In mehreren Regionen der Schweiz haben Wölfe Nutztiere gerissen. Der Fall im Waadtländer Jura sorgte für besondere Aufmerksamkeit. Bei einem Angriff Anfang Woche in Valeyres-sous-Rances wurden zehn Schafe getötet. Die Bauernverbände forderten den Kanton Waadt auf, umgehend Massnahmen zu ergreifen. Dieser Angriff verheisst nichts Gutes für die kommende Weidesaison, warnten Prométerre und Agora.
Jagdverordnung anwenden
Auch der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) ist beunruhigt. Die Nutztiere seien trotz Schutz durch Elektrozäune gerissen worden. «Für die Alpwirtschaft ist das ein schlechtes Omen. Die Alpvorbereitungen laufen, bald werden die ersten Tiere auf die Sömmerungsweiden gebracht», schreibt der SAV in einer Mitteilung. Die Wolfspräsenz sei seit Jahren eine der grössten Herausforderungen für die Alpwirtschaft.
Der Verband fordert deshalb die Kantone auf, die Möglichkeiten der neuen Jagdverordnung zu nutzen. Beispielsweise könne ein besonders schadstiftender Leitrüde eines Rudels während der Sommermonate geschossen werden. Auch Wölfe, die sich Menschen nähern, könnten reguliert werden.
Schnell handeln
Zwar könnten so nicht alle Probleme gelöst werden, schreibt der SAV. Der Verband fordert von den Kantonen vor allem schnelles Handeln. «Sind die Bedingungen für eine Regulation erfüllt, muss sofort eine Abschussbewilligung beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingereicht werden», stellt der Verband klar.
Weiter verlangt der Verband, dass die Herdenschutzmassnahmen durch den Bund und die Kantone finanziert werden. Bei Rissen sollen die Behörden ihren gesetzlichen Spielraum nutzen. Das heisst, es sollen sämtliche Tierverluste entschädigt werden – auch jene von Tieren, die nach einem Wolfsangriff abgestürzt sind oder vermisst werden.
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