Im Februar und März haben sich tausende Landwirtinnen und Landwirten an verschiedenen Orten versammelt. Sie forderten weniger Bürokratie, mehr Anerkennung und vor allem bessere Produzentenpreise, um die steigenden Kosten und tieferen Erträge kompensieren zu können.
Der Schweizer Bauernverband überreichte medienwirksam eine Petition mit über 65'000 Unterschriften an die vier Detailhändler Coop, Migros, Aldi und Lidl. Die Forderung: Die Produzentenpreise müssen 2014 mindestens um 5 bis 10 Prozent steigen. Bei der Milch wurde dieses Ziel nicht erreicht. Der A-Richtpreis steigt zwar auf den 1. Juli 2024 um 3 Rappen je Kilo auf 82 Rappen. Gleichzeitig wird der Abzug Fonds um 0,5 Rappen erhöht. Der Richtpreis für die Produzenten steigt damit also «lediglich» um 2,5 Rappen und ist bis Ende Jahr fixiert.
Keine Erhöhung bei Speisesorten
Ähnliches wiederholt sich nun bei den Kartoffeln. Zwar werden Preisbänder und Fixpreise angehoben . «Handel und Industrie anerkennen die gestiegenen Produktionskosten», schreibt Swisspatat dazu. Der Berner Bauernverband (BEBV) ist mit dem Verhandlungsergebnis nicht zufrieden. «Die Preisanpassungen gehen in die richtige Richtung, doch das Ziel wurde bisher nicht erreicht», heisst es in der Mitteilung von Donnerstag.
So sei bei den Speisesorten im Vergleich zum Vorjahr keine Preiserhöhung möglich. Das mittlere Preisband (MPB) wurde um 2 Fr./100 kg erhöht, gleichzeitig wurde das Preisband von +/- Fr. 8.- auf +/- 6 Fr. pro 100 kg verengt. 2023 wurden Produzentenpreise mit 60 Fr./100 kg am obersten Rand des Preisbandes ausbezahlt. «2024 können deshalb keine Preiserhöhungen erzielt werden», schreibt der BEBV.
Risiko der Produzenten abgelten
Die Fixpreise bei den Frites- wie Chipssorten liegen im gewichteten Mittel um 4.00 Fr./100 kg über dem mittleren Preisband (MPB) vom letzten Jahr. Ab 2024 gibt es auch im konventionellen Segment Fixpreise. Die minimale Forderung von 5 Prozent wurde bei der Verarbeitungskartoffeln erreicht, so der Verband.
Der BEBV weist aber auf die hohe Gefahr beim Anbau der Frites-Hauptsorte Agria hin. Dieses Risiko umfasse hohe Investitionen, den Absenkpfad und die neuen Herausforderungen im Bereich Pflanzenschutz. «Das Risiko der Bauernfamilien gilt es abzugelten mit einem höheren Produzentenpreis abzugelten. So nur so kann ein weiteres Absinken der Anbaubereitschaft verhindert werden», stellt der Verband klar. Zudem brauche es Lösungen beim Pflanzenschutz.
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