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«Dumm nur, dass Victoire nicht einen schnelleren Gang einlegt»

Die junge Agronomin Tirza Bauer hat im Sommer 2024 die Rekrutenschule beim Train absolviert. Sie berichtet in diesem Blog von ihren Erlebnissen im Militär.

Tirza Bauer |

Die Zeit schreitet voran: Lasten werden schwerer, Wege länger, Übungen abwechslungsreicher. Ich bin jetzt zwar Maultierführerin. Doch aber kommt es häufig vor, dass ich ein Pferd führe, da es manchmal Änderungen in der Einteilung gibt.

Das Hauptziel ist schliesslich, dass alle Armeetiere genügend Bewegung haben. Kontrolliert wird dies mittels einer Ausrück- und Weideliste. Eine Liste, auf der jeden Tag eingetragen wird, welches Tier auf der Weide war, bewegt respektive ausgerückt wurde oder verletzt ist.

Ich war nicht dabei

Eine der ersten Ausbildungen ausserhalb unseres Truppenstandortes, die etwas Abwechslung in den Alltag bringt, ist die Horsemanshipausbildung «Waldmann». Ziel hierbei ist es, die Pferde in einem neuen Umfeld zu führen und mit ihnen einfache Holzrückarbeiten zu erledigen. Früher war das Holzrücken beim Train ein viel grösserer Teil der Ausbildung, heutzutage beschränkt sich diese auf eine Woche und hauptsächlich auf die Führung des Pferdes, für einen Teil des Zuges.

Heisst also, dass ich bei dieser Übung nicht dabei war. Eine Einführung im Bereich Horsemanship mit dem Turngerät Holzrücken bekamen jedoch alle Rekruten. Dabei bildete man Binome, mit jeweils einem Pferd/Maultier.

Ziel hierbei ist es, eine erste Erfahrung mit dem Holzrücken zu machen und ein Gespür dafür zu bekommen, wie das Pferd zu lesen und zu führen ist, sowie ganz einfache Holzrückarbeiten zu erledigen. Auch diente diese Einführung dazu, geeignete Personen für die Ausbildung «Waldmann» auszuwählen.

Wir änderten Reihenfolge

Eine Woche später wurde das erste Mal eine motorisierte Verschiebung durchgeführt. Dafür musste alles zeitlich genau geplant werden: Wo fahren die Fahrer mit dem Pferdesprinter durch? Wann müssen die Duro-Fahrer abfahren?

Nachdem der Zielort erreicht wurde, hiess es, so schnell wie möglich eine Kolonne bilden. Schliesslich müssen alle Tiere effizient beladen werden. Die Kontrolle, ob richtig gebastet wurde, durfte trotzdem nicht fehlen. Schliesslich hatte es auf der Strecke steilere Passagen. So würden falsch aufgebundene Lasten schnell zu Druckstellen führen.

Maultierführer sind immer zuvorderst in der Kolonne. Dumm nur, dass Victoire nicht daran interessiert war, einen schnelleren Gang einzulegen. So musste ich Prince immer wieder abbremsen, bis wir die Reihenfolge änderten.

Es wartete eine wahrhaftige Belohnung

Während ich den Berg hochlief, ärgerte ich mich sehr darüber, zu viel in meinen Kampfrucksack gepackt zu haben. Die dünnen Riemen des Karusa’s und derjenige von Siegfried (meinem Sturmgewehr) bohrten sich in meine Schultern, was alles andere als angenehm war. Ständig versuchte ich, Siegfried so zu positionieren, dass er weder an die Lasten kam noch zu starke Reibungen an meinem Hals verursachte.

Dies funktionierte während dem Führen von Prince nicht gut. Also versuchte ich es zu ignorieren. Immerhin wartete schon bald eine wahrhaftige Belohnung: Als wir unser Ziel erreichten, konnten wir, nachdem wir die Tiere von den Lasten erlösten, die Aussicht geniessen und uns kurz Zeit nehmen, etwas zu trinken. Als wir wieder beim Pferdesprinter ankamen, stellten wir kurz ein Pferdebiwak auf, um in dieser Zeit zu Mittag zu essen. Danach fuhren wir wieder zurück in Richtung Stallungen.

Konnte nicht an Party dabei sein

Am Wochenende konnten wir dann nicht nach Hause, da wir Dienstwochenende hatten. Die Pferdesport- und Traintage beim Nationalen Pferdezentrum (NPZ) fanden statt. Alle Rekruten (ausser die Hundeführer) mussten dabei helfen. Die Aufgaben dabei waren unterschiedlich: einige halfen an der Bar, andere unterstützten beim Springwettbewerb, die restlichen machten gelegentlich Stallwache. Die Trainpferde waren während dem Wochenende in Ständen untergebracht, da konnten sie keine Sekunde aus den Augen gelassen werden. Ich war dafür zuständig den Sandplatz von Pferdeäpfeln zu befreien. Der Vorteil dabei: Ich konnte so den Springreiterinnen zuschauen.

Leider musste ich die Pferdewache am NPZ in der Nacht übernehmen, was bedeutete, dass ich am Abend nicht an der kleinen Party, die Teil der Traintage war, dabei sein konnte. Immerhin war ich bereits am nächsten Morgen am richtigen Ort. Die Veranstaltung ging bis Sonntagabend, am Schluss halfen wir noch dabei, die Zelte abzubauen und alles aufzuräumen.

Nächste Woche werden wir das Gefechtsschiessen anschauen. Darauf bin ich sehr gespannt, vor allem, da wir seit Beginn der Funktionsgrundausbildung nicht mehr schiessen waren.

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