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Milchmarkt-Situation: Das sagen die SMP

Der Schweizer Milchmarkt steht derzeit unter Druck. Hohe Butterlager, ein schwacher Käseexport und der starke Franken sowie seit Kurzem die Zollsituation mit den USA belasten die Branche erheblich. Stephan Hagenbuch, Direktor der Schweizer Milchproduzenten, skizziert die Strategien, um die Stabilität auf dem Milchmarkt zu wahren. 

Stephan Hagenbuch* |

Die Entwicklungen auf dem Schweizer Milchmarkt der letzten Monate und insbesondere die aktuelle Zollsituation mit den USA rufen jetzt zum Handeln auf, davon sind die Milchproduzenten in der Branchenorganisation Milch (BOM) überzeugt. Die Absatzsituation auf dem Inlandmarkt, insbesondere im Detailhandel, ist grundsätzlich positiv; auch wenn das Potenzial natürlich noch nicht vollständig ausgeschöpft ist.

Das gilt es hier ausdrücklich festzuhalten. Das Problem kommt also kurzfristig vom Export und vom Veredelungsverkehr. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der BOM Massnahmen beschlossen.

->  Milchmarkt: 16 Millionen gegen den Zollhammer

A-Preisniveau absichern

Es geht darum, das Gleichgewicht auf dem Inlandmarkt auf dem heutigen A-Preisniveau abzusichern. Der Inlandmarkt soll ab 1. Oktober 2025 durch den Export von 2’000 Tonnen Butter und 2’000 Tonnen Rahm entlastet werden. Weiter werden die finanziellen Anreize zur Verwendung von Schweizer Butter anstelle des Veredelungsverkehrs in der industriellen Verarbeitung temporär erhöht.

Beides hilft mit, den Inlandmarkt für Milchfett zu stabilisieren. Alle relevanten Marktteilnehmer – in- und ausserhalb der BOM – haben dazu ihre konstruktive Bereitschaft zugesichert. Zur Abfederung werden vorhandene finanzielle Mittel aus den Fonds der Milchbranche eingesetzt. C-Milch gibt es gemäss den Reglementen der Branchenorganisation grundsätzlich ab Januar 2026 bis voraussichtlich Mai 2026 und mit dem Beitrag aus den Fonds im Wesentlichen auf einem tief B-Preisniveau.

Lieferung von C-Milch ist freiwillig

Die Lieferung von C-Milch ist bekanntlich aber auch freiwillig. Wenn also in den ersten Monaten 2026 weniger Milch produziert wird als im Vorjahr oder mehr Milch bspw. in der Kälbermast Verwendung findet, leistet dies auch einen Beitrag zur Gesamtsituation. Der Beitrag hat Relevanz bei einer Reduktion von rund –6%. Die Milchkaufverträge sind über die ganze Schweiz hinweg sehr unterschiedlich ausgestaltet, deshalb wird es hier keine einheitliche Umsetzungslösung geben.

->  Jetzt kommt die C-Milch wieder – aber freiwillig

Im Februar 2026 werden wir wieder eine umfassende Analyse vornehmen und ein Zwischenfazit ziehen. Wenn wir kurzfristig Energie in die Stabilisierung des Milchmarktes einsetzen müssen, insbesondere aufgrund der Entscheide aus den USA, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in der Schweiz mittel- und langfristig zu wenig Milch haben, denn unser Nettoselbstversorgungsgrad sinkt seit 2009 jedes Jahr und konstant um ein halbes Prozent.

* Der Autor ist Direktor der Schweizer Milchproduzenten (SMP).

Kommentare (2)

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  • Robinio | 25.09.2025

    Ich frage mich schon von welchem Butterberg wir sprechen. Wenn pro Kopf und Tag 15 g gebraucht wird. Sind das täglich 135 t. Somit ist bei einem Butterberg von 6000 t ein Lager von 44 Tagen vorhanden.

  • Ketzer | 25.09.2025
    Wird eigentlich immer noch Butter importiert?
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