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Wegen Japankäfer – FC Basel benötigt neues Trainingsfeld

Der Kanton Baselland hat Massnahmen zur Bekämpfung des Japankäfers eingeleitet. Betroffen ist die erste Mannschaft des FC Basel. Dessen Trainingsfläche in Münchenstein wurde mit Plastikfolie abgedeckt, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten.

blu/sda |

Der Rasen werde vorerst nicht mehr benutzbar sein, sagte Steve Beutler, Leiter des Sportamts Basel-Stadt, vor den Medien. Wenn der FCB am Montag aus dem Trainingslager zurückkehre, werde der Kanton zusammen mit dem Club nach einer Lösung für eine Ersatzfläche suchen.

Nachdem vergangene Woche in dieser Gegend 38 Japankäfer gefunden wurden, hat der Kanton eine allgemeine Verfügung erlassen, wie Christoph Böbner, Leiter des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, sagte.

Flächen abgefräst

Die Flächen um den Standort, wo die invasiven Schädlinge in Lockfallen gefunden wurden, sind daher abgefräst und mit einer Plastikfolie isoliert worden. Dadurch werden die Puppen der Käfer zerstört, und allfällige Käfer werden dadurch am Hervorkriechen verhindert und sterben. Ebenfalls abgedeckt wurde die Fläche gleich neben dem FCB-Trainingsfeld, die zum Anbau von Ersatzrasen im Kanton Basel-Stadt dient, wie Beutler weiter sagte. Von hier werden Rasenflächen zur Reparatur von defekten Flächen in der ganzen Stadt verwendet.

Der Japankäfer wurde vergangene Woche in Münchenstein nahe der Grenze zur Stadt sowie im Rankhof in Basel gefunden. Der Schädling kann sowohl im Larvenstadium als Engerling als auch als adulter Käfer beträchtliche Pflanzenschäden anrichten.

Die Behörden äusserten sich zuversichtlich, dass die Tilgung des Käfers gelingt. Es bestünden gute Chancen, weil die Population noch klein sei, sich das Befallsgebiet noch auf ein überschaubares Areal begrenze und der Befall früh erkannt worden sei.

Auch in Kloten Massnahmen verfügt

In Kloten sind Mitte Juni erste Japankäfer ausgeflogen. Der Kanton Zürich hat deshalb per sofort die Massnahmen im Kampf gegen den Schädling verschärft.  Es gilt neu bis Ende September ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen. Vom Bewässerungsverbot ausgenommen sind Pflanzen im Garten und auf Balkonen. Sie dürfen weiterhin gegossen werden, sofern in den Töpfen und Beeten keine Gräser wachsen. Damit die Japankäfer nicht versehentlich verschleppt werden, darf ab sofort bis Ende September kein Grüngut aus Kloten hinaustransportiert werden

Um zu verhindern, dass sich die Japankäferweibchen auf der Suche nach geeigneten Eiablageflächen weiter ausbreiten, wurde in der Nähe der Sportanlage Stighag eine Lockfläche geschaffen. Käfersichtungen sollten umgehend gemeldet werden.

Riesiges Schadenspotenzial

Der Japankäfer kann an seinen über 400 Wirtspflanzen grosse Schäden verursachen. Auf seinem Speiseplan gehören landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, Zierpflanzen und Rasenflächen werden gefressen. Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt.

Erfahrungen aus den USA und Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Schädlings schwierig ist, wenn er sich erst einmal etabliert hat. Das vom Bund vorgegebene Ziel ist deshalb, den Befall in Kloten ZH und nun jenen in Münchenstein BL zu tilgen, solange er noch überschaubar ist.

2017 erstmals in der Schweiz entdeckt

Der gefrässige Japankäfer wurde 2017 erstmals die Schweiz, im Kanton Tessin, nachgewiesen. «Er ernährt sich von über 300 Pflanzen und ist eine grosse Gefahr für die Landwirtschaft, den produzierenden Gartenbau und die Umwelt», schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

Die Käfer sind so gross wie ein Fünfrappenstück und können unbeabsichtigter Weise als «blinde Passagiere» transportiert und in neuen Regionen gefährlich werden. «Daher ist es wichtig, aufmerksam Gepäck und Fahrzeuge auf Japankäfer zu kontrollieren», appelliert das BLW an die Bevölkerung. Wer einen verdächtigen Käfer findet, sollte diesen sofort einfangen und dem zuständigen Kantonalen Pflanzenschutzdienst melden.

Wie erkenne ich den Japankäfer

Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Arten wie dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

Erkennungsmerkmale

Ausgewachsene Käfer sind 10-12 mm lang mit metallisch kupferfarbenen Flügeldecken. An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf kleine Haarbüschel zu erkennen. Am Hinterteil gibt es zwei grössere, gleichfarbige Haarbüschel. Eier, Larven und Puppen leben im Boden und sind daher schwieriger zu sehen.

Was tun bei Verdacht?

Den Käfer einfangen und nicht wieder freilassen. Prüfen vom Vorhandensein von weissen Haarbüscheln auf beiden Seiten des Hinterleibs. Machen Sie, wenn möglich, ein Foto des Insekts, notieren Sie den genauen Standort und den Namen der Pflanze, an der es beobachtet wurde. Frieren Sie den Käfer ein. Kontaktieren Sie bitte so rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst Ihres Kantons. 

->   Hier gibt es mehr Infos zum Japankäfer

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