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Hirsegras bleibt ein Problem

Das Hirsegras gehört weltweit zu den fünf bedeutendsten Unkrautarten. Begünstigt durch das trockener werdende Klima breitet es sich immer weiter aus. Insbesondere die Borstenhirse wird durch den Klimawandel zunehmend zu einem Problem für den Futterbau. Als Bekämpfungsstrategie wird eine hohe Schnitthöhe empfohlen.

Die Ausbreitung von Hirsegras, insbesondere der Borstenhirse (Setaria pumila), stellt ein zunehmendes Problem für die Landwirtschaft dar. Dieses invasive Unkraut breitet sich aufgrund des Klimawandels und intensiver landwirtschaftlicher Praktiken immer weiter aus. Hirsegräser bevorzugen trockenes Klima, wie heisse Sommer, Bisenströmung oder lange Föhnphasen, welche die Böden austrocknen, heisst es in einem Bericht der «Luzerner Zeitung».  

In Trocken- und Hitzeperioden nutzt die Borstenhirse die Schwächung anderer Pflanzen aus und besetzt die entstehenden Lücken im Pflanzenbestand, heisst es weiter. Dies ermögliche ihr eine rasche Ausbreitung auf bisher nicht befallene Flächen. Trockenes Wetter beschleunige die Ausbreitung. Zu ihrer Bekämpfung gebe es keine zugelassenen Herbizide.

Weniger Erträge

Die Hirsegräser mindern nicht nur den Ertrag, sondern beeinträchtigen auch die Futterqualität. Sie haben einen sehr geringen Futterwert und werden von den Tieren kaum gefressen. Der Nährwert von Borsten- und Fingerhirse sei «gleich null», wird Tony Dettling in der «Luzerner Zeitung» zitiert.

Dettling ist Fachmitarbeiter an der landwirtschaftlichen Beratungsstelle, Abteilung Pflanzenbau, in Pfäffikon. In Dürrfutter können die Borsten der Borstenhirse wie kleine Nadeln wirken und Verletzungen in der Maulhöhle, am Gaumen und auf der Zunge der Tiere verursachen.

Verdrängen wertvolle Futterpflanzen

Die Hirsegräser sind besonders konkurrenzstark in heissen und trockenen Sommern, wenn andere Gräser unter der Hitze und Trockenheit leiden. Sie besetzen Lücken im Bestand und verdrängen für den Futterbau relevante Pflanzenarten. Die Hirsegräser breiten sich schnell aus und sind schwer zu kontrollieren. Ihre Samen können auf verschiedenen Wegen verbreitet werden, u. a. durch Maschinen, Dung und Gülle.

Im untenstehenden Video berichten die Landwirte Marco und Hanspeter Odermatt aus Buochs NW über ihre Erfahrungen mit dem Borstenhirsen-Befall und was sie dagegen unternommen haben.

Betroffen seien vor allem Tal- und Hügelzonen, Südhänge und Strassenränder, während sie in Bergzonen noch kaum betroffen seien, schreibt die «Luzerner Zeitung». Mildere Temperaturen und ein früherer Frühlingsbeginn verlängern die Wachstumsperiode der Borstenhirse.

Dadurch kann sich die Pflanze weiter ausbreiten und etablieren. In stark betroffenen Gebieten kann die Ausbreitung der Borstenhirse zu erheblichen Ernteausfällen führen, «in gewissen Parzellen sogar zum Totalausfall einzelner Nutzungen», so Dettling gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Bekämpfungsstrategien

Um das Hirsegrasproblem anzugehen, werden verschiedene Strategien empfohlen:

1.      Anpassung der Bewirtschaftungsmethoden:

-          Höhere Schnitthöhe (6-8 cm) bei Mäharbeiten

-          Vermeidung von Spur- und Trittschäden

-          Förderung einer dichten Grasnarbe durch frühes Beweiden im Frühjahr

2.      Nutzungsanpassung:

-          Implementierung von Mähweidenutzung

-          Gezielte Aufteilung der Weidefläche in Koppeln

3.      Übersaaten und Pflanzenauswahl:

-          Schliessen von Lücken durch Übersaaten im Frühling

-          Förderung hitzebeständiger und robuster Pflanzen

4.      Düngungsmanagement:

-          Anpassung der Düngung an die Nutzung

-          Vermeidung übermässiger Stickstoffdüngung im Sommer

Lesen Sie zu diesem Thema auch folgende Artikel: 

-> Problemkraut Borstenhirse hoch mähen

-> Mit 8 Zentimeter gegen Borstenhirse

-> Bei Borstenhirse hoch mähen

-> Zusammenfassung vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg. 

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