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Zuckerrüben: Aussage zu Insektizid sorgt für Ärger

Pierre-Alain Epars, Vizepräsident des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer (SVZ), äusserte sich Ende Juli im Zusammenhang mit dem Insektizid Acetamiprid. Seine Einschätzungen zur Wirkung auf Bienen riefen nun den Dachverband Apisuisse auf den Plan.

clu |

Während französische Bauern vergeblich für die Wiedereinführung des Insektizids Acetamiprid kämpfen, bleibt der Wirkstoff in der Schweiz und in der EU weiterhin zugelassen. Kürzlich lancierten französische Zuckerrübenanbauer erfolglos eine Petition gegen das Verbot, die von mehr als zwei Millionen Menschen unterschrieben wurde. Dies hat auch in der Schweiz neue Diskussionen über das umstrittene Mittel ausgelöst.

Zweifel an Giftigkeit für Bienen

So wurde Pierre-Alain Epars, Vizepräsident des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenanbauer (SVZ), im Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS) Ende Juli zur Verwendung von Acetamiprid befragt. Seine Äusserungen hätten nach Angaben von Apisuisse zu Verwirrung und Fehlinformationen geführt – insbesondere in Bezug auf die Wirkung von Acetamiprid auf Bienen sowie auf die angebliche Haltung des Dachverbands.

Epars sagte im Beitrag, es sei schwer vorstellbar, dass Acetamiprid für Bienen giftig sei. Er begründete dies unter anderem damit, dass Zuckerrüben nicht blühten. Zudem meinte er, Apisuisse habe keine grundsätzlichen Einwände gegen die Anwendung des Wirkstoffs. Zwar verzichte er als IP-Suisse-Produzent selber auf Insektizide, ein Verbot von Acetamiprid würde jedoch erhebliche Ertragseinbussen bei Zuckerrüben verursachen.

Apisuisse widerspricht

«Diese Darstellung entspricht nicht den Tatsachen», schreibt Apisuisse nun in seiner Stellungnahme. Der Verband widerspricht Epars sowohl bei der Einschätzung der Giftigkeit von Acetamiprid für Bienen als auch bei der Darstellung der eigenen Haltung: «Acetamiprid ist ein Neonicotinoid, dessen Toxizität für Bienen wissenschaftlich belegt ist. Ebenso gibt es Hinweise auf Risiken für die menschliche Gesundheit.»

Apisuisse lehnt die Verwendung dieses Stoffes ab und fordert eine rasche Reduktion sowie einen schrittweisen Verzicht auf solche Pflanzenschutzmittel. «Die aktuelle Zulassung in der Schweiz bedeutet keineswegs, dass Apisuisse deren Einsatz unterstützt», erklärt der Verband in seiner Stellungnahme. Nach Angaben von Apisuisse hat Epars seine Aussagen im Nachgang relativiert und klargestellt, dass es nicht seine Absicht gewesen sei, im Namen der Imkerschaft zu sprechen.

Bienenfreundliche Anbaumethoden zu fördern

Apisuisse, SVZ und SZU bekräftigen in der Stellungnahme zugleich ihre gemeinsame Verpflichtung zu einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Landwirtschaft. Die Zusammenarbeit ziele auf folgende Punkte ab:

  • den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Zuckerrübenanbau kontinuierlich zu reduzieren,
  • bienen- und umweltfreundliche Anbaumethoden zu fördern,
  • gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die den Schutz der Biodiversität sicherstellen,
  • sowie die Kommunikation über Risiken und Massnahmen transparent und abgestimmt zu gestalten.

«Diese Partnerschaft steht für einen konstruktiven Dialog zwischen Imkern, Landwirten und der Zuckerindustrie zum Wohl der Umwelt und der Schweizer Landwirtschaft», schreibt Apisuisse abschliessend.

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