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Brotgetreide: Richtpreise steigen nicht

 

Die Hoffnungen der Getreideproduzenten werden enttäuscht. Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von der Branchenorganisation Swiss Granum hat lediglich die Preise des vergangenen Herbsts bestätigt. Die Branche spricht von einem Kompromiss.

 

Vor einem Jahr gingen die Wogen besonders vor der Richtpreissitzung beim Brotgetreide hoch. So platzierten die Getreideproduzenten im «Schweizer Bauer» die Forderung, dass eine Erhöhung der Produzentenpreise um 8 Franken pro 100 Kilo gerechtfertigt wäre.

 

Bei den Preisverhandlungen von Ende Juni 2022 wurden die Erwartungen der Bauern nicht erfüllt. Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» der Branchenorganisation Swiss Granum beschloss zwar eine Erhöhung. Die Preise stiegen aber lediglich zwischen 3 und 5 Franken. Beim Weizen Top wurde eine Erhöhung um 5 Franken vereinbart, beim Weizen I eine solche von 4 Franken und beim Weizen II und Biskuit eine von 3 Franken.

 

Verbände 2023 zurückhaltend

 

Die Bauern waren enttäuscht. Im Herbst gab es weitere Verhandlungen. Am 13. September 2022 traf sich die Kommission in Bern zu der Festlegung der Herbstrichtpreise. Sie einigte sich auf eine Erhöhung des Richtpreises bei der Kategorie Top und I von 1,50 Franken je 100 Kilo, bei den Kategorien von 1,00 Franken. Keine weitere Erhöhung gibt es beim Roggen und beim Dinkel. Die Produzenten forderten einen höheren Zuschlag, Verarbeiter hingegen warnten vor zu hohen Preisen. Sie fürchteten eine (weitere) Zunahme der Importe.

 

Im Vorfeld der Richtpreissetzung in diesem Jahr gaben sich die Verbände zurückhaltender. Der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) wie auch der Berner Bauernverband wollten sich auf Anfrage von «Schweizer Bauer» nicht äussern. Auch von IP-Suisse war diesbezüglich nichts zu erfahren. Der Geschäftsführer Christophe Eggenschwiler sagt lediglich, dass sich die Organisation am Dienstag im Interesse der Getreideproduzenten engagieren werde.

 

10 Prozent mehr gefordert

 

In die Offensive ging Getreideproduzent Markus Lüscher aus Schalunen BE. Er sagte zu «Schweizer Bauer»: «Wir brauchen mindestens die Preise, welche vom Schweizer Bauernverband für 2023 berechnet worden sind. Denn wir müssen hier unser eigenes Getreide produzieren. Und dessen Wert muss abgegolten werden.»

 

Fachleute und der Schweizer Bauernverband SBV errechneten, dass die Bauernfamilien für ihre pflanzlichen Produkte mindestens 10 Prozent höhere Erlöse bräuchten, um die gestiegenen Produktionskosten auszugleichen. Und falls diese 10 Prozent auch beim Weizen gelten sollten, müsste der Richtpreis bei der Klasse Top also auf knapp 65 Franken pro 100 Kilo steigen.

 

 

Präzisierte Definition des Richtpreises

 

  • Produzentenrichtpreis für an die Sammelstelle gelieferte und den Übernahmebedingungen von Swiss Granum entsprechende Ware.
  • Die Gebühren für die Annahme, Reinigung, Trocknung und produzentenseitige Branchenbeiträge werden den Produzenten in Abzug gebracht.

 

«Gegenläufige Effekte»

 

Doch daraus wird nichts. Wie die Branchenorganisation Swiss Granum am Dienstagabend mitteilte, liegen Ernterichtpreise für Brotgetreide 2023 auf der Höhe der Herbstrichtpreise des Vorjahres. Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» spricht von einem Kompromiss zwischen den Getreideproduzenten und den Verarbeitern zustande. Das dürfte wohl heissen, dass die Produzenten auf eine Erhöhung und die Verarbeiter auf Senkung des Richtpreises hingearbeitet haben.

 

<figure class="wp-block-image"><figcaption>Die Richtpreise blieben auf der Höhe des Herbstrichtpreise 2023.
Swiss Granum</figcaption></figure>

 

Die Kommission spricht von zwei gegenläufigen Effekten, die berücksichtigt worden seien. «Zum einen sind die Kosten für Dünger und Treibstoffe im Vergleich zum Vorjahr gesunken, die Lohnkosten und insbesondere die Energiekosten stiegen jedoch auf allen Stufen an. Zum anderen wurden die erwarteten Effekte des Absenkpfades eingerechnet», heisst es in der Mitteilung. Man wolle den Absenkpfad gemeinsam umsetzen.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Christian Wyder | 08.06.2023
    Alles Halunken
  • Bäuerin | 07.06.2023
    Was ist an diesem Krieg inszeniert?
  • Andi V. | 07.06.2023
    Mich wundert, wieso mit Importdruck gedroht wird, wo doch die Lage volatil ist und wegen dem inszenierten Ukrainekrieg einige Güter nicht so einfach zu haben sind…
    • Bäuerin | 07.06.2023
      Was ist sm Krieg inszeniert?

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