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Kritik an SBV: «Faire Preise statt Alibi-Aktion»

In zahlreichen europäischen Ländern protestieren die Bauern für bessere Preise und weniger Bürokratie. Auch in der Schweiz formiert sich eine Bewegung. Die Kleinbauern-Vereinigung unterstützt das Anliegen und kritisiert den Schweizer Bauernverband.

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In Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien und Griechenland sind die Landwirtinnen und Landwirte. Sie sind verärgert über die die zunehmende Anzahl Vorschriften und Vorgaben. Während die Kosten steigen, sind die Einnahmen aufgrund der sinkenden Produzentenpreise am Erodieren.

SBV will Kontrolle

In der Schweiz gab es bisher keine sichtbaren Proteste mit Traktoren oder Blockaden. Das ist im Sinne des Schweizer Bauernverbandes (SBV). Er will die Kontrolle über das Geschehen behalten. Mit einer Online-Petition fordert der SBV eine Erhöhung der Produzentenpreise von 5 bis 10 Prozent. Ob dies die Detailhändler beeindrucken wird, wird sich weisen müssen. Zweifel sind durchaus angebracht.

Doch auch hierzulande formiert sich Widerstand. «Révolte agricole Suisse» will ebenfalls beim Handel ansetzen. «Wir nehmen die Detailhändler ins Visier», sagte Christian Hofmann im Interview mit «Schweizer Bauer». Und: «Wir haben keine Forderungen, wir kommen mit Lösungen.» Er glaubt nicht daran, dass der Detailhandel von sich aus nach Lösungen sucht.

«Révolte agricole Suisse» mit Vorschlägen

Der Vorschlag von «Révolte agricole Suisse» sieht vor, dass die Detailhändler 0,738% ihres Umsatzes vom tertiären Sektor zum primären Sektor übertragen. Das wären 500 Millionen Schweizer Franken. «Diese Übertragung würde die Handelsbilanz ausgleichen, ohne den Konsumenten zu belasten. Und es würde gleichzeitig die wirtschaftliche Situation beim Handel nicht gefährden», heisst es in der Mitteilung.

Nebst dem Übertrag schlägt die Gruppe einen Index vor. Durch eine Indexierung der Preise sollen Inflation und Disparitäten zwischen den Sektoren korrigiert werden.

Mehr Fairness und einen Wechsel

Support erhält «Révolte agricole Suisse» nun von der Kleinbauern-Vereinigung. «Wir unterstützen diese Anliegen, insbesondere die Erhöhung der Produzentenpreise, Preistransparenz und eine geteilte Marge. Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft braucht es mehr Fairness in der Wertschöpfungskette und eine ganzheitliche Agrar- und Ernährungspolitik», heisst es in einer Mitteilung.

Für die Kleinbauern ist die konventionelle Landwirtschaft in eine Sackgasse geraten. Sie fordern einen Wechsel. «Faire Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern und eine Landwirtschaft, die das Klima und die Biodiversität schützt, sind kein Widerspruch», heisst es denn auch. Die «Pflästerli»-Agrarpolitik müsse durch eine ökologische Landwirtschafts- und Ernährungspolitik abgelöst werden.

Allianz mit Wirtschaftsverbänden auflösen

Von der Online-Petition des Schweizer Bauernverbandes (SBV) halten die Kleinbauern nur wenig. Es handle sich um «Alibi-Aktion, um die Kontrolle über die Proteste zu behalten.» Sie fordern, dass der SBV für Interessen der Bauern einstehe.

«Er darf sich nicht länger vor den Karren der Konzerne spannen lassen. Besonders ein Dorn im Auge ist den Kleinbauern das Bündnis des Bauernverbands mit der Wirtschaft. «Der SBV muss die Allianz mit den Wirtschaftsverbänden aufkünden», fordert die Vereinigung. Nur so könne das Hofsterben gestoppt und eine «zukunftsfähige Landwirtschaft gestaltet werden.» Den Verband erachten sie deshalb als Ursache statt der Lösung für die Probleme in der Landwirtschaft.

Kommentare (1)

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  • Sepp | 05.02.2024
    Durchsichtige Aktion vom Grünen VKMB Präsident Kilian Baumann. Er möchte die Bauernbetriebe mit dem Kuschelkurs zu den Westschweizern gegen den SBV aufwiegeln und glaubt wir merken das nicht. Wer den Text genau liest weiss was er bezweckt...ein falsches Spiel...das kennt man ja von ihm.
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