Eigentlich kennt man das aus anderen TV-Formaten, dass Landfrauen oder Bauern heiraten. Doch in der Landfrauenküchen-Sendung von dieser Woche kommt es zu einer romantischen Premiere. Johanna Guillod aus Môtier FR kocht nicht nur, nein sie heiratet auch noch ihren langjährigen Partner und Vater ihrer drei Söhne. Doch alles der Reihe nach.
Unter der Haube
Zu Beginn der Sendung heisst Johanna Guillod nämlich eigentlich noch Johanna Hofer. Ein sehr schöner und vor allem typischer Südtiroler Nachname, den sich Johanna mit dem berühmten Südtiroler Volkshelden und Freiheitskämpfer Andreas Hofer teilt. Ich schweife ab.
Wie Andreas Hofer stammt auch Johanna Hofer oder eben Guillod aus dem Südtirol und zog zuerst für ihr Studium und danach der Liebe wegen vor 13 Jahren definitiv in die Schweiz. Nach 16 Jahren Beziehung und drei gemeinsamen Söhnen sind Johanna und ihr Léandre der Meinung, dass es an der Zeit sei, das Ganze auch amtlich zu machen. Und so kommen die Zuschauer in den Genuss, am grossen Tag der Beiden teilzuhaben. Ich finde das super und muss ehrlich gesagt ein paar Tränchen verdrücken.
Reis spielt auf dem Betrieb von Johanna Guillod eine wichtige Rolle.
SRF
Ingwer und Reis
Danach geht es dann aber doch auch noch ums Kochen. Da Guillods Gemüse und vor allem viele verschiedene Reissorten anbauen, spielt der Reis im Menü von Johanna Guillod eine besonders wichtige Rolle. Und noch eine weitere wichtige Zutat, verwendet die Köchin gleich mehrmals. Guillods kultivieren im Gemüsetunnel Ingwer. Wer gerne Sushi isst, das auch aus Reis gemacht wird, weiss, dass Ingwer perfekt dazu passt.
Asien trifft Italien
Die Vorspeise von Johanna Guillod geht in Richtung Fusion Food. Die Arancini auf Nüsslersalat sind eine Reminiszenz an ihr Herkunftsland Italien. Sushi ist japanisch und passt perfekt zur ehemaligen Weltenbummlerin Johanna. Diese Leidenschaft hat sie übrigens etwas gezügelt, seit sie zusammen mit ihrem Mann einen Flugzeugabsturz in Asien überlebt hat. Allein für diese Geschichte lohnt es sich, die Sendung zu schauen. Die dritte Komponente der Vorspeise ist ein Reissalat mit Kürbis.
Da einige Landfrauen bereits bei der Vorspeise etwas genug vom Reis haben, ist es nur bedingt ideal, dass dieser auch beim Hauptgang eine grosse Rolle spielt. Dazu serviert Léandre Guillod den Landfrauen nämlich ein Kürbisrisotto mit Eglifilet. Eigentlich passt das perfekt, da Guillods direkt am Murtensee wohnen.
Zu viel Reis?
Und als ob das noch nicht genug Reis wäre, kommt es auch beim Dessert in Form von Milchreis auf Zwetschgen und zusammen mit einem Ingwer-Verjus-Sorbet auf Kürbis zum Einsatz. Ich kann gut verstehen, dass einige Landfrauen ein bisschen überfordert sind von so viel Reis. Ich persönlich finde das Menü aber eigentlich auch sehr interessant und vor allem hat Johanna Guillod es geschafft, aus absolut regionalen Zutaten ein wirklich exklusives Essen zu kochen.
Blog zur Sendung
Unsere Redaktorin Therese Krähenbühl schaut die Staffel genau an. Ihre Gedanken zu den Sendungen fasst sie in einem Blog zusammen:
Folge 1: Sie kocht, wo andere Ferien machen
Folge 2: Sie tritt in die Fussstapfen ihrer Mutter
Folge 3: Der grosse Auftritt des Lamas
Folge 4: Eine Folge mit viel Herz
Hingegen die Sendung Landfrauenküche schaue ich immer.
Diese Sendung war wirklich super. Besonders die Zufahrt mit dem Schiff nach Motier war einmalig. Etwas mehr Schiff wäre besser gewesen. Die Traumlandschaft mit dem Mont Vully kam viel zu kurz.
Frau Guillod hat perfekt gekocht. Die Teller waren nicht überladen. Das Reis auch bei uns in der Schweiz gedeiht wusste ich vorher nicht. In der Hoffnung, dass SRF1 diese Serie Lanfrauenküche noch weiter sendet grüsse ich euch.
Rolf Ambass