/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Wirtschaftliche Landesversorgung wird aufgewertet

Die Delegiertenstelle der wirtschaftlichen Landesversorgung soll vom Nebenamt zum Vollamt aufgewertet werden. Dafür braucht es eine kurzfristige Anpassung des Landesverordnungsgesetzes, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte.

sda/blu |

Dies, um für die Interessentinnen und Interessenten bezüglich Beschäftigungsgrad und -dauer eine möglichst hohe Verbindlichkeit zu schaffen, teilt die Landesregierung am Mittwoch mit.

Die Stelle der oder des Delegierten der wirtschaftlichen Landesversorgung (WL) soll möglichst rasch neu besetzt werden. Darum beantragte der Bundesrat beim Parlament eine Beratung im beschleunigten Verfahren.

Derzeit Leitung ad Interim

Als Delegierter ad Interim übernahm im Oktober 2024 Christoph Hartmann, Direktor des Bundesamtes für Zivildienst, die Leitung der WL im Rahmen eines Teilzeitpensums von 50 Prozent . Er wurde damit zum Direktor des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) ernannt. Hartmann ist seit 2013 für das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) tätig, bis 2018 als Leiter der damaligen Vollzugsstelle für den Zivildienst, seit 2019 als Direktor des ZIVI.

Vor 2013 war Christoph Hartmann während 16 Jahren für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in verschiedenen Konflikt- und Krisengebieten tätig, zuletzt als Delegationschef. Die interimistische Leitung muss spätestens im Herbst 2025 abgelöst werden.

Der Rekrutierungsprozess für die Neubesetzung der Delegiertenstelle ist Mitte Januar 2025 angelaufen. Eine Verpflichtung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gesetzgebers, schrieb der Bundesrat. 

Häfliger blieb nicht lange Delegierter

Im September 2024 hatte der Delegierte für Wirtschaftliche Landesversorgung, Hans Häfliger, seinen Rücktritt auf Ende 2024 bekanntgegeben. Grund für den Rücktritt: Er wollte sich beruflich neu ausrichten.  Häfliger hatte sein Amt erst im Juli 2023 angetreten.  Vor seiner Tätigkeit als Delegierter des WL war er Geschäftsleitungsvorsitzender der Genossenschaft «Réservesuisse». Diese erbringt Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Import, der Lagerung und der Verarbeitung von Nahrungs- und Futtermitteln, die dem Landesversorgungsgesetz unterstellt sind.

Nach der Lehre als Landwirt und dem Besuch der landwirtschaftlichen Fachschule in Pfäffikon SZ erlangte er auf dem zweiten Bildungsweg die Eidgenössische Matura. Anschliessend absolvierte Hans Häfliger ein Studium der Agrarwirtschaft an der ETH Zürich.

«Dysfunktionale Arbeitsatmosphäre»

Wie die Tamedia-Zeitungen Ende Januar berichteten, zeigte ein externer Untersuchungsbericht des Wirtschaftsdepartements von Bundesrat Guy Parmelin den wahren Grund für den Abgang von Häfliger auf.

Demnach herrschte im WL eine «hochgradig dysfunktionale Arbeitsatmosphäre» mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden und die Arbeitsqualität, schrieb die Zeitung. Weiter soll auch die finanzielle Mittelverwendung kritisch hinterfragt worden sein.

Milizorganisation

Bei der wirtschaftlichen Landesversorgung handelt es sich um eine Milizorganisation mit rund 250 Expertinnen und Experten aus der Privatwirtschaft, Verwaltungszweigen und dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung als Stabsstelle.

Der Bundesrat hatte im März 2022 entschieden, den Beschäftigungsgrad des Delegierten bis zum Abschluss der LVG-Revision im Jahr 2026 auf hundert Prozent zu erhöhen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll die Stelle befristet sein, sagte der Bundesrat im Jahr 2022.

Landesversorgung

Die wirtschaftliche Landesversorgung stellt sicher, dass die Bevölkerung in Notlagen Zugang zu lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen hat.

Der Bund stellt sicher, dass die Bevölkerung auch in ausserordentlichen Situationen mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen versorgt wird. Als ausserordentlich gelten zum Beispiel machtpolitische oder kriegerische Bedrohungen sowie schwere Mangellagen. Das Bereitstellen von Gütern und Dienstleistungen und die Verteilung von Waren sind auch in ausserordentlichen Lagen in erster Linie Sache der Privatwirtschaft. Die Rolle des Staates ist subsidiär: Nur wenn die Wirtschaft einer schweren Mangellage nicht mehr selber zu begegnen vermag, greift er gezielt ins Wirtschaftsgeschehen ein. Quelle: Kanton Zürich

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Sollen alle Nutztiere gesetzlichen Anspruch auf Auslauf im Freien haben?

    • Ja, wenn betrieblich möglich:
      39.87%
    • Nein:
      58.91%
    • Bin mir noch unsicher:
      0.66%
    • Halte keine Nutztiere:
      0.55%

    Teilnehmer insgesamt: 1806

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?