Vor sehr langer Zeit waren die Wisente (europäische Bison) im Schweizer Jura heimisch. Der Verein Wisent im Thal prüft nun in einem insgesamt fünf Jahre dauernden Projekt, ob diese Tiere wieder angesiedelt werden können. Die Geburt von zwei Kälbern scheint anzudeuten, dass sich zumindest die Tiere wohl fühlen.
Doch wie steht es um das Wohlbefinden der Bevölkerung? Dies wollte die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Umfrage herausfinden. Zu dieser Umfrage liegen jetzt die Ergebnisse vor. Ein Anlass für diese Umfrage waren die unterschiedlichen, auch negativen Reaktionen, die dieses Projekt bei der Bevölkerung auslöste. schweizerbauer.ch hat ausführlich über dieses Thema berichtet. Sie finden die entsprechenden Links am Ende des Artikels.
Akzeptanz gut – gegen Freilassung
Die WSL hat im Mai 2023 eine Umfrage zur Akzeptanz der Wiederansiedlung des Wisents im Solothurner Jura durchgeführt. Dazu wurden alle Haushalte der vier betroffenen Gemeinden Welschenrohr-Gänsbrunnen, Herbetswil, Günsberg und Balm bei Günsberg angeschrieben. Insgesamt haben 375 der angefragten 1519 Haushalte geantwortet, was einem Rücklauf von 24.7% entspricht, teilt die Forschungsanstalt in einer Mitteilung mit.
Die Bevölkerung akzeptiere den Wisent als friedliches Tier «ziemlich gut», so eine Schlussfolgerung des WSL. Die Akzeptanz für die Idee einer Wiederansiedlung sei dagegen etwas tiefer, die Befragten akzeptieren eher die derzeitige Situation eines grossen Freigeheges als eine hypothetische vollständige Auswilderung in der Schweiz. Bei einer totalen Freisetzung im Kanton Solothurn ist die Akzeptanz nochmals etwas geringer. Die Mehrheit lehnt eine Freilassung ab.

Akzeptanz der Bevölkerung auf Fragen zum Projekt allgemein (blau) und zu einer vollständigen Freilassung von Wisente (orange).
WSL
Akzeptanz soll erhöht werden
Die Ergebnisse seien für den Verein Wisent im Thal bedeutsam, zeigen sie doch die Einstellung der betroffenen Bevölkerung in der Anfangsphase des Projektes, schreibt die WSL weiter. Gerade in der am stärksten betroffenen Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen beschäftigt der Wisent die Bevölkerung. Hier haben denn auch etwas mehr Haushalte als im Durchschnitt geantwortet.
Aufgrund der Ergebnisse wird sich der Verein Wisent im Thal nun überlegen, wie die Akzeptanz weiter erhöht werden kann. Zudem ist geplant, in einer späteren Phase wieder eine Umfrage zu machen, um die Entwicklung der Einstellungen zur Wiederansiedlung des Wisents aufzeigen zu können, schliesst die WSL ihre Meldung.
Artikel des «Schweizer Bauer» zum Ansiedlungsprojekt:
- Das Wisent-Projekt ist auf der Zielgeraden
- Fünf Wisente im Solothurner Jura angekommen
- Wisente nun in 50-Hektaren-Gehege
- Solothurner Jura: Wisente mit erstem Nachwuchs
- Solothurner Jura: Wisentherde erneut mit Nachwuchs
Das Wisente-Projekt
Ziel des Projektes ist es, mit einer Wisent-Testherde in einem rund 100 Hektaren grossen Gebiet zu untersuchen, ob der im Mittelalter hierzulande ausgerottete Wisent heute als Wildtier im Jura tragbar ist. Der Versuch im Gehege dauert fünf Jahre.
Das Testgelände gehört der Bürgergemeinde Solothurn und dem Landwirt und Wisent-Ranger Benjamin Brunner und ist für die Dauer des Versuches eingezäunt. Es wird während der Projektzeit weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt und der Zugang für die Öffentlichkeit wird nicht eingeschränkt.



Wenn schon eingezäunte Mutterkuhherden ein Problem darstellen,dann will ich mir nicht ausmalen wie es mit freibleibend Wisenten aussieht. Und dass wird auch noch vom Bund unterstützt.
Das zeigt genau wie viel Verstand in dieser Beziehung noch vorhanden ist,nähmlich gar keiner
Mann kann auch in der Stadt genügend Gebäude zurückbauen das für diesexWildtierprojekte der Städter genügend Freifläche entsteht! Warum müssen Träumereien der Städter immer auf Kosten der Landbevölkerung umgesetzt werden?