Dominic Spahr (30) ist Landwirt und stellt sich neu der Herausforderung eines Agronomiestudiums. Alle zwei Wochen berichtet er, was er an der Hafl erlebt und was sonst so in seinem Leben passiert.
So. Die Prüfungen sind durch. Bei einigen habe ich ein gutes, bei anderen ein mittelgutes und bei anderen ein eher mulmiges Bauchgefühl. «Für die komme ich wahrscheinlich im Herbst nochmal», ein Satz den man unmittelbar nach den Prüfungen auf dem Schulgelände häufig von Studierenden zu hören bekam. Zum Teil auch von mir. Denn im Herbst finden die Wiederholungsprüfungen statt. Ob ich dort auch wirklich antraben muss, werde ich so gegen Mitte März erfahren.
Zeit für allesmögliche
Bis dahin werden aber meine Gedanken an die zu erwartenden Ergebnisse und an die Schule allgemein vehement verdrängt und ich konzentriere mich nun auf die Dinge, nach denen ich mich während der letzten paaren Wochen gesehnt habe.
Ich habe nun wieder Zeit für allesmögliche. Einen ausgiebigen Spaziergang am schönen Bielersee, ein gemütliches Beisammensein mit Freunden, einen Kinobesuch mit meiner Freundin, ein Bisschen musizieren oder für eine neue, spannende Netflix-Serie. Ohne diese altbekannten, schönen Dinge würde es mir wohl sonst langweilig werden, da ich nun nicht mehr fast jede freie Minute irgendeine Differenzialrechnung, eine physikalische Formel oder eine chemische Verbindung auswendig lernen muss.
Actionreiche Pistenfahrten
Das Wetter kommt mir dabei unverhofft entgegen und so zieht es mich in den nächsten Tagen ins wunderschöne, verschneite Glarnerland. Wieso ins Glarnerland, wo es doch auch schöne Orte in der Nähe gibt, fragt ihr euch. Die Antwort ist simpel: Die Verwandten eines mir bekannten jungen Mannes, haben dort ein kleines Häuschen, das direkt an der Skipiste liegt.
Wir haben das Glück, dass wir dort einige schöne Tage verbringen dürfen. Ich freue mich auf actionreiche Pistenabfahrten im Tiefschnee, gemütliche Spieleabende und weitere unvergessliche Momente, dank denen ich die anstrengende, lernreiche Zeit hinter mir lassen kann.

zvg
Ich glaube, es wäre nicht gelogen, wenn ich behauptete, dass es wenige Orte gibt, an denen man den Alltag so gut vergessen kann, wie auf der Skipiste. Mit der Sonne im Gesicht, grossartigen Schneeverhältnissen und dem, mir bisher unbekannten, eindrücklichen Glarner Bergpanorama.
Ein Haufen hat sich angesammelt
Auch meiner Arbeit kann ich nach den Prüfungen und nach den Ferien wieder unbekümmert nachgehen. Für die Prüfungsvorbereitung durfte ich mir einige Tage frei nehmen. Diese gilt es nachzuholen, denn die zu erledigenden Aufgaben haben sich in den letzten Tagen zu einem kleineren Haufen angesammelt, den ich nun Stück für Stück verkleinere. Das fällt mir nun erheblich leichter, wenn am Feierabend auch wirklich Feierabend ist.
Ob ich das ganze nochmal machen muss?
Natürlich gelingt es mir aber nicht ganz, alles einfach so zu verdrängen. Die zu erwartenden Resultate und die Prüfungen schwirren immer noch ein wenig im Hinterkopf herum. «Das hätte man doch anders machen können und diese Aufgabe habe ich vermutlich ganz falsch beantwortet.»
Solche Gedanken tauchen immer wieder auf und ich werde sie nicht ganz los Selbstverständlich bin ich auch gewaltig gespannt, wie die Ergebnisse ausfallen werden. Ob ich tatsächlich das ganze Spiel im Herbst noch einmal machen kann? Ich werde es euch berichten. Bis dahin macht es gut und häbet Sorg.
Teil 4: Prüfungsstress und Zeitmanagement
Teil 3: «Jahr beginnt für mich mit Corona»
Teil 2: Vom Traktor in den Hörsaal
Teil 1: Neuanfang an der Hochschule


