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Wisent-Projekt: So hoch ist die Akzeptanz

Seit Herbst 2022 leben in einem Gehege in Welschenrohr SO Wisents. Bei diesem vom Bund begleiteten Projekt soll geprüft werden, ob Wisent in der Schweiz wieder angesiedelt werden können. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Akzeptanz der Bevölkerung. Jetzt liegen die Ergebnisse einer entsprechenden Umfrage vor.

pd/ome |

Vor sehr langer Zeit waren die Wisente (europäische Bison) im Schweizer Jura heimisch. Der Verein Wisent im Thal prüft nun in einem insgesamt fünf Jahre dauernden Projekt, ob diese Tiere wieder angesiedelt werden können. Die Geburt von zwei Kälbern scheint anzudeuten, dass sich zumindest die Tiere wohl fühlen.

Doch wie steht es um das Wohlbefinden der Bevölkerung? Dies wollte die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Umfrage herausfinden. Zu dieser Umfrage liegen jetzt die Ergebnisse vor. Ein Anlass für diese Umfrage waren die unterschiedlichen, auch negativen Reaktionen, die dieses Projekt bei der Bevölkerung auslöste. schweizerbauer.ch hat ausführlich über dieses Thema berichtet. Sie finden die entsprechenden Links am Ende des Artikels.

Akzeptanz gut – gegen Freilassung

Die WSL hat im Mai 2023 eine Umfrage zur Akzeptanz der Wiederansiedlung des Wisents im Solothurner Jura durchgeführt. Dazu wurden alle Haushalte der vier betroffenen Gemeinden Welschenrohr-Gänsbrunnen, Herbetswil, Günsberg und Balm bei Günsberg angeschrieben. Insgesamt haben 375 der angefragten 1519 Haushalte geantwortet, was einem Rücklauf von 24.7% entspricht, teilt die Forschungsanstalt in einer Mitteilung mit.

Die Bevölkerung akzeptiere den Wisent als friedliches Tier «ziemlich gut», so eine Schlussfolgerung des WSL. Die Akzeptanz für die Idee einer Wiederansiedlung sei dagegen etwas tiefer, die Befragten akzeptieren eher die derzeitige Situation eines grossen Freigeheges als eine hypothetische vollständige Auswilderung in der Schweiz. Bei einer totalen Freisetzung im Kanton Solothurn ist die Akzeptanz nochmals etwas geringer. Die Mehrheit lehnt eine Freilassung ab.

Akzeptanz soll erhöht werden

Die Ergebnisse seien für den Verein Wisent im Thal bedeutsam, zeigen sie doch die Einstellung der betroffenen Bevölkerung in der Anfangsphase des Projektes, schreibt die WSL weiter. Gerade in der am stärksten betroffenen Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen beschäftigt der Wisent die Bevölkerung. Hier haben denn auch etwas mehr Haushalte als im Durchschnitt geantwortet.

Aufgrund der Ergebnisse wird sich der Verein Wisent im Thal nun überlegen, wie die Akzeptanz weiter erhöht werden kann. Zudem ist geplant, in einer späteren Phase wieder eine Umfrage zu machen, um die Entwicklung der Einstellungen zur Wiederansiedlung des Wisents aufzeigen zu können, schliesst die WSL ihre Meldung.  

Artikel des «Schweizer Bauer» zum Ansiedlungsprojekt: 

- Das Wisent-Projekt ist auf der Zielgeraden  

- Fünf Wisente im Solothurner Jura angekommen

- Wisente nun in 50-Hektaren-Gehege

- Solothurner Jura: Wisente mit erstem Nachwuchs

- Solothurner Jura: Wisentherde erneut mit Nachwuchs

Das Wisente-Projekt

Ziel des Projektes ist es, mit einer Wisent-Testherde in einem rund 100 Hektaren grossen Gebiet zu untersuchen, ob der im Mittelalter hierzulande ausgerottete Wisent heute als Wildtier im Jura tragbar ist. Der Versuch im Gehege dauert fünf Jahre.

Das Testgelände gehört der Bürgergemeinde Solothurn und dem Landwirt und Wisent-Ranger Benjamin Brunner und ist für die Dauer des Versuches eingezäunt. Es wird während der Projektzeit weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt und der Zugang für die Öffentlichkeit wird nicht eingeschränkt.

-> Hier können Sie den vollständigen Bericht zur Umfrage «Akzeptanz der Wiederansiedlung des Wisents im Solothurner Jura» einsehen. 

Kommentare (6)

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  • Stefan | 13.04.2024
    Ich bin erstaunt, dass es immer wieder in der heutigen Zeit solche Natur Projekte ablehnen. Alles schreit nach Natur pur und da hören auch Tiere dazu. Luchs, Biber, Gemsen, Wolf alles wird immer abgelehnt. Dabei wäre es gut für die selbst Regulierung der Natur. Dabei gehört keine Rücksichtslosigkeit, sondern mit Respekt auf dem Weg bleiben und den Tieren auch den Schutz Raum lassen. Wie oft sehe ich Hunde die Mitte April im Wald nicht an der Leine sind. Biker, die achtlos mit einem Tempo durch den Wald sausen. Genau so in den Bergen. Dies sollte sich auf einige Orte beschränkt werden.
    • Burri | 13.04.2024
      Das wäre eine Wunschvorstellung, ich bin dabei, wenn in der Schweiz nur 2 Millionen Menschen leben. Bitte denken Sie etwa 2 centimeter vor den Nasenspitz, dann werden Sie erwachen!!
  • Pfeuti Erika | 13.04.2024
    Wir leben nicht mehr im Mittelalter, heute wissen die Menschen größtenteils nicht mehr wie man sich gegenüber Wildtieren verhält.
    Wenn schon eingezäunte Mutterkuhherden ein Problem darstellen,dann will ich mir nicht ausmalen wie es mit freibleibend Wisenten aussieht. Und dass wird auch noch vom Bund unterstützt.
    Das zeigt genau wie viel Verstand in dieser Beziehung noch vorhanden ist,nähmlich gar keiner
  • Urs Wälchli | 11.04.2024
    Warum muss dieses Projekt im Thal stattfindrn? Warum nicht am Üettliberg, St. Chrischona, dem Gurten etc. Macht doch diese Versuche bei den Befürwortenden Städter statt auf dem Land! Kann mir einer sagen warum diese Versuche nicht Stadtnah in den Oben erwähnen Gebieten passiert? Die Städter fordern all die Wildtiere, aber kei Projekt wird auf Stadtgebiet umgesetzt! Warum nicht?
    Mann kann auch in der Stadt genügend Gebäude zurückbauen das für diesexWildtierprojekte der Städter genügend Freifläche entsteht! Warum müssen Träumereien der Städter immer auf Kosten der Landbevölkerung umgesetzt werden?
    • Freidenker | 12.04.2024
      Ich würde diese Projekte sofort einstellen und warten; bis sich die Dinosaurier zurückmelden !
    • Burri | 13.04.2024
      Ja ich pflichte dir bei, wie in Indien wo die Kühe auch in Städten frei herumlaufen, wäre doch Interessant oder?
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