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Goldschakal: Steht Ansiedlung kurz bevor?

2011 wurde in der Schweiz erstmals ein Goldschakal nachgewiesen. Seither häufen sich die Beobachtungen. Im vergangenen Jahr gab es 14 Sichtungen. Ein Rudel gibt es in der Schweiz aber noch nicht. Experten gehen aber davon aus, dass sich der Goldschakal in der Schweiz ansiedeln wird. Ob eine Gefahr für Nutztiere besteht, ist noch ungewiss.

Der Goldschakal wird in der Schweiz immer häufiger gesichtet. Viele dieser Tiere sind junge, mobile männliche Einzeltiere, die durch die Schweiz ziehen. Eine dauerhafte Ansiedlung mit Reproduktion konnte bisher jedoch nicht festgestellt werden, schreibt Kora in einer Mitteilung. Kora ist eine Stiftung mit Sitz in Ittigen BE, die sich für die Erhaltung von Wildtieren einsetzt.

Letztes Jahr wurde der Goldschakal in der Schweiz mehrfach nachgewiesen. Es handelte sich dabei um Einzeltiere. Nachweise für Rudel gab es aber im grenznahen Ausland. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, bis sich das erste Goldschakal-Rudel in der Schweiz niederlässt. Ob sie dann eine Gefahr für Nutztiere darstellen werden, ist noch unklar. Bisher sind in der Schweiz keine Schäden an Nutztieren durch Goldschakale bekannt.

Wird mit Fuchs verwechselt

Der Goldschakal ist eine mittelgrosse Hundeart, die eng mit dem Wolf verwandt ist. Es ist der einzige Schakal, der in Europa verbreitet ist. Er trägt ein meist goldgelb bis gelblichgrau oder rötlich gefärbtes Fell. Aufgrund dieser gelegentlich rötlichen Färbung werden Goldschakale häufig mit Füchsen verwechselt, so dass gemeldete Sichtungen von «Goldschakalen» mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind, schreibt Kora.

Um eine Sichtung als eindeutig einstufen zu können, ist ein sogenannter C1-Nachweis erforderlich. Ein solcher Nachweis ist zum Beispiel gegeben, wenn ein Foto oder ein Video gemacht wurde, oder wenn ein genetischer Nachweis (Speichel, Kot, Urin) vorliegt. 2024 gab es keine genetischen Nachweise. Die bestätigten Beobachtungen stammen aus Foto- und Videoaufnahmen.  

Jährliche Nachweise – auch in Zürich

Besonders erwähnenswert seien die Nachweise im Nordwesten der Stadt Zürich, schreibt Kora weiter. Bereits 2023 wurde ein Goldschakal am Hönggerberg nachgewiesen, und ein Jahr später folgten erneut mehrere sichere Nachweise durch Jägerinnen und Jäger weiter östlich. Seit 2015 werden jedes Jahr Goldschakale in der Schweiz nachgewiesen.

Weitere bestätigte Nachweise gibt es aus dem Schweizer Nationalpark, aus Ilanz GR sowie aus dem Kanton Uri. Der «Schweizer Bauer» hat über frühere Sichtungen berichtet: «Goldschakal im Kanton Freiburg» , «Goldschakal im Tessin gesichtet» , «Goldschakal im Seeland überfahren» , «SG: Seltener Goldschakal gesichtet» , «Waadt: Erstmals Goldschakal nachgewiesen» , «SZ: Geschwächter Goldschakal erlegt» , «Goldschakal-Abschuss ohne Konsequenzen» .

Ansiedlung in der Schweiz wahrscheinlich

Der Goldschakal stammt ursprünglich aus Teilen Arabiens, Indiens und des Balkans. Er breitet sich aber in Europa immer weiter aus, vielleicht auch wegen des wärmeren Klimas. In der Schweiz seien bisher aber nur einzelne Tiere beobachtet worden, ohne dass es Hinweise auf eine Fortpflanzung gebe, so Kora weiter. Experten gehen aber davon aus, dass sich der Goldschakal mittelfristig auch in der Schweiz ansiedeln wird, vor allem in tieferen Lagen.

Im Jahr 2024 wurde erstmals ein Rudel Goldschakale nahe der Schweizer Grenze im Landkreis Konstanz nachgewiesen. Ein weiteres grenznahes Rudel lebt bereits seit 2021 im Schwarzwald und hatte auch 2024 wieder Jungtiere. Die nächsten reproduzierenden Paare befinden sich derzeit in Italien (rund 60 km von der Schweizer Grenze) und in Deutschland (rund 30 km von der Grenze).

Eine Bedrohung für die Landwirtschaft?

Goldschakale sind Allesfresser und sehr anpassungsfähig. Auf ihrem Menüplan stehen hauptsächlich Kleinsäuger (vor allem Mäuse), Insekten, Amphibien, Fische, Beeren, Pflanzen und Aas. Je nach Saison kann sich der Goldschakal aber auch weitgehend vegetarisch ernähren.

In der Gruppe seien die Tiere jedoch auch fähig Nutztiere zu reissen, heisst es auf waldwissen.net , einem Online-Portal, das von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft mitgetragen wird. Übergriffe auf Nutztiere seien zwar selten, aber auch schon beobachtet worden. Das österreichische Bundesland Tirol macht zum Beispiel in einem Bericht aus dem Jahr 2022 den Goldschakal für 4 Prozent der gerissenen Nutztiere verantwortlich. Ein natürlicher Feind des Goldschakals ist der Wolf.

Welche Folgen eine Ansiedlung des Goldschakals in der Schweiz haben könnte, lasse sich derzeit nicht eindeutig beantworten, heisst es auf waldwissen.net weiter. Herdenschutzmassnahmen wie Elektrozäune oder Herdenschutzhunde sind auch gegen Goldschakale wirksam. Gemeldete Schäden durch das in der Schweiz geschützte Tier werden vom Bund entschädigt.

Kommentare (1)

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  • Aufi | 26.01.2025

    Es wird höchste Zeit, dass in unsern Schweizer Seen ,Krokodile und Schlangen angesiedelt werden.


    Gehört auf den Speiseplan unserer Zuwanderer.Kann sehr viel CO2.eingespart werden,wenn nicht alles


    hergeflogen wird.


    Die Zeit der Verblödung nimmt Fahrt auf.

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