Isabelle Kamber, Landfrau und Floristin aus Laupersdorf im Kanton Solothurn, hat in der TV-Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» bewiesen, dass sie weit mehr als nur eine talentierte Köchin ist. Mit viel Kreativität und Liebe zum Detail präsentierte sie sich auch als charmante Gastgeberin.
Verwurzelt in der Heimat
Ihr Antrieb? Der Wunsch, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Beim sechsten Essen der Staffel überraschte sie ihre Gäste mit einem frischen Frühlingsmenü, zubereitet aus hofeigenen und regionalen Zutaten.
Aufgewachsen auf dem Martinshof, den sie heute gemeinsam mit ihrem Mann Andreas führt, hat Isabelle stets eine enge Bindung zur Region und ihrer Familie bewahrt. Der Hof mit seinen 26 Milchkühen und Kälbern wird tatkräftig von Isabelles Eltern unterstützt. Neben der Mithilfe im Bauerngarten kümmern sich die Grosseltern oft um die beiden Töchter Sophie (9) und Emelie (6). Dadurch bleibt Isabelle die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft als Floristin nachzugehen – eine Rolle, die sie trotz Hofübernahme nie aufgeben wollte.
Der Weg zur Hofübernahme
Neben ihrer Tätigkeit auf dem Hof arbeitet Isabelle in Teilzeit in einem Blumenladen. Ihre Liebe zur Floristik ergänzt sich perfekt mit ihrer Freude am Kochen und der Arbeit in der Landwirtschaft. Obwohl der Hof einen grossen Teil ihrer Zeit beansprucht, bleibt sie ihrer Passion als Floristin treu – mit dem Ziel, den Kunden mit ihren Kreationen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Entscheidung, ihren Beruf auch nach der Hofübernahme fortzusetzen, war für sie nie eine Frage.
Auf dem Hof der Familie Kamber leben 26 Milchkühe.
Ueli Christoffel
Dass Isabelle den Martinshof einmal übernehmen würde, war nicht von Anfang an klar. Als eines von vier Geschwistern hätte ebenso jemand anders die Nachfolge antreten können. Doch als sie ihren Mann Andreas, einen Landwirt, kennenlernte, ergab sich die Möglichkeit, den Hof weiterzuführen. Heute arbeiten die beiden Hand in Hand, teilen die Arbeit auf dem Hof und geniessen die gemeinsame Zeit – sei es im Stall oder bei anderen Aufgaben.
Bodenständig und traditionell
Isabelles Küche ist bodenständig, ausgewogen und traditionell – so, wie es ihre Familie liebt. Doch manchmal reizt es sie, neue Kreationen auszuprobieren. Für das Landfrauenessen wählte sie ein Menü, das von regionalen Zutaten geprägt war. Die Vorspeise bestand aus pochierten Eiern von den eigenen Hühnern, angerichtet in einem Käsekörbli dazu Blattsalat mit Spargeln von einer Freundin aus dem Dorf.
Der Hauptgang: zarte Kalbsnuss vom hofeigenen Kalb, serviert mit Buttersauce, Kartoffelgratin und einem Gemüsebouquet aus Romanesco, Kohlrabi und Cherrytomaten. Das Dessert – eine Himbeer-Joghurt-Torte mit Himbeerglace und Meringues – rundete das Menü ab.
Blumen als Leidenschaft
Wie schon bei der letzten Gastgeberin Irma Schlatt, wurden auch bei Isabelle die Landfrauen musikalisch empfangen. Der Jodlerklub, in dem ihr Mann Andreas mitsingt, begrüsste die Gäste mit Jodelklängen. Zudem stellte Isabelle ihre Eltern vor, die immer noch aktiv auf dem Hof mithelfen. Besonders der grosse Bauerngarten wird von ihren Eltern mit viel Hingabe gepflegt – eine Liebe zur Natur, die man beim Betrachten sofort spüren kann.
Als gelernte Floristin setzte Isabelle bei der Blumendekoration ein besonderes Highlight und übertraf wohl alle anderen Teilnehmerinnen. Ihre Arrangements zeigten nicht nur ihre Expertise, sondern auch den Stolz, den sie in ihren Beruf legt. Ihre Chefin Lorena half ihr bei der Herrichtung des Zimmers zu einer zärtlich geschmückten Gaststube für die Landfrauen.
Balance zwischen Familie, Beruf und Hof
Isabelle Kamber hat gezeigt, wie sie den Spagat zwischen Familie, Beruf und Landwirtschaft mit Leichtigkeit und Leidenschaft meistert. Mit der Teilnahme bei «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» beweist sie sich selbst, dass sie bereit ist, neue Wege zu gehen und es sich gut anfühlt, Grenzen zu überschreiten. Gespannt bleiben wir auf die letzte Teilnehmerin am nächsten Freitag, den 4. Oktober 2024: Miriam Knechtle aus dem Kanton Appenzell AR.
Isabelle Kamber darf sich im Garten der Eltern bedienen.
SRF
Isabelles Menü wurde von den Landfrauen insgesamt positiv aufgenommen. Die Vorspeise – das pochierte Ei – sorgte für unterschiedliche Reaktionen: Einige lobten das Gericht, während andere es als eher aussergewöhnlich empfanden. Rüttner bemerkte, dass die Spargeln für ihren Geschmack noch eine Prise Salz vertragen hätten.
Dessert mit bleibendem Eindruck
Besonders bei der Zubereitung des Hauptgangs legte Isabelle Wert auf Details: Die Buttersauce, ein zentraler Bestandteil, wurde durch das Einrühren kalter Butterstücke verfeinert. Die Kalbsnüssli, im Ofen zubereitet, wurden zartrosa und trafen genau ihren Geschmack. Die Landfrauen lobten den Kartoffelgratin, während Isenegger und Ramser die Qualität des Fleisches und der Sauce hervorhoben. Ramser bemerkte, dass man die Butter in der Sauce gut herausschmecken konnte.
Das Dessert hinterliess einen bleibenden Eindruck: Die Himbeer-Joghurt-Torte mit Himbeerglace und Meringues begeisterte die Landfrauen, und besonders das «Nesthäkchen» Isabelle erntete grosses Lob für ihre kreative Dessertkreation.
Die Blogs zum Nachlesen
Folge 1: Bodenständige Art überzeugt (Monika Nauer)
Folge 2: Herdenmanagerin und Feinschmeckerin (Simona Rüttner)
Folge 3: Landfrau mit der Extraportion an Energie (Fabienne Isenegger)
Folge 4: Landfrau glänzt mit klassischer Menüwahl (Melanie Ramser)
Isabelle Kamber hat mir mit ihrer natürlichen Art am besten gefallen.