnt.»
Felix Neuenschwander, ein weiterer Mitorganisator, erklärte: «Der Schuh drückt. Und das wollen wir heute zeigen.» Die Landwirte forderten, dass die Verwaltung auf ihre Anliegen eingehe, etwa bei der Reduktion von Bürokratie und der Anpassung von Aufzeichnungsanforderungen.
Jürg Haas, ein Landwirt aus Messen SO, forderte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft: «Ich will meinem Sohn einen Betrieb mit Bedingungen weitergeben, für die es sich zu arbeiten lohnt.»
«Wir setzen die Forderungen der Politik um»
Die Ämter müssten sich endlich bewegen, so Haas, der auch eine Reduzierung der Aufzeichnungen forderte: «Es reicht. Nur noch der Einsatz von Antibiotika, Pflanzenschutzmitteln mit Wartefristen und Düngereinsatz nach Suisse Bilanz sollen dokumentiert werden.»
BLW-Direktor Christian Hofer versicherte, dass man die Anliegen der Landwirte ernst nehme. Die Agrarpolitik 2030 solle die Position der Landwirtschaft stärken. «Wir setzen die nicht immer einfachen Forderungen der Politik um», erklärte er. Nach rund 70 Minuten endete die friedliche Aktion.
-> Mehr zum Protest von Dienstag

Braucht es mehr als ein Protest?
- Ja, Bauernverbände müssen mehr machen:45.91%
- Wir warten mal ab:7.8%
- Nein, das reicht:6.04%
- Ja, müssen sofort mehr machen:29.92%
- Betrifft mich nicht, meinem Betrieb geht es gut:10.33%
Teilnehmer insgesamt: 1026
Weniger vorschreiben und normale Leute bei kontrolle vorbei schicken wo sich aber auch mit Bauernberuf auskennt.
Die Produkte vom eigenem Land brauchen.
Wichtig ist das man in den Schulen vorallem denn Kinder zeigt woher all die Produkte kommen.
Was auch gut wäre wen in der Stadt den Leuten zeigt was ihr Bauern alles für Aufgaben habt und Vorschriften.
Ich denke dann würden die Leute in der gross Stadt auch no mehr unterstützen.
Ein Bundesamt für Landwirtschaft, dass Hand bietet, die Landwirtschaft zu plagen muss dringend in "gegen Landwirtschaft" umbenannt werden. Es wäre eigentlich deren Aufgabe, der Politik klar zumachen, wie unnütze Bürokratie schadet, anstatt diese Bürokratie und Gängelei in der Landwirtschaft durchzusetzen.
Meine Erfahrungen mit inkompetenten Kontrollorganen, sogenannte Berufskollegen, haben mir aufgezeigt, dass der Druck nach unten unhinterfragt weitergegeben wird.
Leider, ohne Krise keine Besserung.
Eine Schande, das wissen die Konsumenten Steuerzahler leider nicht!
Friedlich. Wenn wir jetzt aufhören dann werden wir Bauern gar nicht mehr ernstgenommen. Kämpfen wir weiter für unseren Berufsstand und lassen uns nicht unterkriegen mit Anweisungen von anderen die von der Landwirtschaft nichts verstehen. Auf in eine weitere Runde. Wünsche noch einen schönen Abend.
Wir haben da gesagt das wir im Herbst wieder kommen wenn sich bis da nichts ändert !
Nun sind wir wieder gekommen und zwar da wo es hin gehört !!!
Wir wollen nicht alle sechs Monate wieder kommen !
Nun wäre es langsam an der Zeit das die Verbände aufwachen und in der breiten Bevölkerung Aufklärungsarbeit leisten !
Zum Beispiel detailliert aufzeigen wer alles von den Milliarden Direktzahlungen Lebt !
Aber wer sägt schon gerne den Ast ab auf dem er sitzt 😉
Beim administrativen Aufwand müssen wir vorallem gegen Digiflux Druck machen.
Die Fenaco müssen wir dazu zwingen, das sie"bei nichts zu melden" sofort mitmacht,
denn ihre Kosten fürs Büro ist bei uns auf der Rechnung.
Wenn sie nicht wollen Futtermühle wechseln.
Sie hilft das Programm Digiflux entwickeln und programieren. Und das alles mit den Geldern von den Bauern!!!