Diese Woche wurde die Forststatistik 2021 veröffentlicht. Diese brachte zutage, dass die Erlöse beim Holz zwar gestiegen sind, aber die Ernte immer noch defizitär ist. WaldSchweiz fordert deshalb, dass die Preise für Schweizer Holz weiter erhöht werden.
2021 wurden in der Schweiz mit knapp 5 Millionen Kubikmetern vier Prozent mehr Holz geschlagen als im Vorjahr. Letztmals wurde 2018 und 2012 gleich viel Holz geschlagen. Hauptsächlich stammte das Holz mit einem Anteil von 69 Prozent von Nadelbäumen.
Zwar sind im vergangenen Jahr aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Preise für Holz gestiegen. Doch das Holzen ist immer noch defizitär, wie die Statistik zeigt. So wurde 2021 mit der Waldbewirtschaftung schweizweit durchschnittlich ein Verlust von 8 Franken pro Kubikmeter Holz erwirtschaftet. Pro Hektare betrug der Verlust 33 Franken.
Seit 2008 defizitär
Für den Präsidenten von WaldSchweiz, Daniel Fässler, sind diese Zahlen ein Alarmzeichen: «Besonders besorgniserregend für die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer ist, dass diese Zahlen seit dem Beginn ihrer Erhebung im Jahr 2008 durchwegs negativ sind.» Zwar habe im vergangenen Jahr der Negativtrend gestoppt werden können. «Die Bewirtschaftung des Schweizer Waldes bleibt jedoch defizitär. Weitere Preiserhöhungen sind daher zwingend», fordert der Ständerat (AI/Mitte).
Dies auch deshalb, weil die Kosten für den Holzschlag steigen werden. So haben Forstunternehmen angekündigt, ihre Regiepreise zu erhöhen. Sie führen die Preiserhöhungen auf die 60 % gestiegenen Dieselpreise für Ernte- und Transportmaschinen und um bis zu 30 % gestiegenen Preise für Ersatzteile und Maschinen zurück.
Versorgung mit höheren Preisen sichern
WaldSchweiz bringt in der Mitteilung auch die drohende Energieknappheit ins Spiel. Sie ist in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Energieholz deutlich gestiegen. Vor 20 Jahren lag der Anteil an der Gesamtmenge noch 20 Prozent, 2021 lag der Anteil bereits bei 40 Prozent oder 2 Millionen Kubikmeter. Auffallend: 2021 stieg die Nachfrage nach Stückholz deutlich an. Das BFS führ dies auf die zunehmende Unsicherheit bei der Energieversorgung zurück, die die Nachfrage nach Stückholz für Kaminfeuer oder kleinere Holzöfen steigen liess.
WaldSchweiz geht davon aus, dass es aufgrund des Krieges in der Ukraine zu einer Verknappung des Importangebots an Schnittholz und Holzbaustoffen kommen wird. «Damit in der Schweiz genügend Rohholz zur Verfügung steht, muss die schweizerische Wertschöpfungskette gestärkt werden. Können mit der Holzernte wieder Gewinne erzielt werden, wird dieses Ziel erreicht», hält Fässler fest.
WaldSchweiz ist der Verband der Schweizer Waldeigentümer Er vertritt die Interessen der rund 250'000 privaten und öffentlichen Waldeigentümer. Der Verband setzt sich nach eigenen Angaben für Rahmenbedingungen ein, die es den Waldeigentümern und den Forstbetrieben erlauben, den Schweizer Wald ökonomisch und ökologisch nachhaltig zu bewirtschaften.