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Brotgetreide: Import-Kontingent erhöht

blu/sda |

 

Wegen der schwachen Ernte im vergangenen Jahr wird die Menge an Brotgetreide 2022 nicht für die Versorgung in der Schweiz ausreichen. Nun hat der Bundesrat die Importmenge erhöht.

 

Um eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen, hatte die Branchenorganisation des Getreides, Swiss Granum, beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) beantragt, das Importkontingent für dieses Jahr um 40’000 Tonnen zu erhöhen. Diesem Antrag wurde nun stattgegeben, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte.

 

Dinkel- und Bio-Brotgetreide

 

Konkret wird mit einer Änderung der Agrareinfuhrverordnung das Zollkontingent Brotgetreide erhöht: 2’0000 Tonnen werden Anfang Mai und je 10’000 Tonnen Anfang September und November freigegeben. Die aktualisierte Verordnung tritt am 1. Mai 2022 in Kraft.

 

«Aufgrund der Einschätzung der Marktpartner reicht die Ernte 2021 auch unter Berücksichtigung der Lager aus Vorjahren nicht aus, um die Zeit bis zur neuen Ernte in allen Getreidearten zu überbrücken», teilte Swiss Granum am 18. März mit. Es fehle insbesondere an Dinkel- und Bio-Brotgetreide sowie den Brotweizenklassen Top und I.

 

Ernte 30 Prozent tiefer

 

Swiss Granum

 

Der Bedarf an Brotgetreide in der Schweiz beträgt rund 480’000 Tonnen im Jahr. Mit der letztjährigen Ernte liege die backfähige Brotgetreidemenge rund 30 Prozent tiefer als in durchschnittlichen Jahren, hiess es. Insgesamt resultiert aus der diesjährigen Ernte eine backfähige Brotgetreidemenge von 304’079 t, das sind über 130’000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Ähnlich unterdurchschnittlich war die Erntemenge im Jahr 2016, damals wurden 313’000 Tonnen eingebracht.

 

Beim Brotweizen gab es ein Minus im Vergleich zum Vorjahr von 30,5 Prozent. Auch der Dinkel (- 24.5% auf 16’900 Tonnen) und insbesondere der Roggen (- 55.3% auf 4’000 Tonnen) wiesen 2021 deutlich tiefere Erntemengen aus als im 2020. Die Durchschnittserträge waren bei allen Kulturen tief. Dies führte Swiss Granum auf die aussergewöhnliche Witterung im Frühling und Sommer sowie den Hagelschlag zurück.

 

Höhere Preise wegen Ukraine-Krieg

 

Trotz der Reserven aus vorangegangenen Ernten und den Importen innerhalb des ordentlichen Zollkontingents von 70’000 Tonnen decken die verfügbaren Mengen den Bedarf bis zur diesjährigen Ernte nicht, schrieb der Bundesrat. Im Mittel der Jahre deckt die inländische Produktion den Bedarf zu über 80 Prozent.

 

Der Mangel stehe nicht im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, betonte Swiss Granum sein Gesuch um Erhöhung des Zollkontingents. Auch bei einer allfälligen Verschärfung des Kriegs sei die Versorgungssicherheit in der Schweiz durch die einheimischen Erntemengen und die Pflichtlager des Bundes sichergestellt.

 

Jedes Jahr können 70’000 Tonnen Brotgetreide innerhalb des Zollkontingents Nummer 27 zu einem tieferen Zollansatz eingeführt werden. Dieses Kontingent wieder aber nicht jedes Jahr ausgeschöpft. 2022 steigt nun die zollbegünstigte Menge auf 110’000 Tonnen. 

 

Allerdings hat der Konflikt in der Ukraine einen Einfluss auf die Preise. Die gesamte Branche sei besorgt über die auf allen Stufen steigenden Kosten – beispielsweise für Energie oder Dünger. Die Getreidepreise hätten eine Höchstmarke erreicht, und die weitere Entwicklung sei aktuell nicht abschätzbar, hiess es.

 

Steigen Richtpreise?

 

Ende Juni wird die Branche die Ernterichtpreise für das einheimische Brotgetreide festlegen. Diese bilden die Grundlage für die Vermarktung der Ernte. Darüber hinaus sei Branchenorganisation nicht in die Preisfindung involviert. 

 

Die Richtpreise bewegen sich seit mehreren Jahren seitwärts. Seit 2014 haben sie sich nicht mehr verändert. Das mit einer Ausnahmen: 2021 wurde aufgrund der guten Nachfragesituation der Ernterichtpreis für Dinkel um 2.- auf 58 Franken pro 100 Kilo erhöht. 

 

Richtpreise  (CHF/dt) für Brotgetreide der Ernte 2021:

 

  • Weizen Top 52.00
  • Weizen I 50.00
  • Weizen II 49.00
  • Weizen Biskuit 49.00
  • Roggen 40.00
  • Dinkel 58.00

Kommentare (1)

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  • Aargauer Bauer | 31.03.2022
    Und wann erwacht das BLW? Falls ihr es noch nicht kapiert habt: Es sind andere Zeiten angebrochen. Zeit, um sich von den Extensivierungsprojekten zu verabschieden. Aber vielleicht braucht es in Bern noch ein weiteres Jahr bis sie erwachen. Der Lohn kommt ja sowieso....

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