Das niederländische Unternehmen ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Pionier im Bereich kultiviertes Rindfleisch.
Im Mittelpunkt des Antrags steht kultiviertes Fett als Zutat, das mit pflanzlichen Zutaten gemischt werden kann. Das Produkt habe eine entscheidende Rolle für Geschmack und Aroma von Rindfleisch, schreibt Mosa Meat am Donnerstag in einer Mitteilung.
Weg ebnen
Dieser Antrag ist für den Hersteller aber nur ein erster Schritt. «Indem wir mit kultiviertem Fett beginnen, ebnen wir den Weg, um unsere ersten Burger auf den Markt zu bringen und gleichzeitig unserer langfristigen Vision treu zu bleiben. Unsere ersten Produkte werden kultivierte und pflanzliche Zutaten kombinieren», hält Maarten Bosch, CEO von Mosa Meat, fest.
Die zelluläre Landwirtschaft schreitet damit auch in der Schweiz weiter voran. «Die Anträge auf Marktzulassung in der europäischen Union und in der Schweiz sind ein entscheidender Schritt zur Einführung von kultivierten Produkten», schreibt das Unternehmen.
Mosa Meat ist ein Start-up-Unternehmen, das 2016 in Maastricht (NL) gegründet wurde.
Mosa Meat
Dürfte noch dauern
Der Antrag in der Schweiz folgt auf den im Dezember 2024 von Mosa Meat eingereichten Antrag auf Marktzulassung in der europäischen Union. Bis tatsächlich Laborfleisch auf den Tellern landet, dürften es noch mehrere Jahre dauern. Mosa Meat rechnet damit, dass sich die beiden Verfahren für kultiviertes Fett in der Schweiz und der EU voraussichtlich über einen Zeitraum von rund 18 Monaten erstrecken werden.
«Diese Innovation hat das Potenzial, pflanzenbasierte Produkte auf ein neues Niveau zu heben, indem sie das authentische sensorische Erlebnis von Fleisch nachbildet», ist sich Bosch sicher. Mosa Meat ist ein Start-up-Unternehmen, das 2016 in Maastricht (NL) gegründet wurde. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 100 Mitarbeiter, hauptsächlich Wissenschaftler und Ingenieure.
Bell ist bei Mosa Meat beteiligt
In der Schweiz wird Mosa Meat von Bell unterstützt. Die Coop-Tochter hatte sich bereits 2018 mit 2 Millionen Euro am niederländischen Unternehmen beteiligt. 2020 investierte Bell noch einmal 5 Millionen Euro anlässlich einer Finanzierungsrunde. Das grösste Schweizer Schlachtunternehmen stellt zudem einen Verwaltungsrat bei Mosa Meat.
Bell hatte ursprünglich das Ziel, bis 2021 einen Burger aus kultiviertem Fleisch für 10 Franken anzubieten. Davon sei man inzwischen abgewichen. Aber das gehe allen in der Branche so, sagte der ehemalige Bell-Chef Lorenz Wyss im Mai 2024 . Er trat Ende Juni 2024 nach 13 Jahren als CEO zurück. Er bekräftigte aber das Engagement bei Mosa Meat: «Wenn die Technologie funktioniert, wird das eine echte Ergänzung für die klassische Fleischproduktion, und wir müssen dabei sein.
Mosa Meat stellte 2013 den ersten Burger aus im Labor kultiviertem Fleisch vor. Dieser wurde damals mit Kosten von über 270’000 Franken veranschlagt. «Der Burger war 2013 noch so teuer, weil es damals eine neue Wissenschaft war und wir in sehr kleinem Massstab produzierten», erklärte eine Sprecherin von Mosa Meat im Sommer 2019. «Sobald die Produktion hochgefahren ist, rechnen wir mit Herstellungskosten von rund neun Euro», sagte sie weiter.
Migros rechnet ab 2030
Bell und Mosa Meat sind aber nicht die ersten Unternehmen, die in der Schweiz eine Zulassung für neuartige Lebensmittel beantragen. Das Start-up Aleph Farms hat im Juli 2024 einen Antrag beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eingereicht. Dieser Schritt ist in Zusammenarbeit mit der Migros erfolgt . Ein solcher Antrag sei der erste in Europa, teilten die beiden Unternehmen mit. Alpeh Farms verfolgt gemäss eigenen Angaben das Ziel, die «weltweit ersten kultivierten Rindersteaks unter der Marke Aleph Cuts» in der Schweiz zu verkaufen.
Ein Prototyp eines von Aleph Farms im Labor kultivierten Ribeye-Steaks.
Aleph Farms
In der Schweiz dürfte es trotz diesem Gesuch noch lange dauern, bis das Steak im Laden erhältlich ist. Sobald die Behörden ihre Zustimmung gegeben haben, dürfte das Produkt zunächst der gehobenen Gastronomie angeboten werden, sagte Migros-Sprecher Tristan Cerf auf Anfrage. Vor 2030 werde es aber kaum möglich sein, kultiviertes Fleisch in Supermärkten zu kaufen.
Das BLV bestätigte, dass es sich um den ersten Antrag dieser Art in der Schweiz handelt. Wie lange die Bearbeitung dauere, könne noch nicht abgeschätzt werden. Dies hänge von den eingereichten Dokumenten ab und nehme bestimmt mehrere Monate in Anspruch.
In-vitro-Fleisch
In-vitro-Fleisch (von lateinisch in vitro «im Glas»), auch Kulturfleisch, kultiviertes Fleisch, schlachtfreies Fleisch, umgangssprachlich Laborfleisch, ist das Ergebnis von Gewebezüchtung mit dem Ziel, Fleisch zum menschlichen Verzehr im industriellen Massstab in vitro herzustellen. In-vitro-Fleisch wird zu den Fleischalternativen gezählt.
In-vitro-Fleisch wird das Potenzial zugeschrieben, erhebliche globale Probleme im Zusammenhang mit den Umweltauswirkungen der Fleischproduktion, dem Tierschutz, der Ernährungssicherung und der menschlichen Gesundheit zu lösen. Die zugrundeliegende Biotechnologie wird schon länger in der Medizin mit menschlichen Hautzellen verwendet, um Transplantate für Schwerbrandverletzte zu züchten.
Na kapiert
Wird ein Rohrkrepierer wie der Insektenfrass.
Mit "Fleisch" aus dem Labor, lässt sich richtig Geld verdienen!
Sicher geht es nicht um Umweltschuzt und die menschliche Gesundheit!
immer wieder...
Migros - Personal, Konsumenten und Produzentenfeindlich.
Aus der Region für die Region ist und war schon immer so - Marche und Gewinn muss stimmen :-))
Kauft direkt beim Bauern!