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BIG-M kritisiert: «BOM fürchtet Transparenz»

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BIG-M stellte ein Gesuch um Mitgliedschaft bei der Branchenorganisation Milch (BOM). Diese lehnte das Begehren erwartungsgemäss ab. Die Bauernorganisation wirft der BOM nun vor, Informationen nicht öffentlich machen zu wollen.

 

Im Milchmarkt wird nicht zimperlich umgegangen. Zuweilen ist der Umgangston rau. Dazu tragen auch die Schlagabtausche unter den Akteuren bei. So engagiert sich BIG-M seit Jahren am Milchmarkt und kritisiert Entscheide der BOM teilweise heftig.

 

Gesuch Ende 2020 eingereicht

 

Um sich stärker bei den Entscheidungen einbringen zu können, stellte die die Bäuerliche Interessengruppe für Marktkampf (BIG-M) im Dezember 2020 ein Gesuch um Mitgliedschaft in der Branchenorganisation Milch (BOM). In der Branche wurde diesem Antrag mit Argwohn begegnet. 

 

Mit einer Mitgliedschaft wollte BIG-M ausserdem mehr Informationen über die Vorgänge bei der BOM erhalten. «In den Medienmitteilungen würde «Wesentliches» verschleiert. Wir sind deshalb gespannt, ob der BOM-Vorstand unserem Gesuch zustimmt», teilte BIG-M Ende Jahr mit.

 

BOM: Ziele von BIG-M weichen ab

 

Das Gesuch stiess wenig überraschend auf nicht viel Gegenliebe. Es wurde abgelehnt. Die BOM nannte dazu zwei Gründe. Die bei BIG-M organisierten Milchproduzenten seien bereits über ihre Milchproduzentenorganisationen in der BO Milch vertreten.

 

Mehr ins Gewicht fiel wohl, dass man bei der BOM stark daran zweifelt, dass BIG-M in der Organisation konstruktiv mitarbeiten würde. Denn in der Mitteilung der BOM von Donnerstag heisst es: «Die Ziele von BIG-M passen nicht zum Charakter der BO Milch: Big-M sieht sich als Bäuerliche Interessengruppe für Marktkampf, die BO Milch sucht Lösungen nicht durch Kampf, sondern durch Verhandlungen und Finden eines Konsenses.»

 

BIG-M: Mitglieder fühlen sich nicht vertreten

 

Diese Begründungen lässt BIG-M nicht auf sich sitzen. Dass die Mitglieder von BIG-M bereits in der BOM vertreten seien, stimme nicht. Denn die überwiegende Mehrheit habe dem Gesuch um Mitgliedschaft zugestimmt. «Das zeigt klar auf, dass sich die BIG-M-Mitglieder von ihren Milchhandelsorganisationen und den Schweizer Milchproduzenten nicht vertreten fühlen», heisst es im jüngsten Newsletter von Freitagabend. Milchbauern, die Kritik an der Strategie der Organisationen übten, seien nicht erwünscht.  «Für BIG-M steht einzig und allein das Überleben der Milchviehbetriebe im Vordergrund», hält BIG-M fest.

 

Auch dass die Ziele von BIG-M nicht zum Charakter der BOM passten, weist die Organisation zurück. Das Konsensdenken der BOM falle meist zu Ungunsten der Milchbauern aus. Denn jede Woche müssten 12 Höfe die Produktion aufgeben. «Handel und die Verarbeiter leben gut, während die Milchviehbetriebe um ihre Existenzen kämpfen müssen. Dies ist keine nachhaltige Entwicklung», kritisiert BIG-M.

 

Viel wird unter dem Decken gehalten

 

Das Verweigern einer Mitgliedschaft führt BIG-M vor allem auf einen Grund zurück: «Die grossen Player haben Angst vor Transparenz: Viel zu viel wird in diesem Gremium unter dem Deckel gehalten», heisst es im Newsletter.

 

Mit einer Mitgliedschaft hätte BIG-M diese Hintergrundinformationen öffentlich machen wollen. Doch die Branche wolle das offenbar nicht. «An der «Verhandlungskultur» soll sich weiterhin nichts ändern, Milchbauernsterben hin oder her. Wann geht diese «Kultur» zu Ende?», fragt sich BIG-M.

 

BOM

 

Die Branchenorganisation Milch (BOM) ist eine gemeinsame Plattform der schweizerischen Milchwirtschaft. Mitglieder sind 37 regionale und nationale Organisationen der Milchproduzenten und der Milchverarbeiter sowie Einzelfirmen der Industrie und des Detailhandels. In der Branchenorganisation sind Produzenten, Verarbeiter und Detailhandel paritätisch vertreten.

 

Die Branchenorganisation Milch bezweckt gemäss Statutenauftrag die Stärkung der Wirtschaftlichkeit ihrer Mitglieder aus der Schweizer Milchwirtschaft durch Erhalt und Förderung der Wertschöpfung und der Marktanteile in den in- und ausländischen Märkten.

 

Die 37 Mitglieder der BOM

 

Produzenten
Schweizer Milchproduzenten SMPAaremilch AGArnold Produkte AG; Association des producteurs de Nestlé Broc APLN; Association des producteurs de lait de cremo SA APLC; Association des producteurs de Milco APLM ; Fédération des sociétés fribourgeoises de laiterie FSFL ; MIBA Genossenschaft ; Mittelland Milch ; mooh GenossenschaftOP Federazione ticinese produttori di latte FTPL; OPU Laiteries Réunies de Genève LRG; PMO Züger/Forster; PMO Strähl; PO OstschweizProlait – Fédération laitièreThur Milch AGZentralschweizer Milchproduzenten ZMP

 

Verarbeiter
Vereinigung der Schweizer Milchindustrie VMI; Vereinigung Schweizer Mittelmolkereien VSMM; Baer AGCremo SAEmmi Schweiz AGHochdorf Swiss Nutrition AGLATI SAMilco Industrie SANestle SASwiss Premium AGZüger Frischkäse AG

 

Gewerbliche Käser
FromarteAssociation des Artisans fromagers romands ; Bernischer Milchkäuferverband; Genossenschaft Ostschweizer Milchverarbeiter; Zentralschweizer Milchkäuferverband; Zürcher Milchkäuferverband

 

Detailhandel
Coop, Aldi Suisse

Kommentare (5)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • P.B | 28.02.2021
    SMP bringt innerhalb BOM trotz Milchmangel keinen deutlichen Mehrpreis durch,oder nur mit grosser Verzögerung.
    bei zu viel Milch sinkt Preis sofort.
    Gründe??
    • Aaremiuchgigu | 01.03.2021
      ist völlig logisch den sollte der Preis zu stark steigen kämen die Bauern noch auf die Idee den Branchenorganisationen den Geldhahn abzustellen
  • Anti BIG-M | 27.02.2021
    oje dä huere gränni verein, esch ned meh als richtig das die nede i de BOM sind! Immer nor rebeliere aber nüd fertig bringe!
    • Gesunder Menschenverstand | 27.02.2021
      Darum sollten sie in die BOM.
      Vieleicht bringen sie dann etwas Zustande.
      Auf jeden fall wäre es gut für die Produzenten.
    • Melker mit Verstand | 27.02.2021
      Eine wo kei ahnig het besch bure feindlich?

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