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Ehemaliger Cremo-Standort: Bierhefe statt Biomilch

Der Standort von Cremo in Lyss wurde Ende Juni 2023 geschlossen. Die Schliessung war Teil eines umfassenden Restrukturierungsprogramms. Ein Aargauer Start-up-Unternehmen nutzt fortan die ehemaligen Cremo-Gebäude, um Bierhefe aufzubereiten. Cremo sieht darin eine Chance. 

pd/ome |

Mit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm hat der Freiburger Milchverarbeiter Cremo vor rund zwei Jahren auf seine schwierige finanzielle Situation reagiert. Eine unmittelbare Massnahme dieses Programms war die Schliessung des Standorts Lyss. Diese Schliessung erfolgte kurz nach der vorzeitigen Schliessung des Standorts Lucens VD Ende Mai 2023 und rund zwei Jahre nach der Schliessung des Standorts in Steffisburg BE im August 2021.

Einer dieser Standorte wird in den nächsten Monaten wiederbelebt. Die Finanzierung in Höhe von rund 9 Millionen Franken ermöglicht es dem Aargauer Unternehmen Yeastup, in der Schweiz einen grossen Produktionsstandort zu errichten, der jährlich über 20'000 Tonnen Bierhefe upcyceln kann.

Upcycling von Bierhefe

Wie die Freiburger Zeitung «La Liberté» berichtet wird sich das Aargauer Unternehmen Yeastup am Standort Lyss ansiedeln. Die Yeastup AG ist ein Schweizer Startup mit Sitz in Brugg AG , das sich auf die nachhaltige Gewinnung von Proteinen und Fasern spezialisiert hat. Ein Kerngeschäft von Yeastup ist das Upcycling von Brauereinebenprodukten.

Was heisst Upcycling?

Upcycling bezeichnet den Prozess, bei dem Abfallprodukte oder nicht mehr genutzte Materialien in neue, wertvollere Produkte umgewandelt werden. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern «up» (nach oben) und «recycling» (Wiederverwertung) zusammen, was darauf hinweist, dass die ursprünglichen Materialien durch Upcycling eine Aufwertung erfahren.  Upcycling reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen und hilft, Abfall zu minimieren

Ralph Perroud, CEO von Cremo, sagt dazu in einer Medienmitteilung von Yeastup: «Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Yeastup, dessen innovatives Verfahren nicht nur unserer Anlage neues Leben einhaucht, sondern auch zeigt, wie die bestehende Molkereiinfrastruktur erfolgreich für den alternativen Proteinsektor genutzt werden kann.»

Hochwertige Proteine

Yeastup nutzt eine innovative Technologie, um aus überschüssiger Bierhefe, die beim Brauprozess anfällt, hochwertige Inhaltsstoffe zu gewinnen. Ihr Hauptprodukt ist Yeastin, ein hochwertiges veganes Proteinpulver.

Wir sehen dies als Chance, uns neu zu positionieren und gemeinsam mit Yeastup innovative Wege zu gehen

Ralph Perroud, CEO von Cremo

Nach eigenen Angaben ist es das Ziel des Unternehmens, einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten und natürliche, tierfreie Produkte zu fördern. Das Unternehmen positioniert sich als zukunftsorientierter Akteur in der Lebensmittelindustrie, der durch die Umwandlung von inaktiven Hefezellen in hochwertige Proteine und Ballaststoffe einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und gesünderer Ernährung leisten will, heisst es auf der Website des Unternehmens.

Innovative Technologie

Die Technologie von Yeastup ermöglicht die nachhaltige Gewinnung hochwertiger Inhaltsstoffe aus überschüssiger Bierhefe, die im Brauprozess anfällt. Diese patentierte Technologie ermöglicht es Yeastup, in einem einzigen industriellen Prozess sowohl ein hochwertiges Protein als auch Fasern aus Beta-Glucan und Mannoprotein zu gewinnen.

Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Life Sciences FHNW entwickelt. «Hefebasierte Inhaltsstoffe haben das Potenzial, die Art und Weise, wie alternative Produkte entwickelt und produziert werden, zu verändern», wird Martin Hahn von  der Gelita AG in der Medienmitteilung zitiert.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: 

->  Cremo scheitert mit Bioprodukte-Linie

-> Cremo will Emmentaler AOP nicht mehr

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