Vor knapp einem Monat starteten die Landwirte und Landwirtinnen in Deutschland mit den ersten Bauerndemonstrationen. Tausende Traktoren sind seitdem auf Strassen und Autobahnen unterwegs, blockieren Zufahrten und wichtige Verkehrsachsen. Mit dem grossen Ziel, auf die prekäre finanzielle Situation vieler Landwirtschaftsbetriebe aufmerksam zu machen und zu Verhandlungen und Gesprächen aufzufordern.
Die Protestwelle ist längst auf die benachbarten Länder übergeschwappt, mittlerweile protestieren Landwirtinnen und Landwirte in vielen EU-Ländern. «Es könnte sein, dass es auch in der Schweiz zu Blockaden beim Verkehr oder Verteilzentralen kommt», deutet Christian Hofmann, Landwirt und Mitglied der Westschweizer Bewegung «Révolte Agricole Suisse» in Interview mit «Schweizer Bauer» an.
Während sich immer mehr Landwirtinnen und Landwirte sammeln und organisieren, versucht der Schweizer Bauernverband die Wogen mit einer Petition zu glätten. Der SBV ist nämlich der Auffassung, dass «Bauernproteste in der Schweiz nicht zielführend sind», wie Francis Egger, Vizedirektor des Schweizerischen Bauernverbands (SBV) , gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Doch nicht alle aus der Basis, lassen sich durch die Petition besänftigen.
Von der Online-Petition des Schweizer Bauernverbandes (SBV) hält beispielsweise die Kleinbauernvereinigung nur wenig. Es handle sich um «Alibi-Aktion, um die Kontrolle über die Proteste zu behalten», schreibt die Vereinigung in einer Mitteilung. Sie fordern, dass der SBV für Interessen der Bauern einstehe. Unterdessen ist für Hofmann eines klar: Ob mit oder ohne SBV, «die Bewegung lässt sich nicht mehr aufhalten.»

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Teilnehmer insgesamt: 1025