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Bioprodukt-Marge: Und sie bewegt sich doch

Wird die Biomilch jetzt salonfähig? Ein Liter Biomilch ist ohne ersichtlichen Grund plötzlich nur noch wenig bis nicht mehr teurer als konventionelle Milch. Dies rückt erneut die Diskussion um die Margen der Detailhändler in den Fokus. Diese wehren sich aber gegen den Vorwurf, sie würden mit Bioprodukten überdurchschnittlich verdienen.

Die Produktionsmenge an Biomilch ist gesunken, was gemäss dem Gesetz von Angebot und Nachfrage eigentlich mit einer Preiserhöhung einhergehen sollte, vermutet die «NZZ am Sonntag».

Hohe Marge

Auch erhalten die Biomilch-Bauern immer noch gleich viel für ihre Milch, wie vor der Preisreduktion. Wie kommt es also, dass alle grossen Detailhändler (Migros, Coop, Aldi und Lidl) fast gleichzeitig die Biomilch verbilligt haben. Es scheint darauf nur eine Antwort zu geben: sie haben ihre Marge entsprechend verringert.

Eine Folgefrage, die sich aufdrängen könnte, ist die, wieso dies gerade jetzt geschieht und wieso nicht auch gleich bei anderen Bioprodukten. Denn die Marge sind in der Schweiz so hoch wie sonst nirgendwo in Europa, erinnert die «NZZ am Sonntag». Auch der Preisüberwacher hat festgestellt, dass Bioprodukte in der Schweiz zu teuer sind. Er habe die Detailhändler bereits letztes Jahr auch zu entsprechenden Anpassungen aufgefordert. Überraschenderweise waren die Milchpreise damals nicht Teil der Untersuchung von «Monsieur Prix» Stefan Meierhans.

Aldi und Lidl am billigsten

Gemäss den Angaben der «NZZ am Sonntag» hat die Migros den Preis von einem Liter Biomilch von 2 Franken auf 1,85 Franken reduziert. Für die konventionelle Milch verlangt die Migros 1,80 Franken. Bei Aldi und Lidl gibt es die Biomilch sogar zum «konventionellen Migros-Preis» von 1,80 Franken. Coop hat den Preis von 2 Franken auf 1,90 Franken gesenkt.

Gemäss dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) kostete ein Liter Biomilch letztes Jahr durchschnittlich 1.96 Franken. Dieses Jahr sind es nur noch 1,91 Franken.

Nicht zu Lasten der Milchbauern

Der Branchenverband Swissmilk gibt der «NZZ am Sonntag» zu verstehen, dass diese Preisreduktion nicht zulasten der Milchbauern geht. Diese würden auch nach der Preisreduktion der Detailhändler noch genauso viel erhalten wie letztes Jahr. Folglich scheinen die Detailhändler von sich aus die Marge gekürzt zu haben.

Die Biomilch sei aufgrund der Marktsituation verbilligt worden, heisst es im Artikel. Dabei hätte unter den Detailhändler eine Angleichung der Preise stattgefunden. Dies lässt die Vermutung aufkommen, dass die Biomilch bisher zu teuer war und also die Detailhändler auf Kosten einer umweltschonenderen Produktionsweise profitiert haben könnten. Und es stützt die Vermutung des Preisüberwachers, der erkannt hat, dass Bioprodukte in der Schweiz zu teuer sind.

Detailhändler wenden dieselben Margen an

Im Schnitt koste ein biologisch hergestelltes Produkt rund 50 Prozent mehr als ein konventionell produziertes, heisst es im Bericht weiter. Entsprechend zögerlich würden Konsumentinnen und Konsumenten zu den umweltschonenderen Produkten greifen. Nur 20% seien bereit für Bioprodukte mehr zu zahlen. Wären die Bioprodukte günstiger, wäre vermutlich auch der Umsatz höher. 

 

Die Detailhändler bekräftigen aber, dass sie bei der Preisgestaltung von biologischen und konventionellen Produkten keinen Unterschied machen würden. «Das heisst, wir wenden bei beiden dieselben Margen an», wird Aldi von der «NZZ am Sonntag» zitiert. Die anderen Detailhändler würden gleich argumentieren. Genaue zahlen geben sie jedoch nicht preis.

-> «Biomilchpreis steigt – Produzenten gesucht»

-> «ZMP suchen Biomilchproduzenten»

Kommentare (1)

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  • Mäucher | 05.06.2024
    Suuuper!!! Wer sagt denn, dass die Milch an der Front billiger werden muss? Dieser Teil der Marge gehört denen, die 365 Tage im Jahr 24 h am Tag bemüht sind genau diese Milch zu produzieren !! Und noch ein Input an unsere "Milchpreisverhandler": mit der richtigen Einstellung in die Verhandlungen eintreten, dann wäre diese Marge jetzt auf Produzentenseite !! Aber wenn man bereits vorher nur vom komplexen Milchmarkt spricht und davon ausgeht, dass es wahrscheinlich schwierig wird etwas rauszuhohlen,dann sind die Anderen die Gewinner.
    Dieses Verhalten des Detailhandels, ist ein Schlag ins Gesicht jedes Milchproduzenten!!
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