«Wir konnten bereits acht nationale Industrieunternehmen verpflichten, die sich via Agroimpact direkt an der Seite der Produzentinnen und Produzenten fürs Klima engagieren», sagt Agroimpact-Direktorin Aude Jarabo.
Dazu gehören Nestlé Schweiz, Zweifel Chips und Snacks AG, Lidl Schweiz, Schweizer Zucker AG, Timac Agro, Groupes Minoteries SA, Fenaco-Tochter Inoverde und Florin. So hätten erste Klimaprämien für landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Brotweizen, Sonnenblumen, Raps oder Zuckerrüben bezahlt werden können.
Prämien aus der Privatwirtschaft
Das Ziel des Vereins Agroimpact ist, den Klimaschutz auf den Landwirtschaftsbetrieben zu fördern, wobei die Bestrebungen der Landwirtinnen mit Prämien abgegolten werden, die die Lebensmittelunternehmen bezahlen. Diese wiederum können die reduzierten Klimagasemissionen bei den eingekauften Rohstoffen ihrer Klimabilanz anrechnen lassen.
Agroimpact hat vor gut einem Jahr mit rund 40 Landwirtschaftsbetrieben gestartet. Mittlerweile machen über 400 Bauern mit, die für ihren Betrieb eine Klimabilanz rechnen lassen. 80 davon haben einen Aktionsplan unterzeichnet. Einer davon ist Sylvain Faillétaz, der in Commugny VD einen Ackerbaubetrieb führt.
Landwirt setzt auf bodenschonende Praktiken
Seit jeher setzt der Landwirt auf bodenschonende Praktiken. «Ich wollte wissen, ob ich mit meiner Arbeitsweise und der Betriebsstrategie auf einem guten Weg bin und wo ich mich noch verbessern kann», beschreibt er seine Motivation zur Teilnahme.
Im Rahmen seines Klimaaktionsplans brachte Faillétaz unter anderem mehr Kompost auf seinen Feldern aus für den Humusaufbau und erhielt letztes Jahr Klimaprämien für den Weizen und die Sonnenblumen. Laut einer Medienmitteilung von Agroimpact waren das 2024 im Schnitt 4.20 Fr./100 Kilo Weizen und 9.80 Fr./100 Kilo Sonnenblumen.
Nestlé als initiierende Kraft
Aktuell zählt der Verein 41 Mitglieder. Dazu gehören neben den Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich einige Kantone, mehrere bäuerliche Organisationen, Hochschulen und Umweltschutzorganisationen. Eine treibende Kraft bei der Initiierung war Nestlé. Daniel Imhof, der bei Nestlé Schweiz für den Bereich Landwirtschaft verantwortlich ist und im Vorstand von Agroimpact die Industrie vertritt, sagt: «Mittelfristig möchten wir alle unsere Lieferanten in das Projekt einbeziehen und werden ihnen jährlich 2,3 Millionen Franken als Kompensation für ihre Anstrengungen zur CO2-Reduktion bezahlen.»
Daniel Imhof von Nestlé Schweiz vertritt im Agroimpact-Vorstand die Industrie.
zvg
Für die Zukunft hofft Agroimpact-Direktorin Aude Jarabo, dass sich noch mehr Unternehmen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Verein engagieren. Und um bis 2030 im Vergleich zu 2023 eine Reduktion der Treibhausgase um 30 Prozent zu erreichen, müssten 5’000 bis 10’000 Höfe in der Schweiz bei Agroimpact mitmachen, sagt sie.
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