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Ein Nachruf auf Kuh Cheraldin

In der aktuellen Serie auf schweizerbauer.ch stehen eure Lieblingskühe im Mittelpunkt. Heute im Porträt: Cheraldin, die stolze 15 Jahre alt wurde und mit beachtlicher Milchleistung und Lebenswillen beeindruckte. Nach einem Unfall kämpfte sie sich zurück ins Leben. Für Ruedi Fürst aus Mönchaltorf ZH war sie etwas ganz Besonderes.

Es war kurz nachdem das Bild von Cheraldin die Redaktion des «Schweizer Bauer» erreichte: Ruedi Fürst aus Mönchaltorf ZH rief uns an und überbrachte uns die traurige Nachricht. Am 23.04.2025 ging Cheraldin nach dem Melken früh morgens auf die Weide und hat sich hingelegt. Kurz darauf ist sie verstorben – wahrscheinlich an Herzversagen, wie Ruedi vermutet.

In ihrem 15-jährigen Leben hat sie vieles geleistet: In 9 Laktationen erbrachte sie eine Lebensleistung von rund 124'000 Kilogramm Milch. Auch ihre wunderschöne dunkelrote Farbe machte sie besonders.

Ihr Sturz im Weidetor 2018 und ihr Kampf zurück ins Leben sorgten sicherlich auch dafür, dass Ruedi Fürst und seine Familie sich immer an sie erinnern werden. Die ganze Geschichte über Cheraldin erfahrt ihr im Interview.

«Schweizer Bauer»: Wieso war sie deine Lieblingskuh?

Ruedi Fürst: Am 1. Januar 2012, im Alter von 60 Jahren, übergab ich unseren landwirtschaftlichen Betrieb an unseren Sohn Silvio. Bis im Jahr 2025, war Cheraldin die letzte Kuh im Stall, die noch aus meiner eigenen Zucht stammt.

Was ist deine erste Erinnerung an Cheraldin?

Im Sommer 2011 sollte Cheraldin trächtig auf die Alp gehen. Aufgrund fehlender Brunstanzeichen – trotz genauer Beobachtung – war dies zunächst nicht möglich. Bei einem Besuch auf der Alp im Spätsommer im Simmental entdeckten wir schliesslich die Brunst. Drei Wochen später wurde Cheraldin auf dem Heimbetrieb erfolgreich besamt. Im Sommer 2012, im Alter von zwei Jahren und sieben Monaten, brachte sie ihr erstes Kalb zur Welt. Ihre Milchleistung im ersten Laktationsjahr betrug beachtliche 9'837 Kilogramm in 305 Tagen.

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das euch verbindet?

Im Jahr 2018 ist Cheraldin im Weidetor gestürzt und wurde eingeklemmt. Wir konnten sie befreien, aber sie hatte über mehrere Wochen eine Muskellähmung. Wir haben ihr daraufhin ein Krankenlager in der Abkalbebox und auf der Weide eingerichtet und sie mit einer mobilen Melkanlage gemolken. Daraufhin erholte sie sich vollständig und konnte zwei Monate später wieder in die Herde integriert werden. Fünf weitere Kälber hat sie dem Betrieb danach noch geschenkt.

Was zeichnete sie besonders aus?

Ihre wunderschöne dunkelrote Farbe.

Beschreibe uns den Charakter von Cheraldin.

Sie war zurückhaltend und zum Schluss eher eine Einzelgängerin. Den Wechsel auf den Roboter hat sie problemlos gemeistert.

Welche Rolle hatte sie in der Herde?

Cheraldin war eine sehr harmonische, mittelgrosse Kuh, völlig unauffällig in der Herde.

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Bekam deine Lieblingskuh eine Sonderbehandlung? Wenn ja, welche?

Trotz ihrer grossen Leistungsbereitschaft konnte sie die meiste Zeit genau wie alle ihre anderen Artgenossinnen gehalten werden. Wenn sie genauere Beobachtung brauchte, wurde die Abkalbebox für sie freigehalten. Zum Schluss wurde die Abkalbebox fix für sie reserviert. Den Weg um die Scheune herum zum Melkroboter lief sie ohne Begleitung.

Hatte sie Macken oder Besonderheiten?

Sie hatte eine beachtliche Lebensleistung – Milch und Gehalt – bei hohem Weidefutteranteil.

Steckbrief Cheraldin

Ohrmarkennummer: CH 120.0848.8913.0

Geburtsdatum: 11.12.2009

Vater: FOKKER-ET

Mutter: Christina (eigene Zucht)

Rasse: Red Holstein

Haltungssystem: Melkroboter mit Weidegang

Leistung: In 9 Laktationen rund 124'000 kg Milch (Fett: 4.4 %, Eiweiss: 3.4 %)

Nachkommen: 9 Kälber, darunter Tochter Corina, Enkelin Carmela, Urenkelin Corona

Wie ist Cheraldin gestorben?

Am 21.04.2025 habe ich mit meiner Enkelin noch einige Bilder mit Cheraldin gemacht. Am 23.04.2025 ist sie – wie erwähnt – früh morgens nach dem Melken auf die Weide gegangen, hat sich hingelegt und ist dort friedlich eingeschlafen. Zurzeit stehen im Stall noch Corina, ihre Tochter, Carmela, ihre Enkelin, und Corona, ihre Urenkelin.

Betriebsspiegel

Adresse: Im Heiwinkel 2, Mönchaltorf

Betriebsleiter: Silvio Fürst

Tiere: 57 Milchkühe, 20 Jungtiere zur Aufzucht und eigene Mastkälber

Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN): 73 ha

Weidefläche für Laktierende: 13 ha

Anbau: 16 ha Winterweizen (IP-Suisse, pestizidfrei), 8 ha Silo- und Körnermais, 8 ha Zuckerrüben, 8 ha Raps

Familie: 4 lebhafte Enkelkinder im Alter von 9 bis 13 Jahren

Mitmachen bei der Lieblingskuh-Serie

Wenn du und deine Lieblingskuh auch Teil der Porträtreihe werden möchtet, so   melde dich bei Cécile Luterbacher per Mail  . Bisher sind folgende Porträts erschienen:

-> Samantha, der Liebling von Charlène Schär aus Gondiswil BE:  «Kuh Samantha ist eine wahre Kämpferin»

-> Greina, der Liebling der 13-jährigen Anna Heusser aus Bauma ZH: «Kuh Greina ist manchmal eine kleine Hexe»

-> Freudi, der Liebling der Familie Kuster aus Hasliberg Reuti BE: «Kuh Freudi isst fürs Leben gerne Biberli»

-> Chili, der Liebling von Ueli Steiner aus Sumiswald BE: «Temperament hat Chili vom italienischen Vater»

-> Impala, der Liebling von Regula von Aesch und Mathias Wittwer: «Kuh Impala ist ein Schläckifüdlä»

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