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Bär im Engadin reisst Schafe

 

Im Unterengadin ist wieder ein Bär unterwegs. Das erst kürzlich eingewanderte Tier hat nun auf dem Gemeindegebiet von Scuol erstmals mehrere Schafe gerissen.

 

Die Sichtung des Bären wurde auf der Seite «Beobachtungen Grossraubtiere» aufgeführt. Spuren des Raubtiers wurden erstmals am 10. August im Val d’Unia entdeckt. Am 11. August wurde ein Wildtierriss festgestellt. (schweizerbauer.ch berichtete darüber)

 

Fünf tote Schafe

 

Zugeschlagen hat das Grossraubtier in der Nacht auf Dienstag in der Val d’Uina, wie das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden auf seiner Homepage mitteilte. Im unübersichtlichen Gelände des Seitentals sind fünf Schafe tot aufgefunden, ein weiteres Schaf musste wegen seiner Verletzungen notgeschlachtet werden. Weitere Schafe werden vermisst.

 

Die Wildhut konnte anhand des Rissbildes bestätigen, dass es sich beim Verursacher um einen Bären handelt. Die Nutztierhalter in der Region wurden per SMS informiert. Um welchen Bären es sich handelt, sollen an den Schafen entnommene DNA-Proben zeigen.

 

Im Mai 2021 bereits Bärenspuren entdeckt

 

Beim Bündner Bauernverband gab man sich vergangene Woche noch nicht besorgt. «Eine Sichtung ist noch nichts Dramatisches. Solange sich der Bär wie ein Bär verhält, stellt er noch kein Problem dar», sagte Fadri Stricker, Vizepräsident des Bündner Bauernverbandes, zur «Südostschweiz».  Nun dürften die Bauern in der Region besorgt sei.

 

 Bereits im Anfang Mai 2021 wurde ein Bär im Kanton Graubünden gesichtet. Im Münstertal wurden unterhalb des Piz Turettas Spuren im Schnee entdeckt. Der Bär zog über den Ofenpass weiter. Anschliessend wurden Spuren in Ardez und Tarasp im Unterengadin entdeckt. Das Amt für Jagd und Fischerei schickte eine entsprechende Warn-SMS an die Landwirte und Imker in der Region.

 

Auch hier wird vermutet, dass der Bär aus dem italienischem Trentino eingewandert ist. Ob es sich hierbei um denselben Bären handelt, der bei Scuol gesichtet wurde und Schafe gerissen hat, ist unklar.

 

Seit 2005 tauchen immer Bären auf

 

Im Trentino, rund 160 Kilometer südlich des Münstertals, wurden die Raubtiere mit einem Schutz-Programm extra wieder angesiedelt. Sie vermehrten sich gut, so dass dort inzwischen etwa 90 Tiere leben dürften. 

 

Seit dem Sommer des Jahres 2005 tauchen in Graubünden immer wieder Bären auf. Meist handelt es sich um umherziehende männlich Jungbären im Alter von etwa zwei Jahren. 2018 wurden Bären im Engadin und im Puschlav beobachtet.

 

Keine aktive Wiederansiedlung

 

Nachdem der Braunbär in der Schweiz fast 100 Jahre ausgerottet war, wandern seit 2005 regelmässig einzelne Tiere aus der italienischen Provinz Trentino in die Schweiz ein, insgesamt wurden über 20 eingewanderte Tiere registriert.  Eine aktive Wiederansiedlung von Bären ist in der Schweiz nicht vorgesehen.

 

Die Erfahrungen im Umgang mit Braunbären in der Schweiz sind geprägt von den starken Unterschieden zwischen den einzelnen Tieren, teilte der Bundesrat im Januar 2021 anlässlich des verabschiedeten Berichts über den Umgang mit Bären in der Schweiz mit. Viele waren unauffällig und wurden kaum bemerkt. Andere griffen Nutztiere an, beschädigten Bienenhäuser oder kamen menschlichen Siedlungen zu nah. Zum Schutz der Menschen musste 2008 und 2013 je ein Bär erlegt werden.

 

200 Schafe gerissen

 

In den letzten 15 Jahren rissen eingewanderte Bären in der Schweiz gemäss einem Bericht des Bundes rund 200 Schafe, vereinzelt auch Ziegen, Esel und ein Kalb. Zudem plünderten sie gegen 20 Bienenstöcke und brachen in Alphütten und Ställe mit Nahrungsvorräten ein.

 

Die öffentliche Hand zahlte rund 120’000 Franken für die Entschädigung von Nutztierrissen und 30’000 Franken für beschädigte Bienenstöcke. Bund und Kantone tragen die Kosten gemeinsam, wobei der Bund 80 Prozent der Kosten übernimmt; die Kantone tragen die restlichen 20 Prozent.

 

Bär ist geschützt

 

Der Bär ist seit 1962 über das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz der einheimischen wildlebenden Säugetiere und Vögel geschützt. Das Jagdgesetz hält zudem fest, dass die Kantone Massnahmen zur Verhütung von Wildschäden treffen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung über die Lebensweise der wildlebenden Tiere, ihre Bedürfnisse und ihren Schutz ausreichend informiert wird.Das Bärenmanagement ist im «Konzept Bär Schweiz» festgehalten und baut auf dem Grundsatz auf, dass ein Zusammenleben von Mensch und Bär unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, wobei die Sicherheit des Menschen an erster Stelle steht. Der Braunbär war in der Schweiz fast 100 Jahre verschwunden, nachdem 1923 das letzte Mal ein vermutlich aus Italien eingewanderter Bär beobachtet worden war.

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  • Ldndmg | 05.09.2022
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