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Deutlicher Preisaufschlag beim Zucker

Die Preise für Zucker sind im Detailhandel deutlich gestiegen. Bei Coop kostet 1 Kilogramm IP-Suisse-Feinkristallzucker jetzt 40 Rappen mehr - 1.80 statt bislang 1.40 Franken. Das entspricht einer Erhöhung um 29 Prozent, bestätigt der Basler Grossverteiler auf Anfrage von «Blick». 

«Weltweit ist der Zuckerpreis für Rübenzucker sowie Zucker aus Zuckerrohr in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen», begründete ein Coop-Sprecher den Preisaufschlag gegenüber der Zeitung. Als Hauptursachen für den Preisanstieg werden unter anderem gestiegene Energiepreise sowie unterdurchschnittliche Ernten genannt.

Der Detailhändler sah sich deshalb gezwungen, die höheren Kosten auf die Kundschaft zu überwälzen. Der Coop-Sprecher sagte gegenüber «Blick» : «Bei allen Produkten, bei denen Zucker mitunter ein Kostentreiber ist, sind Preisanpassungen grundsätzlich nicht auszuschliessen.» Dasselbe bestätigte die Migros bestätigt. Sie nannte als Beispiel Meringues.

1.80 Franken für 1 Kilo

Beim orangen Riesen kostet das Kilo Feinkristallzucker von IP-Suisse mittlerweile ebenfalls 1.80 Franken. «Wie alle, ist auch die Migros von höheren Zuckerpreisen betroffen», so der Detailhändler gegenüber dem «Blick». Man würde die Lage auf dem Markt jedoch genau im Auge behalten: «Sobald sie sich entspannt, prüfen wir die Situation erneut, und nehmen entsprechende Preissenkungen vor», erklärte er.

Beim Discounter Lidl ist laut Blick» Puderzucker teurer geworden: Der Preis steigt von 1.39 auf 1.55 Franken. «Aufgrund der steigenden Produktionskosten ist unser derzeitiges Schweizer Zuckersortiment von einer durchschnittlichen Preisveränderung von über 10 Prozent betroffen», sagte ein Lidl-Sprecher. Über höhere Preise für Zuckerrüben haben der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer sowie der Zuckerhersteller Schweizer Zucker letztes Jahr verhandelt.

Zuckerrübe

Auf einer Hektare wachsen bis zu 90’000 Pflanzen, woraus 10’000 bis 15’000 kg Zucker gewonnen werden. Das Anbaugebiet erstreckt sich vom Genfersee über den Jura, das Mittelland und die Zentralschweiz bis ins Rheintal. Von der Aussaat erfolgt Mitte März, die Ernte beginnt Ende September.

Richtpreise für Zuckerrüben für 2024 erhöht

«Wir haben die Richtpreise für Zuckerrüben für 2024 erhöht, damit es für Schweizer Bauern weiterhin attraktiv bleibt, diese anzubauen», erklärt Raphael Wild, Sprecher bei Zucker Schweiz dem «Blick». Auch Spar habe den Preis für ein Kilogramm Feinkristallzucker wegen gestiegener Beschaffungspreise um 5 Rappen erhöht - auf 1.40 Franken. Dabei handle es sich allerdings um Zucker aus Deutschland.

Aldi hat dagegen in letzter Zeit keine Preisanpassungen bei Zuckerprodukten vorgenommen. Der Discounter vertreibt sowohl Zucker aus der Schweiz als auch aus dem Ausland - jedoch kein Zucker von IP-Suisse.

Auch 2024 gute Preise erwartet

Die steigenden Produktionskosten, insbesondere für Energie und Logistik, haben die Erzeugung verteuert. «Im Gegenzug ist aber auch der Zuckerpreis angestiegen, was die Kostenlage etwas verbessert», sagte Raphael Wild im November zum Landwirtschaftlichen Informationsdienst (lid). Grundsätzlich sei die Produktion in den letzten Jahren deutlich teurer geworden, was einen langfristig höheren Zuckerpreis verlange, um diese Kosten auch zu decken.

Dieser sei aber ist volatil und abhängig vom Welt- und EU-Preis, beeinflusst von den Erntesituationen in grossen Produktionsländern wie Brasilien und Indien. «Ist die Ernte in diesen Ländern schlecht, schlägt sich das sofort auf den Preis um und da auf dem Weltmarkt Zucker aktuell eher knapp ist, sind die Preise hoch», sagte Wild weiter. Die EU erwarte dieses Jahr eine durchschnittliche Ernte, habe aber einen tiefen Lagerbestand, ergänzte er weiter: «Wir rechnen deshalb für die Schweiz für 2024 mit nach wie vor guten Preisen.»

Dank dem höheren Preis kann Schweizer Zucker den Landwirten bessere Preise bezahlen. «Damit hat die Rübe gegenüber den anderen Ackerkulturen wieder an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen – sie ist trotz dem höheren Krankheitsdruck wieder eine attraktive Ackerfrucht», sagte Wild zum lid.

Richtpreise um 30 Prozent gestiegen

Um bei der Fläche die Trendwende zu schaffen, hat die Branche den Anbau also finanziell attraktiver gemacht, sprich die Preise erhöht. Denn das Ziel von Schweizer Zucker AG ist eine Anbaufläche von 20'000 Hektaren. In den vergangenen drei Jahren sind die Produzentenpreise auch massiv gestiegen.  Der Richtpreis für Kampagne 2023 wurde um 8 Franken erhöht  , für den Anbau   2022 gab es eine Erhöhung um 5 Franken  .

Innerhalb von drei Jahren ist der Richtpreis damit um 16 Franken oder über 30 Prozent gestiegen.  Und für 2024 wurde eine erneute Erhöhung des Richtpreises um 3 Franken angekündigt.  Der Richtpreis für konventionelle Rüben steigt 2024 damit auf 61 Franken pro Tonnen. Um den Anbau zu fördern, hat die Interprofession zudem ein progressives System festgelegt, das je nach Flächenzuwachs eine Preiserhöhung von bis zu 10 Franken ermöglicht.

In den vergangenen Jahren nahm die Anbaufläche bei den Zuckerrüben stetig ab. Lag die Anbaufläche 2014 noch bei über 21’000 Hektaren, so sank diese 2019 auf 17’500 Hektaren. 2021 wurden noch auf 16’500 Hektaren Rüben ausgesät. 2022 konnte noch keine Trendwende erreicht werden. Knapp 3'800 Bauern haben auf nur noch 15'870 Hektaren Rüben angebaut. 2023 hat nun die Trendwende eingesetzt. Die Anbaufläche ist um 600 ha auf 16’420 ha gestiegen.

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