Kostet den Abnehmer seit Anfang Jahr 2 Rappen weniger pro Kilo.
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Der A-Richtpreis für Molkereimilch ist per 1. Januar um 2 Rappen auf 79 Rappen je Kilo gesunken.
«Grosse Preisschere»
Den Abschlag führt die Branchenorganisation Milch (BOM) auf die deutlich gesunkenen Milchpreise in der Europäischen Union zurück. «Seit Dezember 2022 sind die Milchpreise in der EU gemäss Marktbeobachtung der EU-Kommission um 14,8 Cents (14,40 Rp.) gesunken», hiess es in der Mitteilung von Ende November.
Der höhere Preisunterschied habe den Exporten von Schweizer Milchprodukten zugesetzt. «Die Preisdifferenz zwischen der Schweiz und der EU ist damit auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Ausfuhr von Käse und Milchgrundstoffe wurde für die zweite Verarbeitungsstufe so zu einer grossen Herausforderung», so die BOM weiter. Mit der Richtpreissenkung werde die Preisschere nun wieder kleiner.
Milchkaufvertrag gefordert
Die bäuerliche Interessengemeinschaft für einen fairen Milchmarkt (BIG-M) nahm die tieferen Milchpreise im jüngsten Newsletter von Ende Dezember auf. Die BIG-M sieht Handlungsbedarf an zwei Fronten.
Als Erstens fordert BIG-M, dass die Milchproduzenten im Markt auf Augenhöhe über Menge und Preis verhandeln können müssen. «Dafür müssten die Erstmilchkäufer mit verbindlichen Verträgen verpflichtet werden», schreibt die Organisation. Bisher hätte sich die BOM nicht auf einen verbindlichen Milchkaufvertrag einigen können, in welchem Preis (in Rappen pro kg) und Menge (in kg) geregelt werden. Ohne vertragliche Mengenabmachungen blieben die Produzenten Restgeldempfänger, so die BIG-M.
Milchpreis von der EU abhängig
Zweitens herrsche laut BIG-M in der BOM Einigkeit darüber, dass der Milchpreis hierzulande stark vom Milchpreis in der EU abhängig sei. Die Interessensgemeinschaft fragt darum in ihrer Mitteilung: «Können wir den Milchpreis in der EU beeinflussen?». Und ist überzeugt: «Ja!».
Die BIG-M
Die bäuerliche Interessengemeinschaft für fairen Milchmarkt (BIG-M) kämpft nach als reine Produzentenorganisation nach eigenen Angaben für den Fortbestand der bäuerlichen Milchwirtschaftsbetriebe in der Schweiz. Für das Fortbestehen eines Betriebes sei es Grundvoraussetzung, dass er ökonomisch nachhaltig wirtschaften kann. Der BIG-M bemängelt, dass gerade dieser Aspekt weit unten auf der Prioritätenliste der Milchabnehmer, Molkereien und des Detailhandels seien.
Es gäbe laut BIG-M eine europäische Organisation, das European Milkboard (EMB), welches seit Jahren für Rahmenbedingungen im Milchmarkt kämpfe. Rahmenbedingungen seien die Voraussetzung für kostendeckende Milchpreise in Europa. Dazu gehören u. a. Grenzschutz und Mengenregelung. Aus der Schweiz sind Uniterre und BIG-M Mitglied beim EMB, weiss die BIG-M.
Wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt
«Warum engagieren sich keine traditionellen Schweizer Milchverbände im EMB?», fragt sich die BIG-M. Einige der hiesigen Milchverbände seien Mitglied im europäischen Bauernverband (COPA). Dieser aber beteure stetig, dass die europäische Landwirtschaft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sein müsse.
Der COPA plädiert dafür, die Kosten der Landwirtschaft zu senken. «Wenn es aber darum geht, dass plötzlich Gelder gestrichen werden oder neue Auflagen kommen, wird vonseiten COPA laut protestiert», so die BIG-M. Dies sei gerade bei den aktuellen Protesten der Fall. Über die Proteste in Deutschland haben wir berichtet.
«SMP steht abseits»
Das EMB hingegen fordert, dass steigende Kosten in der Milchproduktion sowie gestrichene Direktzahlungen vom Markt ausgeglichen werden müssen. Der irische Milchbauernverband (ICMSA) ist laut der BIG-M seit der Gründung Mitglied im EMB . «Unser Dachverband, der Schweizer Milchproduzenten (SMP) steht leider abseits», sagt BIG-M Sekretär Werner Locher.
Dies sei unlogisch: «Warum bringt sich die SMP da nicht ein, wenn der europäische Milchpreis einen so grossen Einfluss auf den Schweizer Milchpreis hat?». Die Bäuerinnen und Bauern in unserem Land würden auf eine Erklärung hoffen, so Locher. Er lädt die SMP ein, an der nächsten EMB-Versammlung als Gast teilzunehmen. Die SMP könnten anschliessend entscheiden, ob eine Mitgliedschaft nicht sinnvoll wäre, hält BIG-M fest.
SMP Weststrasse 10 die steht abseits und jenseits der Milchproduzenten. Mit den Ausgaben sind sie weit entfernt von Gut und Böse. Niemand von dieser Oragnisation kann eine ehrliche und nutzbringende Darstellung ihrer Arbeit vorbringen. Es ist ein Leichtes Beiträge von jedem Landwirt einfordern und dann ihre Mühe für den Milchpreis demonstrieren - nur Luft !