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Getreideproduzentenverband senkt Beitrag

Das Brotgetreidejahr 2024 war miserabel. Die Ernteerträge blieben weit unter dem Durchschnitt. Am Dienstag tagten die Delegierten des Getreideproduzentenverbandes. Sie haben entschieden, den Beitrag für den Marktentlastungsfonds auf das kommende Jahr zu senken.

Die diesjährigen Erntemengen beim Brotgetreide wurden stark beeinflusst von der aussergewöhnlichen Witterung im Frühling und Sommer. Das Wachstum der Pflanzen war aufgrund der häufigen Niederschläge und der im Vergleich zum Durchschnitt der letzten Jahre deutlich geringeren Sonnenscheindauer nicht optimal.

Schlechteste Ernte sei 25 Jahren

Das wirkte sich negativ auf die Ernte 2024 aus. Heuer wurden 250'773 Tonnen Brotgetreide geerntet. «Die Situation ist aussergewöhnlich», sagte Stephan Scheuner, Direktor der Branchenorganisation Swiss Granum, Ende Oktober gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Mengenmässig sei die Ernte die schlechteste der vergangenen 25 Jahre. Bereits im Jahr 2023 sei die Ernte mit 373'163 Tonnen unterdurchschnittlich ausgefallen, sagte Scheuner.

Die durchschnittliche Tonnage der vergangenen zehn Jahre lag laut Swiss Granum bei rund 390'000 Tonnen. Der Bedarf an Brotgetreide in der Schweiz beträgt rund 480’000 Tonnen im Jahr.

Richtpreise leicht gestiegen

Die Getreidebranche hat im Juni die Richtpreise für die Erntesaison 2024 beschlossen. Beim Brotweizen und Roggen gibt es eine Erhöhung. Im Vergleich zum letzten Jahr liegen die Ernterichtpreise für Brotweizen um 1.50 Franken und für Roggen um 1.00 Franken pro 100 kg höher. Für 100 Kilo der Kategorie Weizen Top wurde ein Preis von 60 Franken veranschlagt. Beim Roggen ist ein Richtpreis von 45 Fr./100 kg vereinbart worden. «Die Abnehmer honorieren damit die wertvolle Arbeit der einheimischen Getreideproduzenten»,  hielt Swiss Granum in einer Mitteilung fest.

Die Preise steigen zwar ein wenig an. Aber die Forderungen des Schweizer Bauernverbandes wurden erneut nicht erfüllt. Er forderte im Frühling eine Erhöhung der Produzentenpreise von 5 bis 10 Prozent. Einen Preisabschlag von 4 Franken pro hundert Kilo hingegen gibt es beim Dinkel. Der Ernterichtpreis wurde bei 58 Fr./100 kg veranschlagt. Begründet wurde die Senkung mit einer tiefen Nachfrage. 

Höhere Preise

Die miese Ernte 2024 war auch Thema an der Delegiertenversammlung der Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) in Kerzers FR. SGPV-Präsident Fritz Glauser wies in seiner Rede auf die katastrophale Ernte. «Es war mengenmässig das schlechteste Erntejahr seit der Gründung des SGPV im Jahr 1987», führte er aus.

Er sprach auch Erfolge an. Er meinte damit die Preiserhöhung für Brotgetreide und Ölsaaten im Verlauf der letzten Jahre. Dies beweise die Dynamik und Stärke der Branche. «Diese Erhöhung kompensiert leider die schlechte Ernte 2024 nicht, aber die Stabilität der Preise ist auf längere Sicht von Vorteil», schrieb der SGPV später in einer Mitteilung.

Tieferer Beitrag

Die Delegierten haben eine Entlastung der Produzenten beschlossen. Auf das kommende Jahr werden die Beiträge für den Marktentlastungsfonds um 35 Rappen pro 100 kg Brotgetreide gesenkt. Ab der Ernte 2025 werden neu 4,225 Fr./100 kg eingezogen. Auf die Ernte 2024 wurde der Beitrag um 5 Rappen herabgesetzt. Die Senkung wird mit der gesunden finanziellen Situation des Marktentlastungsfonds begründet. Der Beitrag finanziert Exportstützungen im Rahmen der Nachfolgelösung Schoggigesetz und Deklassierungen, die den Schweizer Brotgetreide-Markt entlasten, heisst es auf der Website des SGPV.

«Dieser Fonds ist zentral für das Mengenmanagement (insbesondere die Exportstützung), welches ermöglicht, dass die Produzentenpreise rund 8 Franken höhere sind als die Importpreise», schreibt der SGPV. Die Beiträge für die Ölsaaten und bleiben unverändert.

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Wälchli Urs | 14.11.2024
    Den Getreideproduzenten fehlt dieses Jahr das Geld und die Müller bereichern sich an den Importen! Lieber SGPV hoffe ihr verzichtet dieses Jahr auf den Lohn, das die Getreideprodutenten bei der Nachzahlung ein paar Rappen mehr erhalten! Es kann nicht sein das bei über 30% weniger Ernte der Bauer nicht mehr je kg erhält! Marktwirtschaft funktioniert anders, oder werden die Löhne der SGPV Angestellten auch gesenkt, da es Arbeitslose gibt und werden dann nicht erhöht wenn ein Mangel gibt? Der SGPV ist das Geld für uns Getreideproduzenten nicht wert!
    • jakobli | 16.11.2024

      Solange die Getreideanbauern im Schnitt über 40.- Stundenverwertung haben ist Jammern überflüssig! Wers nicht glaubt, studiere mal Buchhalgungsauswertungen!

  • Urs Häfeli | 14.11.2024
    35 Rp. ! „Dank der gesunden finanziellen Situation „ !
    Sieht bei den Produzenten nicht so aus !
    Absolut lächerlich !
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