Keine Berufung eingereicht
Der wegen mutmasslicher Tierquälerei in die Schlagzeilen geratene Landwirt wurde im Amtsblatt angewiesen, die von ihm bewohnte Liegenschaft bis 16. September zu räumen und zu verlassen. Der Entscheid war aber noch nicht rechtskräftig. Der Landwirt hatte zehn Tage Zeit, beim Thurgauer Obergericht dagegen Berufung einzulegen.
Diese Frist hat er verstreichen lassen, wie die «Thurgauer Zeitung» am Freitag berichtet. Die neuen Besitzer, Karolina und Stefan Müssigang aus Österreich, haben das Recht, Ulrich K. vom Hof zu weisen. Wegen ungedeckter Ausstände versteigerte das Betreibungsamt des Bezirks Arbon im Dezember 2023 den Hof des Bauern samt Wohnhaus und Weideland für 1,83 Millionen Franken an die Familie Müssigang. Diese besitzt einen Gemüsebaubetrieb in der Nähe von Innsbruck.
Landwirt droht bei Ungehorsam Busse
Der ehemalige Pferdezüchter weigerte sich jedoch, den Hof zu verlassen. Deshalb haben die neuen Besitzer im August 2024 eine Räumungsklage eingereicht . Wie die «Thurgauer Zeitung» weiter berichtet, haben die Hausbesitzer das Recht haben, den Entscheid der Mieterausweisung nach Ablauf der Frist vom 16. September 2024 mit polizeilicher Vollstreckung durchzusetzen.
Kommt der Landwirt der Aufforderung nicht nach, erwartet ihn gemäss Urteil zudem eine Busse wegen Ungehorsams. Wann es zur Räumung kommt, ist noch unklar. Auf Anfrage der «Thurgauer Zeitung» wollte sich die Familie Müssigang zur neuen Ausgangslage nicht äussern.
Wollen Gemüse anbauen
Wie es auf der Website von genussregion.at heisst , hat sich die Familie Müssigang in Hall bei Innsbruck auf verschiedene Gemüsearten von Blattsalat, Karotten, Sellerie bis hin zu Karfiol und Radieschen spezialisiert. Beliefert wird der Detailhandel.
Weshalb hat sich die Familie für den Betrieb interessiert? ««Ausschlaggebend für uns war die Grösse des Landes», sagten Stefan und Karolina Müssigang im Dezember 2023 zum Onlineportal 20min. Die Bauernfamilie will auf dem Betrieb künftig Gemüse anbauen. Und sie sehen ihre Zukunft in der Schweiz. Sie hätten schon seit längerer Zeit nach einem Hof in der Schweiz umgeschaut. Zuerst wollen sie die Liegenschaft umbauen. Er habe sich «in die Schweizer Mentalität» verliebt, sagte er weiter zu «20 Minuten». Alle Formalitäten sind laut dem Österreicher mit dem Thurgauer Landwirtschaftsamt geklärt.
Der Tierschutzfall ist vor Gericht hängig
Der Fall Hefenhofen erreichte 2017 seinen Höhepunkt. In den Medien kursierten Fotos von massiv vernachlässigten Pferden auf dem Hof des Landwirts, der seit Jahren im Streit mit den Behörden lag. Schliesslich wurden unter anderem rund 90 Pferde beschlagnahmt und ein Tierhalteverbot erlassen.
Im März 2023 stand der Bauer unter anderem wegen mehrfacher Tierquälerei vor dem Bezirksgericht Arbon. Dieses sprach ihn jedoch von zahlreichen Vorwürfen frei. Die meisten von den Behörden vorgelegten «Beweise», mit denen die Staatsanwaltschaft den vorbestraften Tierquäler mehr als sechs Jahre hinter Gitter bringen wollte, seien nicht verwertbar, hiess es im Urteil.
Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Der Fall wird voraussichtlich im Oktober am Thurgauer Obergericht erneut verhandelt.
Die ängstlichen, gut bezahlten Beamten übernehmen die Verantwortung nicht und schieben die Zuständigkeit im Kreis von sich.
Solche störende Betrieb sind schlussendlich das Resultat der zuständigen mutlosen Beamten.
Hauptsache Ihr Lohn ist immer pünktlich ende des Monats auf ihrem Konto.