Ein Wolfsrüde ist in der Nacht auf Dienstag im Glarnerland zwischen Netstal und Näfels auf der Kantonsstrasse überfahren worden. Woher das Tier stammte, ist noch unklar.
Wie der Kanton am Mittwoch mitteilte, wurde der Wolf in der Nacht angefahren und bei Tageslicht bei einer Nachsuche tot aufgefunden.
«Es handelt sich vermutlich um ein jüngeres Tier auf Abwanderung von irgendwo nach irgendwo», erklärte Christoph Jäggi, Leiter Abteilung Jagd und Fischerei, auf Anfrage. Ob der Wolf aus dem Kanton Glarus, dem Bündnerland oder sogar dem Wallis stamme, sei aber noch völlig offen.
Eine Genanalyse werde möglicherweise Klarheit bringen. Der Tierkadaver wird im Tierspital Bern untersucht. Sicher ist, dass es sich um den ersten den Behörden bekannten Wolf handelt, der im Glarnerland dem Verkehr zum Opfer fiel.
Im vergangenen Jahr kam es im Kanton Glarus zu weit über 100 Angriffe auf Nutztiere. Betroffen waren Schafe und Ziegen, Angriffe oder Verluste bei Rindern sind nicht bekannt. Die Schäden wurden durch das Kärpfrudel und durch Einzelwölfe oder Wolfspaare verursacht. In der Folge kam es zu einer Regulation des Bestandes. Insgesamt wurden im Kanton Glarus bisher 3 Wölfe abgeschossen. So wurden im Dezember 2022 und Januar 2023 zwei Jungtiere des Kärpf-Rudels erlegt. Im Sommer 2022 wurde ein weibliches Einzeltier entnommen.
Das Kärpf-Rudel dürfte noch rund 6 bis 7 Tiere umfassen. Christoph Jäggi erklärte im Dezember 2022 auf Anfrage von Keystone-SDA, das im Kanton zudem weitere zwei bis vier Einzelwölfe leben würden.

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