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Landi-Läden: Fenaco bricht Auslandspläne ab

Im November 2021 kündigte die Fenaco an, im süddeutschen Raum fünf Pilotfilialen zu eröffnen. Dieses Projekt wurde Anfang Februar 2024 beendet. Der Laden in Luxemburg wurde bereits Ende 2023 geschlossen. Die Gründe sind unterschiedlich.

Reto Blunier |

Die Fenaco hat bereits vor einigen Jahren ihre Wachstumsfelder definiert. Dazu gehören der Detailhandel und das Ausland. Im November 2021 kündigte die Fenaco an, die beiden Felder zu kombinieren.

Zusammen mit ZG Raiffeisen

Zusammen mit der ZG Raiffeisen wollte die Fenaco im süddeutschen Raum Läden eröffnen. «Wir haben hier einen Partner, der mit dem Marktumfeld in Süddeutschland bestens vertraut ist», sagte Fenaco-Mediensprecherin Silja Stofer im November 2021 zu schweizerbauer.ch.  Die beiden Unternehmen kennen sich gut. Seit 2015 betreiben sie im badischen Lahr (D) gemeinsam ein Logistikzentrum. 

Um die Expansion voranzutreiben, haben sie die Landwelt GmbH gegründet. Es handelt sich um ein Joint-Venture, an dem die Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligt sind. Als Ziel wurden fünf Pilotfilialen veranschlagt. Das Konzept sollte von den in der Schweiz bekannten Landi-Läden übernommen werden. «Es zeichnet sich aus durch einen hohen Eigenmarkenanteil und Dauertiefpreise. Ergänzt wird das Sortiment mit lokalen Produkten. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Food und Getränke», teilte die Fenaco im November 2021 mit.

Laden in Luxemburg

Ein Grund für die Expansion ins Ausland ist auch im Heimmarkt zu suchen. «Das Wachstum mit den Landi-Läden wird in der Schweiz an Grenzen stossen. Mit 270 Läden ist das Potenzial praktisch ausgeschöpft. Wir konnten in den vergangenen Jahren noch ein inneres Wachstum realisieren», sagte Fenaco-Chef Martin Keller im Mai 2022 zu «Schweizer Bauer».

«Wir erachten es als einen logischen Schritt, mit fünf Pilotfilialen zu testen, ob das Konzept der Landi Schweiz auch im Ausland funktioniert», sagte Keller weiter. Ob das Konzept ankommt, wurde in einem Garten-Laden in Luxemburg getestet. Im April 2020 konnte die Fenaco dort ein Geschäft übernehmen. Man sei mit der Entwicklung zufrieden, hiess vor zwei Jahren bei der Fenaco.

Gesetzt verunmöglich Landi-Konzept

Die Expansionspläne hat der Agrarkonzern nun aber gestoppt. Gemäss einer Mitteilung von Fenaco und ZG Raiffeisen hat sich einerseits die Suche nach Standorten als schwierig erwiesen. Rund 150 Standorte wurden geprüft und wieder verworfen. Passende Standorte wurden in Baden-Württemberg, Südhessen und in der Südostpfalz gesucht. Im Mai 2022 berichtete die Handelszeitung, dass die ersten Läden nicht wie geplant 2022, sondern erst 2023 eröffnet würden.

Probleme gab es nicht nur bei der Suche nach Ladenflächen, sondern vor allem auch aufgrund gesetzlicher Bestimmungen. «Es hat sich im Verlaufe des Projekts herausgestellt, dass der Sortimentsmix des Landi-Laden-Konzepts nicht mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland nicht vereinbar ist», sagt Ramona Cattaneo, Sprecherin von Landi Schweiz, gegenüber schweizerbauer.ch. Die Auflagen sehen vor, dass der Sortimentsmix von Läden ausserhalb der Innenstädte die Geschäfte in der Innenstadt nicht konkurrieren darf.

In die Kategorie dieser zentrumsrelevanten Sortimente fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Getränke, Tiernahrung in Kleinpackungen, Bekleidung, Schuhe und Haushaltgeräte. «Das Projekt mit Expansion in Deutschland wurde daher Anfang Februar eingestellt», sagt die Sprecherin.

Fehlende Frequenzen in Luxemburg

Bereits Ende 2023 wurde der Laden in Luxemburg geschlossen. Wie konsider.ch berichtet, wurde der Garten-Center aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Die Landi-Tochter in Luxemburg wurde liquidiert. Fenaco-Sprecherin Silja Stofer begründete die Schliessung gegenüber «Konsider» mit dem Ende der Covid-Pandemie sowie «veränderten Verkehrsströmen im Stadtteil Gasperich.»

Die tiefen Frequenzzahlen hätten «einen wirtschaftlichen Betrieb des Ladens als Einzelstandort trotz guten Kundenrückmeldungen und optimiertem Kostenmanagement auf lange Sicht verunmöglicht», so Stofer weiter. Gegenüber schweizerbauer.ch bestätigte die Landi Schweiz AG die Schliessung des Ladens.

Umsatzrückgang – Landi senkt Preise

Der Umsatz des Detailhändlers Landi Schweiz AG ist zum zweiten Mal in Serie gesunken. Ursachen waren die schlechten Witterungsbedingungen im Frühling und das zurückhaltende Konsumverhalten. Das Unternehmen schraubte in der Folge an den Preisen.  2023 ist der Umsatz der Fenaco-Tochter im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken (2022: 1,53 Mrd. Fr.) gesunken.

Um den schleppenden Geschäftsgang in Schwung zu bringen, schraubte das Unternehmen an den Preisen. «In diesem herausfordernden Umfeld war rasches Handeln gefragt», sagt Landi-Chef Ernst Hunkeler. Um die Preise senken zu können, wurden verschiedene Massnahmen umgesetzt. So habe die Kundschaft weiter «zu gewohnten Dauertiefpreise einkaufen können. Offenbar hat sich die Strategie ausbezahlt. 

«Wir konnten im Verlauf des Jahres einen Teil des verregneten Frühlingsgeschäfts wieder aufholen. Wir können trotz widriger Umstände auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken», lässt sich Hunziker zitieren.

-> Mehr zum Geschäftsjahr 2023 gibts hier

Kommentare (1)

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  • Etrade99 | 15.02.2024
    Der Chinagrosshändler der auf Schweizer macht! Lasst euch was einfallen dann steigen auch die Umsätze wieder!
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