
Irène Meier aus Oberägeri ZG ist Teilnehmerin der Landfrauenküche 2025.
Ueli Christoffel
Wenn Leidenschaft auf Perfektion trifft, können besondere Momente entstehen oder aber auch schlaflose Nächte. Genau das erlebte Irène Meier in ihrer Teilnahme bei der SRF Landfrauenküche 2025. Ihr Abend war ein Lauf gegen die Zeit und ein Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Perfektion, Organisation und Nervenkostüm.
Kein Alltag für Zartbesaitete
Irène Meier (43) lebt mit ihrem Mann Pirmin in Oberägeri im Kanton Zug. Gemeinsam führen sie einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 55 Milchkühen, dazu gleich viele Aufzuchtrinder und eine Kälbermast. Aufgewachsen ist Irène im Rothenthurmer Hochmoor, in einer Bauernfamilie, in der Arbeit, Verantwortung und Verlässlichkeit zum Alltag gehörten.

Irène Meier (43) führt gemeinsam mit ihrem Mann einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 55 Milchkühen.
SRF
Als Pirmin im Alter von 20 Jahren nach dem plötzlichen Tod seines Vaters den elterlichen Hof schneller übernehmen musste als geplant, wurde aus Jugend unvermittelt Ernst. Wenig später fanden Irène und er zueinander. Für sie war rasch klar, dass sie dieses Leben nicht nur mittragen, sondern mitgestalten will. Seither bewirtschaften sie gemeinsam Hof und Familie. Vier Kinder gehören heute dazu.
Gespannt wie eine Wäscheleine
Neben der Arbeit auf dem Betrieb ist Irène an vier Vormittagen pro Woche als Kindergärtnerin tätig. Ihr Alltag ist geprägt von klaren Abläufen, festen Zeiten und einem hohen Mass an Verlässlichkeit. Eine Frau, die auf mich wirkt, wie eine Suppe, die immer brodelt. Sie hat Dampf, wirkt aber zugleich gesammelt und zielgerichtet.
Der gesamte Abend stand – im wahrsten Sinne des Wortes – unter dem Motto Wäsche. Die Gaststube wurde kurzerhand in die alte Wäscheküche verlegt, das Menü bis ins kleinste Detail thematisch durchdacht. Von der Dekoration über die Menükarte bis zu den einzelnen Gängen. Alles folgte einer kreativen Klammer, die so originell wie mutig war.
Distanz als Nervenprobe
Schon Wochen vor der Ausstrahlung bereitete Irène jedoch ein grosser Punkt Sorgen. Der Weg von der Küche bis ins separate «Wäsche-Hüsli» draussen , in dem serviert wurde. 100 Meter Distanz, die im Alltag vielleicht unbedeutend erscheint, wurde für diesen Abend zur Nervenprobe. Würde das Essen rechtzeitig und warm ankommen? Die Sorge raubte ihr mehr als nur eine Nacht den Schlaf.

Irène Meier ist an vier Vormittagen pro Woche als Kindergärtnerin tätig.
Ueli Christoffel
Doch vom vielleicht kalten Abendessen ahnten die Landfrauen auf ihrer Hinreise noch gar nichts. Vielmehr zauberte Irènes Menü den Landfrauen ein Schmunzeln ins Gesicht. Das liebevoll durchdachte Wäschekonzept begeisterte nicht nur durch seine Originalität, sondern auch durch die fantasievollen Wortspiele, die neugierig auf den Abend machten. Die sogenannte «Vorwäsche» eröffnete das Menü mit einer aromatischen Gruyère-Weinsuppe im kleinen Wöschzüberli, begleitet von einem frischen Salat und knusprigen Brötli mit einer Kräuterbutterkerze, die sprichwörtlich zum Dahinschmelzen war.
In der «Chochwösch» folgte ein zartes Filet-Duett, serviert mit feinem Gemüseröseli und Eiernudeln. Den süssen Abschluss bildete an der «Woschhänki» ein herbstlich gefülltes Wöschchörbli, gekrönt von einem zarten Walnussglaceblüemli. Das Dessert, rundete den kreativen roten Faden des Abends perfekt ab. Mit Hilfe des Holdomaten und tatkräftiger männlicher Unterstützung im Service fand schliesslich auch der Hauptgang in perfekter Temperatur den Weg auf den Tisch. Ein Moment, in dem die Anspannung spürbar von Irène abfiel, wohl der erleichterndste Augenblick des ganzen Abends.
Auf Messers Schneide
Irène hat ihren grossen Abend akribisch genau geplant. Ein dickes Notizbuch füllte sich mit Skizzen, Ideen, Menüabfolgen während den letzten Monaten. Sie stellte hohe Erwartungen an sich selbst, vielleicht sogar zu hohe. Dass Leistungsdruck sie seit ihrer Kindheit begleitet, führt sie selbst auf ihren verstorbenen Vater zurück. Selbst eine Note 5.8 wurde damals hinterfragt: Warum nicht eine glatte 6?

Irène Meier überlässt nichts dem Zufall.
Ueli Christoffel
Dieser Anspruch zeigte sich auch in ihrem Menü. Jedes Detail musste stimmen. Irène stellt hohe Ansprüche an sich selbst. Sie wollte nicht dem Gewöhnlichen und dem Durchschnitt genügen, sondern mit Sorgfalt und Idee überzeugen, im Geschmack ebenso wie im Konzept. Sie überlässt ganz bestimmt nichts dem Zufall, das hat sie auch in der Sendung bewiesen.
Ruhiger Gegenpol
Entsprechend gross war der innere Druck. Dass sie sich ausgerechnet für ihren Bruder Erwin als Küchenhilfe entschied, erwies sich als kluger Schritt. Er bildet den ruhigen Gegenpol zu ihrem Ehrgeiz, bleibt gelassen, wenn sie unter Strom steht, und nimmt auch ein schnippisches Wort in hektischen Momenten nicht persönlich. Ein Team, das sich spürbar ergänzt.
Mit Rahel Margreth aus Langwies GR steht bereits die nächste Kandidatin bereit. Sie verrät, dass sie mit einem eher traditionellen, währschaften Menü ins Rennen geht. Worauf dürfen wir uns wohl freuen? Habt ihr bereits eine Ahnung oder gar einen Tipp?
Hier findet ihr die Blogs zu den bisherigen vier Folgen:
-> Blog 1: Lorena serviert das Menü am Haken
-> Blog 2: Milena serviert schwimmende Simmentaler
Am liebsten würde ich diese wunderbare Familie kennen lernen.
So toll ihr Alle. Alles liebe wünsch ich euch..
Für mich sind Sie jetzt schon die Gewinnerin.
Ihr habt das supper gemacht vorallem der Dessert war sehr sehr schön.
Grüsse vom Appenzell vor 3.Monaten Wohnten wir 23.Jahre in Unterägeri
Au im Erwin es grosses Lob🥂🍾
Leider das Thema von der landfrauenküche weit verfehlt SCHADE