Billig-Butter: Agrarminister sieht keine Eingriffsmöglichkeiten

Der deutsche Agrarminister Alois Rainer (CSU) hat für den Ärger der Milchbauern über die aktuell niedrigen Butterpreise «absolutes Verständnis» - eine Möglichkeit, politisch auf den Butterpreis Einfluss zu nehmen, sieht er nicht.

aiz/blu |

«Wir als Bundesregierung beobachten die Lage sehr genau. In den Markt eingreifen können wir nicht», sagte er der Rheinischen Post vom Mittwoch. Die deutschen Landwirte bräuchten ein gutes und verlässliches Einkommen, sagte der Minister weiter.

Lebensmittel müssten zwar für die Konsumenten erschwinglich, aber auch ihren Preis wert sein, «damit diejenigen, die sie erzeugen, davon leben können». Er begrüsste, dass die Lebensmittelketten mit den Landwirten im Gespräch seien, «um Lösungsmöglichkeiten zu finden».

Der Butterpreis ist in den vergangenen Wochen in Deutschland stark gefallen. 250 Gramm kosten in vielen Supermärkten aktuell weniger als 1 Euro (93 Rp.). Im vergangenen Jahr lag der Preis noch bei deutlich über 2 Euro. Grund für den Preisverfall ist ein grosses Angebot an Milch auf dem Markt. 

Bauern befürchten Preisdruck. Deshalb protestierten sie vor Lidl-Verteilzentralen. Sie forderten Lidl auf, die Zusammensetzung der Preise im Supermarkt offenzulegen. Die Landwirte verlangen zudem gleiche Standards für importierte Waren und einheimische Produkte. «Für uns Milchviehhalter bedeuten solche Preise ein wirtschaftliches Desaster», sagte der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, Hans Foldenauer, kürzlich. Der Deutsche Bauernverband (DBV) sprach von «gefährlichem Preisdumping» im Kampf um die Kunden.

->  Preisdruck befürchtet – Milchbauern protestieren vor Lidl ->  Billig-Butter-Zoff: Händler wehren sich ->  Bauern alarmiert – Preiszerfall bei Butter

Kommentare (1)

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  • Werner Locher | 20.12.2025
    Rainer könnte sehr wohl etwas tun, damit solche Preiszusammenbrüche nicht mehr vorkommen: Seinen Wiederstand gegen EU Agrarminister Hansen aufgeben, welcher eine Milchkaufvertragspflicht zwischen Produzenten und Abnehmern fordert. Aber hier steht er auf der Seite der Konzerne, welche ihre Marktmacht behalten wollen.
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