Pflanzer wie Abnehmer hätten eines für beide Seiten zufriedenstellendes Resultat realisiert, heisst es in der Mitteilung der Branchenorganisation.
Zwei Gründe für Preissteigerung
Für die Kampagne 2023 wurde ein Richtpreis von 58 Franken pro Tonne Zuckerrüben vereinbart. Dieser Wert wurde nun bei Preisverhandlungen um 1.50 Franken übertroffen. Der Auszahlungspreis kommt damit auf 59.50 Franken pro Tonne zu liegen. Das Resultat führt die Branche auf zwei Gründe zurück.
Einerseits hätten die im Jahr 2023 gestiegenen Zuckerpreise einen höheren Auszahlungspreis möglich gemacht. Andererseits habe das vor zwei Jahren eingeführte progressive System zur Steigerung beigetragen. Je nach Flächenzuwachs gibt es eine Preiserhöhung von bis zu 10 Franken. «Nach einer Steigerung um 500 Hektaren im letzten Jahr konnten für dieses Jahr weitere 300 Hektaren hinzugewonnen werden», schreibt die Branchenorganisation.
Interprofession Zucker
Die Interprofession Zucker setzt sich aus vier Vertretern der Schweizer Zucker AG SZU und sechs Vertretern (vier Stimmrechte) des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) zusammen. Die Interprofession legt jährlich den definitiv ausbezahlten Schlusspreis sowie die Preis- und Übernahmebedingungen fest.
Zuckerpreise geraten unter Druck
In den vergangenen Jahren wurde der Richtpreis laufend erhöht. Für 2024 wurde im Juni 2023 eine Erhöhung um 3 Franken beschlossen. Der Richtpreis für konventionelle Rüben steigt 2024 damit auf 61 Franken pro Tonnen.
2025 hat die Preissteigerung (vorerst) ein Ende gefunden. Die Vertreter der Interprofession haben sich darauf geeinigt, den Richtpreis für das Jahr 2025 bei 61 Franken zu belassen. Begründet wird dies mit den Markttendenzen. «Erste Anzeichen im Welt- und EU-Markt zeigen, dass der Zuckerpreis unter Druck geraten wird. Bereits in den letzten Wochen und Monaten sind die Preise stark gesunken», hält die Interprofession fest.
Mit dem Belassen des Richtpreises will die Branche gegenüber den Pflanzern ein Zeichen der Konstanz setzen. Die Attraktivität der Zuckerrüben soll so weiterhin hochgehalten werden. Für 2025 sind weitere Anbauflächen gesucht.
Ziel: 20'000 Hektaren
Um die beiden Zuckerfabriken in Aarberg BE und Frauenfeld TG auslasten zu können, wurde immer mehr auf Zuckerrüben-Importe zurückgegriffen. Krankheiten, Verbote von Pflanzenschutzmitteln und tiefe Preise haben Landwirte davon abgehalten, diese Kultur anzubauen.
Um bei der Fläche die Trendwende zu schaffen, hat die Branche den Anbau finanziell attraktiver gemacht, sprich die Preise erhöht. Denn das Ziel von Schweizer Zucker AG ist eine Anbaufläche von 20'000 Hektaren.
Die Trendwende wurde Tatsache. 2021 wurden noch auf 16’500 Hektaren Rüben ausgesät. 2022 sank die Anbaufläche auf 15'900 Hektaren. 2023 stieg die Anbaufläche auf 16’400 Hektaren. In diesem Jahr ist die Fläche auf 16'700 Hektaren gestiegen.
Richtpreis deutlich gestiegen
Der Richtpreis ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 2020 lag dieser noch bei 44 Franken je Tonne. 2022 stieg er auf 50 Franken . 2023 gab es eine massive Erhöhung um 8 Franken. Für 2024 wurde schliesslich ein Zuschlag um 3 Franken vereinbart. Der Richtpreis für 2024 und 2025 liegt bei 61 Franken pro Tonne. Seit 2020 ist der Richtpreis um knapp 39 Prozent gestiegen.
Die Branche führt nebst den gestiegenen Preisen noch einen weiteren Vorteil auf. Die Vertragsproduktion garantiere den Produzenten hohe Sicherheit: «Die Preise und die Abnahme sind gesichert, auch bei Übermengen», heisst es.
-> Mehr Informationen zum Zuckerrüben-Anbau gibt es hier
Zuckerrübe
Auf einer Hektare wachsen bis zu 90’000 Pflanzen, woraus 10’000 bis 15’000 kg Zucker gewonnen werden. Das Anbaugebiet erstreckt sich vom Genfersee über den Jura, das Mittelland und die Zentralschweiz bis ins Rheintal. Von der Aussaat erfolgt Mitte März, die Ernte beginnt Ende September.